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Warum Disney die perfekte Apple-Akquisition wäre

Ein Gastauftritt auf der WWDC-Keynote stach heraus: Disney-CEO Bob Iger bekam bei der Enthüllung der Vision Pro auffällig viel Bühnenzeit. Analysten munkeln schon länger, dass Disney perfekt zu Apple passen würde. Wie wahrscheinlich ist eine Übernahme?

Bild aus vergangenen Tagen: Der frühere Apple-CEO Steve Jobs (li.) und heutige Disney-CEO Bob Iger (Foto: REUTERS/Dino Vournas)
Bild aus vergangenen Tagen: Der frühere Apple-CEO Steve Jobs (li.) und heutige Disney-CEO Bob Iger (Foto: REUTERS/Dino Vournas) (Dino Vournas / Reuters)

Es könnte mehr als eine Randnotiz sein. „Es ist ein Privileg, bei diesem bedeutsamen Event sein zu dürfen“, erklärte Disney-CEO vorgestern auf der Bühne des Apple Parks artig wie ein Fanboy. Iger wurde die Ehre zuteil, als erstes Medienunternehmen immersive Inhalte zu präsentieren, die zum Start von Apples Datenbrille Vision Pro im nächsten Jahr von Tag eins an angeboten werden sollen.

Natürlich pries Iger die Vision Pro als „revolutionäre Plattform“, die wiederum Disneys Zukunftsvision von Inhalten zur Realität werden lassen könnte. „Was mich am meisten beeindruckte, als ich die Vision Pro das erste Mal anprobierte, war das tiefgehende persönliche Nutzererlebnis, mit dem unsere Disney-Figuren und -Stories näher an unsere Fans gebracht werden können“, erklärte Iger. Gemeint sind damit die Disney+-Inhalte auf auf der Vision Pro, eine digitale Micky Maus oder Disneyworld-Erlebnisse in AR-Universum.

Bob Iger und Steve Jobs – eine Männerfreundschaft

Oder noch mehr? Disneys Showcase auf der WWDC wirkte so gewollt harmonisch, dass reflexartig alte Spekulationen aufkamen, die seit Igers Rückkehr auf den CEO-Posten an Dynamik gewonnen hatten. Rückblende in die Nullerjahre: Den dienstältesten Disney-Chef und Steve Jobs verband eine wahre Männerfreundschaft. Beim Launch des iTunes Movie Stores 2004 war Disney ebenfalls der erste Medienanbieter, während Jobs und Iger vor allem der Verkauf von Pixar an Disney ein Jahr später verband.

Jobs mochte Disney und versuchte eine ähnlich familienfreundliche Kultur bei Apple zu etablieren – und Iger mochte Jobs und sein Managementgeschick. Die Verbindung ging so weit, dass Iger später in seinen Memoiren philosophierte, wenn Jobs länger gelebt hätte, hätten die beiden CEOs womöglich einen Zusammenschluss oder eine Übernahme angestrengt.

Greift Apple noch nach Disney?

Könnte ein solcher Deal eine gute Dekade später noch Wirklichkeit werden? Analystin Laura Martin weist seit einiger Zeit auf diese Möglichkeit hin. „Wir glauben, dass großartige Inhalte und eine starke Vertriebspräsenz komplementäre Netzwerke darstellen. „Das heißt, beide wären mehr wert, wenn sie den anderen Teil haben", schrieb die einflussreiche Techanalystin vom Vermögensverwalter Needham bereits im März.

Gestern erneuerte Martin ihre Einschätzung, dass Apple nach Disney greifen und zur größten Übernahme in der 47-jährigen Unternehmensgeschichte machen sollte. Die Hypothese: Die Inhalte von Disney+ wären nicht nur das fehlende Puzzlestück bei der bisherigen Streaming-Offensive des eigenes Dienstes Apple TV+, sondern nunmehr auch für den Start von Vision Pro. Das Apple-Headset würde durch die immersiven Inhalte des Entertainmentriesen für potenzielle Kunden zusätzliche Anreize setzen.

Apple könnte sich Disney leisten

Obwohl Iger bei der Rückkehr auf den Chefsessel im vergangenen November einen Verkauf an Apple ausschloss, wäre ein Königsdeal mit Cupertino – ein "Match made in Heaven" – möglicherweise die eleganteste Lösung für den Medien-Dino, der weiter unter dem kostenintensiven Infight mit Streaming-Pionier Netflix leidet und dessen Aktienkurs weiter mehr als die Hälfte unter früheren Höchstkursen notiert.

Aktuell beträgt Disneys Börsenwert keine 170 Milliarden Dollar, die für den wertvollsten Konzern der Welt selbst mit einem Premiumaufschlag für die Übernahme fraglos zu stemmen wäre. Nach Martins Einschätzung würde sich die Akquisition von Disney für Apple ohnehin von selbst rechnen: Die Needham-Analystin rechnet bei erfolgter Übernahme des Medienpioniers mit einer Steigerung von Apples Unternehmenswert um 15 bis 25 Prozent.