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Nötig wäre Vielerlei, doch der Impfgipfel bietet keine Lösung

Das Krisentreffen bei Gesundheitsminister Jens Spahn zum missglückten Start der Coronaimpfung bringt keine handfesten Ergebnisse. Statt der nun wohlfeilen Abwälzung von Schuld auf andere braucht es Folgendes.

Bei den Corona-Impfungen geht es bisher nur schleppend voran. Die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der Länder wollten auf einem Impfgipfel über Verbesserungen beraten. Foto: dpa
Bei den Corona-Impfungen geht es bisher nur schleppend voran. Die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der Länder wollten auf einem Impfgipfel über Verbesserungen beraten. Foto: dpa

Zu viel erhofft, zu viel versprochen, doch zu kompliziert und zu langsam geht’s ans Impfen: Gegen das Coronavirus zeigt sich jeden Tag, wie es nicht laufen sollte bei einer Pandemie, die Menschen sterben lässt und andere Existenzen zerstört, weil Menschen im lange andauernden Lockdown ihr Einkommen und ihr Auskommen verlieren.

Der Impfgipfel am Montag bot keine Lösung dafür. Bei Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) waren dafür am Montag zu viele Akteurinnen und Akteure geladen, die sich höchstens austauschen, aber kaum auf konkrete Schritte hätten einigen können. Dafür hatte niemand die Prokura, die technischen Voraussetzungen oder auch die von allen getragenen Ideen, wie die Impfstofflieferung schneller laufen könnte.

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Nötig wäre Viererlei: Bessere Logistik, klare Zuständigkeiten, mehr Geld und zugleich Maßhalten.

Bessere Logistik bedeutet, dass ein Impfbeauftragter oder eine andere Fachfrau in den nächsten Monaten mit Rückhalt der Bundesregierung und nur mit der Mission Impfen unterwegs ist. Wo können Blockaden gelöst, wie können Produktionseinheiten erweitert, wann kann der Druck auf die Hersteller erhöht werden? Das sind die Fragen, für die ein Bundesgesundheitsminister nicht genug Kapazität hat, um alles vor Ort und im Gespräch mit Logistikern und Medizinern zu organisieren.

Klare Zuständigkeiten heißt, dass die Bundesländer auf einige ihrer Möglichkeiten verzichten, nach denen sie bisher ihre Impfungen organisieren. Bei einer Impfkampagne dieses Ausmaßes ist Einheitlichkeit an der Spitze, direkt vor Ort aber mehr Flexibilität angebracht. Israel und andere Länder machen es vor. Dann kann auch klarer Druck auf die Hersteller von Impfstoffen ausgeübt werden. Dann können auch Impfstoffe aus anderen Ländern, sei es aus Russland oder China nach einer korrekten Zulassung, in Deutschland sinnvoll verimpft werden.

Mehr Geld heißt, dass der Staat womöglich bei der Impfstoffherstellung den Ausbau von Kapazitäten vor Ort unterstützt. Hersteller und Dienstleister für solche Produktion gibt es in Deutschland. Warum sollte da nicht innerhalb kurzer Zeit etwas hochgezogen werden können? Das Geld wäre allemal besser eingesetzt als Staatshilfen über quälende weitere Monate an Unternehmen, die es danach womöglich ohnehin nicht mehr schaffen.

Zugleich muss die Botschaft der Bundesregierung und des Gesundheitsministers ganz klar sein: Keine übertriebenen Versprechungen, die bisher in der Coronakrise alle leider gerissen wurden und Frust erzeugten. Maßhalten bedeutet, die enormen Anstrengungen kundzutun, aber auch einzugestehen, dass manches länger dauert als eine Woche oder einen Monat. Und das muss eben auch jede Woche neu erklärt werden.

Mehr zum Thema: Großbritannien feiert den Erfolg seiner Impfkampagne zwar kaum, aber dort läuft die Impfkampagne überaus gut.