Yahoo Finanzen Kritische Schadstoffe in Autokindersitzen gefunden
Stiftung Warentest und der ADAC haben in einem gemeinsamen Test 37 neue Autokindersitze untersucht. Der überwiegende Teil bestand mit guten Noten, viele davon sind sogar preisgünstig zu haben. Vier Modelle fielen jedoch glatt durch, zwei wegen krebserregenden Schadstoffen, zwei weitere wiesen beim Crashtest dramatische Sicherheitsprobleme auf.
Im Auto hat die Sicherheit für Kinder oberste Priorität. Denn schon ein Aufprall mit 30 Stundenkilometern kann tödlich sein. Wichtig ist deshalb ein guter Autokindersitz, der den Nachwuchs bei einem Bremsmanöver oder Aufprall zuverlässig schützt.
Zusammen mit dem ADAC untersucht Stiftung Warentest regelmäßig die neuesten Kindersitze und findet leider auch immer wieder Exemplare, die beim Crashtest durchfallen oder gesundheitsgefährdende Schadstoffe enthalten.
Bei zweien droht Lebensgefahr
Neben vielen „guten“ Noten vergaben die Experten im aktuellen Test vier Mal „Mangelhaft“. Beim Casualplay Multipolaris Fix für 250 Euro droht Kindern im Falle eines Unfalls Lebensgefahr. Beim Crashtest ließ er die einjährige Prüfpuppe halb aus dem Sitz fliegen. Auch im Saturn iFix von LCP Kids (140 Euro) können sich Kinder im Ernstfall schwere Verletzungen zuziehen: „Im Falle eines schweren frontalen Aufpralls würde der Gurt so stark in den Bauch schneiden, dass die Organe schwer verletzt werden können. Auch das Becken kann Schaden nehmen. Denn das ist bis zum zwölften Lebensjahr noch nicht ganz ausgereift“, heißt es im Untersuchungsbericht.
Auch von den beiden Modellen von Joolz für 279 Euro und 530 Euro raten die Verbraucherschützer ganz klar ab. In beiden Modelle fanden die Experten kritische Schadstoffe. Im Bezugsstoff wurden beim Labortest deutliche Mengen des Flammschutzmittels TCPP nachgewiesen, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Bei allen anderen getesteten Modellen fanden die Prüfer keine kritischen Substanzen in den Sitzbezügen.
Einer sehr gut, viele gut
Die besten Testergebnisse für Kinder mit einer Körpergröße bis 105 Zentimeter lieferte der Kiddy Evo-Luna i-Size für 480 Euro. Der Sitz schnitt als einziger im Test mit dem Qualitätsurteil „Sehr gut“ ab. Den zweiten Platz teilen sich in dieser Kategorie gleich vier Modelle mit der Note 1,7, darunter auch der mit 150 Euro günstigste Sitz, der Joie i-Gemm.
Den Testsieg unter den Babyschalen bis 13 Kilogramm Körpergewicht holte ebenfalls das preiswerteste Modell. Die Cybex Anton 5 glänzte mit der Qualitätsurteilsnote 1,6 und ist durchschnittlich für 130 Euro zu haben.
Tiefer in die Tasche greifen müssen Eltern für die Babyschale Recaro Zero. 1 (Note 2,4), in der Kinder von der Geburt bis 18 Kilogramm transportiert werden können. Sie schlägt im Mittel mit stolzen 550 Euro zu Buche.
Für Kinder mit einem Körpergewicht von neun bis maximal 36 Kilogramm schnitt der Kiddy Phoenifix 3 am besten ab. Das Modell ist durchschnittlich für 259 Euro zu haben. Der günstigste „gute“ in dieser Kategorie ist der Cybex Pallas M SL für 180 Euro.
In der Klasse von 15 bis 36 Kilogramm Körpergewicht schnitten ebenfalls zwei günstige am besten ab, der Cybex Solution M-Fix SL für 150 Euro und der Cybex Solution M SL für 130 Euro.
Den vollständigen Testbericht von Stiftung Warentest sowie eine Datenbank mit Prüfergebnissen zu insgesamt 403 Autokindersitzen finden Sie hier (kostenpflichtig).
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