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Shell-Aktie: Was ich jetzt mit meinen 200 Aktien mache

Eine Öl-Bohrinsel im offenen Meer nach Sonnenuntergang
Eine Öl-Bohrinsel im offenen Meer nach Sonnenuntergang

Die Shell-Aktie (WKN: A3C99G) ist ganz okay in das Börsenjahr 2024 gestartet. Ein Kursplus von ca. 8 % zum Zeitpunkt der Erstellung ist für ein halbes Jahr nicht verkehrt. Zumal es eine nette Dividende gegeben hat, die das Gesamtpaket abrundet. Insgesamt: Darauf lässt sich aufbauen.

Oder nicht? Ich besitze derzeit jedenfalls noch 200 Aktien von Shell. Eine Position, die ich in den vergangenen Jahren immer mal wieder getrimmt habe. Heute verrate ich dir, was ich jetzt mit den Anteilsscheinen an dem britischen Öl- und Erdgaskonzern vorhabe. Die Antwort könnte dich vielleicht überraschen.

Shell-Aktie: Halten und Dividende kassieren?

Okay: Der erste Gedanke ist möglicherweise, einfach nichts zu tun. Die Shell-Aktie entwickelt sich operativ solide. Außerdem auch die Dividende. Das Zahlenwerk ist vollkommen gut. Ist daher Buy-and-Hold der richtige Ansatz?

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Die Quartalszahlen spiegeln das durchaus wider. Bei der Shell-Aktie hat es im ersten Quartal jedenfalls ein bereinigtes Ergebnis in Höhe von 7,7 Mrd. US-Dollar gegeben. Im Vergleich zum Vorjahreswert von 7,3 Mrd. US-Dollar entsprach das erneut einem leichten Wachstum. Insgesamt sehen wir: Der britische Konzern ist absolut profitabel.

Selbst die weiteren Zahlen bei der Shell-Aktie unterstreichen das. Mit einem bereinigten EBITDA von 18,7 Mrd. US-Dollar ist auch diese zugegebenermaßen sehr rohe Ergebniszahl rekordverdächtig hoch. Der freie Cashflow lag bei 13,33 Mrd. US-Dollar nach 12,75 Mrd. US-Dollar ein Jahr zuvor. Insgesamt: Zweistellige Mittelzuflüsse in Milliardenhöhe pro Quartal (!) unterfüttern eine starke Dividende und Aktienrückkäufe.

Zudem investiert das Management in die eigene Bilanz. Rund 3 Mrd. US-Dollar der Mittelzuflüsse sind für die Reduktion der Schulden verwendet worden. Derzeit besitzt der Konzern noch 40,5 Mrd. US-Dollar an langfristigen Verbindlichkeiten. Bedenke: Das könnte der Ölkonzern bei einer vollständigen Verwendung seiner freien Mittel aktuell in unter einem Geschäftsjahr tilgen. Alles in allem: Viele Gründe für Optimismus?

Wie gesagt: Auf den ersten Blick, ja. Die Dividende ist mit 0,344 US-Dollar auch mittlerweile wieder deutlich höher, als nach dem Reset von vor ca. vier Jahren. Rund 3,5 Mrd. US-Dollar sollen außerdem in Aktienrückkäufe fließen. Trotz der hohen Dividende und der Aktienrückkäufe hat Shell im letzten Quartal lediglich 41 % der freien Mittel für Kapitalrückführungen verwendet. Das unterstreicht stabile Gewinne, freie Cashflows und eben Dividenden.

Die Kehrseite

Weiterhin gilt, dass die Shell-Aktie vergleichsweise moderat bewertet ist. Gemessen an den aktuellen Kursen beläuft sich Kurs-Gewinn-Verhältnis bereinigt auf einen Wert von voraussichtlich 8 bis 10. Das erscheint nicht wirklich teuer. Allerdings zeigt mir das: Der Markt ist skeptisch, irgendwo drückt in Anbetracht der eigentlich starken Zahlen wohl der Schuh.

Das ist für mich auch der Fall. Bei der Shell-Aktie sehe ich mittelfristig eine solide Perspektive. Öl scheint seine stabile Mitte gefunden haben, die OPEC und andere Faktoren, die auf den Markt wirken, scheinen sich bei 80 US-Dollar irgendwo eingependelt zu haben. Das ist ein Niveau, auf dem der Konzern eben überaus stabil ist.

Das große Problem bei der Shell-Aktie ist für mich jedoch, dass es ab 2030 möglicherweise ungemütlich werden könnte. Der Konzern ist verpflichtet, nachhaltiger und grüner zu werden. Im Moment sehe ich aber primär Kapitalrückführungen, hohe Dividenden und Investitionen in die Bilanz. Nichts, was gänzlich falsch ist. Aber wenig, was den Konzern in eine bessere Spur oder in Richtung Klimaneutralität bringt.

Zudem könnte der Markt jederzeit wieder zyklischer werden. Dann wiederum wären die Mittel zum größeren Teil für Dividenden und Aktienrückkäufe verwendet worden. Ob es das besser macht? Ein großes Fragezeichen.

Aus diesem Grund habe ich eine Strategie bei der Shell-Aktie. Meine noch 200 Aktien bei mir im Depot werde ich in Kürze halbieren. Damit sichere ich mir bei dem aktuellen Aktienkurs von über 32 Euro einen guten Wertzuwachs. Den Rest lasse ich noch etwas laufen und kassiere die Dividende. Ganz einfach, weil mir die Bewertung heute wirklich zu günstig für einen Totalverkauf ist. Aber: In weniger als zwei Jahren werde ich die Position voraussichtlich ganz aufgelöst haben. Shell ist kein strategisches Investment mehr in meinem Depot.

Der Artikel Shell-Aktie: Was ich jetzt mit meinen 200 Aktien mache ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Vincent besitzt Aktien von Shell. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.

Aktienwelt360 2024