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Börsenanalysten der Wall Street sind sich einig— 2018 wird großartig

Die Börsenanalysten an der Wall Street verraten langsam ihre Kursziele für 2018 und die Ergebnisse deuten auf eine steigende Tendenz hin. Firmen wie Credit Suisse, Deutsche Bank, UBS und BMO Capital raten ihren Kunden, sich auf doppelstellige Gewinne im S&P 500 einzustellen.

Der Grundtenor: Das Wirtschaftswachstum innerhalb der USA als auch international wird die Gewinne weiterhin in die Höhe treiben, während niedrige Zinsraten weiterhin für hohe Bewertungen sorgen.

In einer Nachricht, die am Freitag an BMO-Capital-Kunden ging, prognostizierte Brian Belski bis Ende 2018 einen Anstieg des S&P auf 2.950. Das sind 14 % mehr als bei Börsenende am Freitag.

„Die Gewinne amerikanischer Unternehmen und die US-Wirtschaft sind im Aufschwung, ein Trend, der die Aktienkurse 2018 wieder in die Höhe schnellen lassen sollte“, sagte Belski. Seine Prognose fasst folgende drei Faktoren zusammen: „Risikozuschläge bleiben großteiles gleich und die Zinsentwicklung steigt, allerdings langsamer als erwartet; das Wachstum des Gewinnes je Aktie entspricht den aktuellen optimistischen Erwartungen und sorgt für eine Abstützung; und politische Fragen/Debatten sorgen durch ihre Rhetorik weiterhin für Phasen erhöhter Volatilität.“

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„Wir glauben, es ist an der Zeit, die Fundamentaldaten zu akzeptieren und die Rhetorik hinter uns zu lassen“, sagte Belski.

Ein Aktienhändler mit 2017-Bille, der in der NYSE-Etage in New York arbeitet; aufgenommen am 30. Dezember 2016. (Michael Nagle/Bloomberg)
Ein Aktienhändler mit 2017-Bille, der in der NYSE-Etage in New York arbeitet; aufgenommen am 30. Dezember 2016. (Michael Nagle/Bloomberg)

Immer mehr Ökonomen und Anleger charakterisierten die US-Wirtschaft zuletzt als sogenannte „Goldilocks“-Wirtschaft – ein Szenario mit niedriger Inflation und überdurchschnittlichem Wachstum. Unter diesen Voraussetzungen könnte der bereits acht Jahre dauernde Bullenmarkt noch jahrelang anhalten.

Das positive Szenario ist wahrscheinlicher als das negative – UBS

Am Mittwoch sagte Keith Parker von UBS, der S&P 500 würde Ende 2018 bei 2.900 stehen. In Hinblick auf die politische Situation sagte Parker, seiner Meinung nach würden die Kurse sogar noch weiter steigen, falls die Regierung Steuersenkungen beschließt.

„Wir denken, dass unser Positivszenario, welches darauf beruht, dass der Kongress eine Steuererleichterung beschließt, wahrscheinlicher ist als unser Negativszenario. Das Aufwärtspotenzial (S&P 500 bei 3.300) ist doppelt so wahrscheinlich wie das Negativszenario“, sagte Parker. „Da die Fed den Leitzins weiterhin erhöht, berücksichtigen Aktienbewertungen scheinbar die höheren Zinssätze, nicht jedoch das zu erwartende höhere mittelfristige Gewinnwachstum oder die geringeren Ertragsschwankungen.“

Laut Parker wird der Markt von vier großen Themen angetrieben: Demografische Veränderungen, die sich positiv auf das Gesundheitswesen, den Bau von Eigenheimen, Versicherungen, Haushaltsprodukte und Autos auswirken; steigende Unternehmensprofite, die Unternehmensausgaben ankurbeln, was das Wachstum der Privatausgaben, hinter denen eine sinkende private Sparrate steht, stimuliert; wachsende Gewinnspannen durch Produktivitätssteigerung; sowie Unternehmen mit hohen Steuerraten, die jene mit niedrigen Steuerraten übertreffen.

Die Markterholung ist an die Gewinne geknüpft – Deutsche Bank

Binky Chadha von der Deutschen Bank sieht den S&P auf 2.850 steigen. Während er etwas konservativer als seine Kollegen ist, geht er im Vergleich zu vergangenem Freitag dennoch von einem Plus von zehn Prozent aus.

In seinem Forschungsbericht, der am 10. November veröffentlicht wurde, betonte Chadha, wie stark die Börsenbewegungen mit der Rendite zusammenhängen.

Aktien und Renditen haben sich Hand in Hand verändert.
Aktien und Renditen haben sich Hand in Hand verändert.

„Nach der Entscheidung der EZB, Mitte 2014 Negativzinsen einzuführen und der Öl- und Dollarkrise hat sich das Ertragswachstum zunächst verlangsamt und wurde dann negativ, woraufhin Anlagen sich anderthalb Jahre in einem Seitwärtsmarkt bewegten“, stellte Chadha fest. „In Hinblick auf den Trendkanal bewegte sich der S&P 500 vom oberen zum unteren Ende des Trendkanals und sank während des Wachstumsschocks und des Gewinntiefs im ersten Quartal 2016 kurzzeitig noch tiefer. Nach dem Gewinntief im ersten Quartal 2016 stiegen die Aktienkurse wieder an und schossen dann kurzzeitig über ihre anderthalb Jahre währende Seitwärtsrange hinaus und erreichten Mitte 2016 eine neue Spitze. Danach stagnierten sie wie es kurz vor den Präsidentschaftswahlen gewöhnlich der Fall ist und stiegen danach wieder stark an.“

Chadha erwartet, dass die S&P-Gewinne pro Aktie (EPS) 2018 auf $146 steigen – ein Plus von elf Prozent im Vergleich zu den $131, die für 2017 erwartet werden. Aus seiner Sicht wird das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) „im Grunde genommen flach bleiben“, was bedeutet, dass Aktien wieder Gewinne erzielen werden.

Multiples könnten wachsen – Credit Suisse

Nicht jeder erwartet, dass das Kursverhältnis flach bleiben wird. Es gibt vermutlich sogar Leute, die denken, das Multiple sollte schrumpfen.

Und dann gibt es da noch Analysten wie Jonathan Golub von der Credit Suisse, der denkt, dass das Multiple sogar wachsen könnte.

„Der Hausverstand sagt, dass wachsende Zinsraten die Aktienbewertungen bedrohen“, sagte Golub am 13. November in einem Kundenbrief. „Im Gegenteil dazu zeigen uns die Daten, dass Aktienkurse und Zinsraten Hand in Hand ansteigen, wenn die Renditen – so wie heute – unten sind.“

Aktienbewertungen könnten weiterhin steigen.
Aktienbewertungen könnten weiterhin steigen.

„Historisch gesehen ist das KGV gestiegen, bis der 10-Year-Treasury fünf Prozent erreicht. Die Studie in diesem Brief zeigt allerdings, dass dieser kritische Punkt als Reaktion auf das aktuell verlangsamte Wirtschaftswachstum sehr wahrscheinlich auf 3,5 % gesunken ist. Da die Treasury-Rendite heute unter 2,5 % liegt, ist anzunehmen, dass die Aktienbewertungen in nächster Zeit nicht durch steigende Zinssätze beeinträchtigt werden.“

In einem Kundenbrief vom 9. Oktober informierte Golub seine Kunden das erste Mal, dass der S&P Ende 2018 bei 2.875 stehen werde. Er erwarte ein Gewinnwachstum im mittleren einstelligen Bereich, gehe aber davon aus, dass die Aktienkurse durch wachsende Multiples einen zusätzlichen Aufschwung erfahren werden.

Hier ist eine Zusammenfassung der erwähnten Kursziele:

  • BMO Capital, Brian Belski: 2018 Kursziel 2.950; Gewinn je Aktie $145

  • UBS, Keith Parker: 2018 Kursziel 2.900; Gewinn je Aktie $141

  • Deutsche Bank, Binky Chadha: 2018 Kursziel 2.850; Gewinn je Aktie $146

  • Credit Suisse, Jonathan Golub: 2018 Kursziel 2.875; Gewinn je Aktie $139

Sam Ro