Schräger Nebenjob: Golfballtaucher
Tauchen kann so vieles sein: Schön, entspannend, aufregend. Es kann einem aber auch eine Menge Geld einbringen. Zumindest dann, wenn man unter Wasser das sucht, was die Sportler oben verloren haben: Golfbälle!
Zugegeben sind die Rahmenbedingungen für Golfballtaucher etwas anders als beim Tauchen in der Freizeit. Das Wasser ist meist kalt, ziemlich trüb, und statt bunter Fische begegnen einem eher Frösche. Hat man aber die nötigen Nerven, einen Riecher für die richtigen Stellen und genug Ausdauer, kann man als Golfballtaucher an einem Tag schon mal bis zu 2000 Bälle aus einem Teich fischen.
Lesen Sie auch: Ja, Heißluftballonverfolger ist ein Beruf!
Ein echter Knochenjob. Zwar wiegt ein Ball nur um die 50 Gramm, ein normales Sammelnetz fasst aber etwa 500. Zusammen also 25 Kilogramm, die man als Golfballtaucher erst einmal aus dem Teich stemmen muss. Je nach Ausdauer und Ertrag schafft man das drei bis vier Mal pro Tag. Und das ist nur der erste Schritt.
Der Trend kommt aus den USA
In den USA sind die gefischten Lakeballs schon länger ein Renner unter Golfern und das Berufsbild des Golfballtauchers längst nicht mehr so exotisch wie hierzulande. Die Amis haben schnell kapiert, dass man mit den gebrauchten Bällen ganz einfach sparen kann.
Lesen Sie auch: Ein aufregender Nebenjob: Schauspielpatient
Ein neuer Ball kostet schon einmal um die fünf Euro. Ein fast neuer, der vielleicht nur ein oder zwei Mal geschlagen wurde, bevor er im Tümpel landete, kann man bei Golfballtauchern zu einem Fünftel des Originalpreises bekommen. Und es geht noch viel billiger. Zum Crossgolfen tun es auch noch Bälle, die bis zu ihrem Tauchgang oft benutzt wurden oder bis zu ihrer Rettung lange in Matsch und Wasser gelegen haben. Bei Golfballtauchern sind sie schon für ein paar Cent zu haben.
Geschäftsmodell mit Ausbaucharakter
Der deutsche Michel Frauen etwa, der 2014 sein Unternehmen Watercaddie gegründet hat, teilt die Bälle nach der Reinigung in fünf Kategorien ein – ja nach Marke, Modell und Zustand. Ein paar Mal pro Jahr fischt er Golfplätze in seiner Umgebung ab, die ihm dafür die Genehmigung erteilt haben.
Lesen Sie auch: Geld verdienen mit dem Lieblingsspielzeug – Nebenjob App-Tester
In jedem Fall aber im Herbst, weil nach dem Sommer die meisten Bälle in den Teichen liegen und sie bis zum Frühling schon zu mitgenommen wären. Übrigens hat auch er das Golfballtauchen einmal als lukrativen Nebenjob angefangen.
Lesen Sie auch: Restauranttester – Der leckerste Nebenjob der Welt?
Über die Zeit ist er aber mehr und mehr zur Haupteinnahmequelle des Profi-Stabhochspringers geworden.