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Petition gegen Microsoft: Onlinespiel "Minecraft" ist "Jagdrevier" von Sexualstraftätern

Eine US-amerikanische Elterninitiative erhebt schwere Vorwürfe gegen Microsoft. In dem Onlinespiel "Minecraft" würden Sexualstraftäter Jagd nach Kindern machen. In einer Petition fordern die Eltern den Konzern auf, entschieden gegen das Problem vorzugehen.

Kiev, Ukraine - May 21, 2014: Little girl start playing Minecraft game on brand new Apple iPad Air. Minecraft is very popular game for mobile devices, was released for iOS version on November 17, 2011
Ist das Onlinespiel "Minecraft" ein "Jagdrevier" für Sexualstraftätern, die sich hier Kindern nähern? (Bild: Getty Images)

ParentsTogether hat eine Kampagne gegen das Onlinespiel "Minecraft" gestartet. Die Non-Profit-Organisation wirft dem Rechteinhaber Microsoft vor, dass das Spiel ein Tummelplatz für Sexualstraftäter sei. In einer Online-Petition fordert die von Eltern geleitete Initiative den Konzern auf, Änderungen vor allem an der Chatfunktion des Spiels vorzunehmen, wo sich die Täter den Kindern näherten. Diese müssten von Moderatoren geleitet werden, heißt es. Außerdem soll das Mindestalter für private Nachrichten auf ein Mindestalter angehoben werden.

Die offene Welt von "Minecraft"

In dem Open-World-Spiel "Minecraft" können Spieler ihre eigene Welt gestalten. Sie können Höhlen und so genannte Dungeons, labyrinthartige Räume und Gänge, erkunden, Gebäude errichten und Gegenstände herstellen. Die Spielfiguren entwickeln sich und lassen sich für den Kampf gegen Gegner optimieren. Das ab sechs Jahren freigegebene Spiel erfreut sich unter Spielern einer großen Beliebtheit, die in Zeiten von Corona zugenommen hat.

In "Minecraft" können Spieler ihre eigene Welt erschaffen. Das ist nach Einschätzung von Experten durchaus förderlich für die Kreativität der kleinen Spieler. Im virtuellen Raum des Onlinespiels setzen sich Kinder aber auch der Gefahr einer sexuellen Ausbeutung durch Sexualstraftäter aus. (Bild: ddp/Chicago Tribune/MCT/Sipa USA)
In "Minecraft" können Spieler ihre eigene Welt erschaffen. Das ist nach Einschätzung von Experten durchaus förderlich für die Kreativität der kleinen Spieler. Im virtuellen Raum des Onlinespiels setzten sich Kinder aber auch der Gefahr einer sexuellen Ausbeutung durch Sexualstraftäter aus. (Bild: ddp/Chicago Tribune/MCT/Sipa USA)

Die Nutzung von "Minecraft" explodiere gerade, indem viele Kinder abseits der Schule mit Freunden chatteten, spielten und sogar Schularbeiten erledigten, schreibt ParentsTogether mit Blick auf die aktuelle Entwicklung. Die Plattform sei aber auch ein "beliebtes Jagdrevier für Kinderschänder", die hier "mit Kindern chatten, sie nach Bildern fragen und dann erpressen, um mehr zu bekommen." Angesichts dieser Zustände könne und müsse Microsoft sofort handeln.

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Die Petition hätten in den USA bereits 120.000 Eltern unterzeichnet, teilt die Organisation in einer am 26. Mai veröffentlichten Stellungnahme auf ihrer Homepage mit. Dort verweist sie auf weitere Maßnahmen, die sie gegen das Spiel ergriffen hat. Unter anderem habe man einen Künstler mit dem Entwurf einer Installation im Stil des Spiels beauftragt, in dem zu lesen ist, dass "Sexualstraftäter in Minecraft Jagd auf Kinder machen". In einer weiteren Installation heißt es, dass die Macher des Spiels die Sorgen von 120.000 Eltern ignorierten.

Das sagen die Betroffenen

Um die Vorwürfe zu erhärten, hat ParentsTogether auch die Äußerungen einiger betroffener Eltern veröffentlicht. "Unheimliche Menschen versuchen mein Kind in Minecraft zu kontaktieren", berichtet eine Mutter. "Glücklicherweise weiß mein Kind, dass es mich fragen soll", fügt sie hinzu. Eine andere Mutter berichtet ebenfalls, dass sich Spieler im Chat ihrer sechsjährigen Tochter genähert hätten. Sie sollen dem Mädchen gedroht haben, die Freundschaft zu beenden, sollte es ihnen keine Bilder schicken.

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Darüber hinaus verweist die zwei Millionen Mitglieder zählende Elterninitiative auf dringende Hinweise von Strafverfolgungsbehörden. Tatsächlich hatte die Sicherheitsbehörde FBI bereits im März die Warnung veröffentlicht, dass Kinder bedingt durch die Coronakrise mehr Zeit im Internet verbringen und sich damit der Gefahr einer sexuellen Ausbeutung und des Missbrauchs aussetzen würden. Auch in den Medien wird das Problem diskutiert. ParentsTogether verweist auf den Artikel der New York Times, in dem "Minecraft" und ähnliche Spiele als "Jagdrevier für Sexualstraftäter" bezeichnet würden.

Microsoft bezieht Stellung

Nachdem ParentsTogether die Online-Petition am 30. April per E-Mail an Microsoft geschickt hatte, habe der Konzern mittlerweile reagiert, so die Organisation. Die Antwort in Form eines Statement liegt dem Tech-Magazin Mashable vor. Darin heißt es, dass die Microsoft angehörende Entwicklerfirma Majong Studios die Sicherheit der Spieler "sehr ernst" nehme. Das Unternehmen habe die "besten Tools und Dienstleistungen in der Industrie, mit denen gewährleistet werde, dass Minderjährige eine "sichere, unterhaltsame und positive Erfahrung " haben. Eines der Instrumente sei die "elterliche Kontrolle". So bräuchten Kinder unter 13 Jahren die Zustimmung ihrer Eltern, um "Minecraft" zu spielen. Ferner kämen in den Chatsrooms Filter zum Einsatz, und ein Team von Moderatoren würde "gefährliche und unangemessene" Inhalte entfernen.

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Zufrieden mit der Antwort und offenbar auch mit den genannten Maßnahmen ist ParentsTogether jedoch nicht. Nach wie vor wirft die Organisation Microsoft vor, sich nicht verpflichtet zu fühlen, das Problem zu lösen.

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