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Diese Promi-Gründer haben ihr Startup 2023 verlassen – und das waren die Gründe

Thomas Bachem, Mengting Bönsch, Lucas von Cranach, Nora Blum (von links oben im Uhrzeigersinn) – sie alle legten ihre Ämter als CEOs nieder  - Copyright: Gründerszene
Thomas Bachem, Mengting Bönsch, Lucas von Cranach, Nora Blum (von links oben im Uhrzeigersinn) – sie alle legten ihre Ämter als CEOs nieder - Copyright: Gründerszene

Oft gleichen Startups einem wilden Fluss, er reißt seine Gründer mit auf eine Reise mit unbekanntem Ziel. Doch während einige Unternehmer die Strömung bis zum bitteren Ende auskosten, entscheiden sich andere dafür, an einer abgelegenen Uferstelle auszusteigen – und das Steuer ihrem Nachfolger zu überlassen. Die Gründe sind unterschiedlich: Manche fühlen sich schon lange in einer Managerrolle gefangen, wollen wieder ganz von vorn starten. Andere wiederum scheiden unfreiwillig aus. Sei es, weil es wirtschaftlich nicht läuft oder sie sich einen Fauxpas erlaubt haben.

So ist es auch im ersten Halbjahr 2023 wieder einigen Gründerinnen und Gründern in Deutschland ergangen. Gründerszene zeigt die prominentesten Abgänge – und wie sie zustande kamen.

Mengting Bönsch, Kitchenstories

Kitchenstories-Gründerin Mengting Bönsch (links) schied im Januar aus. Ihre frühere Mitgründerin Verena Hubertz (rechts) verließ das Startup bereits 2020.
Kitchenstories-Gründerin Mengting Bönsch (links) schied im Januar aus. Ihre frühere Mitgründerin Verena Hubertz (rechts) verließ das Startup bereits 2020.

Den Anfang machte im Januar Mengting Bönsch: Nach neun Jahren gab die Gründerin die Geschäftsführerrolle bei ihrem Rezept-Startup Kitchenstories ab. Zuvor hatte Bönsch ihre App zum Millionenhit im App Store gemacht und 2017 an den Industriekonzern Bosch verkauft. Den Rücktritt erklärte Bönsch mit dem Wunsch nach mehr Privatleben. „Ich freue ich mich sehr darauf, eine kreative Pause einzulegen, noch mehr Zeit mit Familie oder Freunden zu verbringen und die Welt zu bereisen“, schrieb sie bei Linkedin. Klingt so, als sei mit einem Comeback der Gründerin zu rechnen.

Max-Josef Meier, Finn Auto

Finn-Auto-Gründer Max-Josef Maier hat zugegeben, Frauen sexuell belästigt zu haben. - Copyright: Finn.auto
Finn-Auto-Gründer Max-Josef Maier hat zugegeben, Frauen sexuell belästigt zu haben. - Copyright: Finn.auto

Selten war ein Rücktritt in der Startup-Szene so spektakulär – und gleichzeitig angebracht. Im April wurde bekannt, dass Max-Josef Meier, Mitgründer der Mietauto-Plattform Finn Auto, mehrere Frauen auf einer Firmenfeier sexuell belästigt haben soll. Die Vorwürfe räumte Meier gegenüber dem Magazin Capital öffentlich ein. Für den 38-Jährigen hatte das Konsequenzen: Meier trat „einvernehmlich von seinem Posten zurück“, wie es in einer Pressemitteilung hieß.

Ole Strohschnieder, Just Spices

Von Gewürzen zu Hipster-Pizza: Just-Spices-Gründer Ole Strohschnieder baut ein neues Food-Startup auf. - Copyright: Just Spcies
Von Gewürzen zu Hipster-Pizza: Just-Spices-Gründer Ole Strohschnieder baut ein neues Food-Startup auf. - Copyright: Just Spcies

Als der US-Konzern Kraft Heinz Ende 2021 das Kölner Gewürz-Startup Just Spices übernahm, hieß es noch in einer Mitteilung: „Die drei Gründer Florian Falk, Ole Strohschnieder und Béla Seebach werden das Unternehmen auch weiterhin als eigenständiges Unternehmen führen.“ Inzwischen ist nur Seebach der Geschäftsführung erhalten geblieben. Im Mai verließ auch Ole Strohschnieder das Startup, wie die Lebensmittelzeitung berichtete. Strohschnieder verfolgt demnach ein neues Projekt: Laut der Lebensmittelzeitung ist er beim Berliner Pizza-Lieferdienst Milano Vice eingestiegen.

Lucas von Cranach, Onefootball

Bekennender Fan des 1. FC Köln: Onefootball-Gründer Lucas von Cranach. - Copyright: Onefootball
Bekennender Fan des 1. FC Köln: Onefootball-Gründer Lucas von Cranach. - Copyright: Onefootball

Er war einer der dienstältesten Startup-CEOs der Szene: Lucas von Cranach, alleiniger Gründer der Fußball-Plattform Onefootball. Von Cranach hatte das Unternehmen 2008 (damals noch unter dem Namen iLiga) gegründet und zur erfolgreichsten Fußball-App im App Store aufgebaut. Ende Mai gab von Cranach allerdings seinen Rücktritt bekannt. „In jeder Firma kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem man weiterziehen muss, und dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen“, schrieb der 45-Jährige, ohne konkrete Gründe zu nennen. Laut dem Branchenportal Spobis sollen Investoren jedoch auf den Abschied gepocht haben. Demzufolge stand Onefootball zuletzt kurz vor der Insolvenz.

Nora Blum, Selfapy

Selfapy-Gründerin Nora Blum. - Copyright: Selfapy
Selfapy-Gründerin Nora Blum. - Copyright: Selfapy

Nach siebeneinhalb Jahren hat auch Nora Blum ihr Startup verlassen, den Online-Psychotherapie-Anbieter Selfapy. Ende Juni erklärte sie gegenüber Gründerszene, ihre Anteile und einen Sitz im Aufsichtsrat behalten und „ab und zu“ bei den Team-Drinks dabei sein zu wollen. Ansonsten werde sie das Kapitel Selfapy abschließen – auch, um etwas Neues zu starten. Was genau, ließ Blum zunächst offen. Nur soviel: „Das nächste Ding wird klein und profitabel“, so die 32-Jährige.

Thomas Bachem, Code University

Startete mit der Code University 2016 eine Hochschule für angehende Tech-Entwickler: Thomas Bachem. - Copyright: Code University
Startete mit der Code University 2016 eine Hochschule für angehende Tech-Entwickler: Thomas Bachem. - Copyright: Code University

Anfang Juli melde sich auch Serienunternehmer Thomas Bachem mit einem Post bei Linkedin zu Wort. Darin verkündete der Gründer der Tech-Hochschule Code University zwar nicht seinen Abschied, allerdings seinen Rücktritt als CEO und Kanzler. Er möchte sich künftig offenbar um andere Aufgaben kümmern. Dazu Bachem: „In meiner neuen Funktion als Executive Chairman werde ich mich auf Partnerschaften, Unternehmertum, Fundraising, Marke und Kommunikation konzentrieren.“

Paul Schwarzenholz, Zenloop

Mr. Feedback: Zenloop-Gründer Paul Schwarzenholz. - Copyright: Zenloop
Mr. Feedback: Zenloop-Gründer Paul Schwarzenholz. - Copyright: Zenloop

Im Januar hatte das Münchener Startup Zenloop Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen um Seriengründer Paul Schwarzenholz (Flaconi.de) spezialisierte sich auf Software, mit der Firmen Feedback von Kunden auswerten können. Im März fand sich für Zenloop schließlich ein Käufer. Für Schwarzenholz wiederum bedeutete die Übernahme das Ende seiner CEO-Reise. Er wolle „andere Wege einschlagen“, wie er mitteilte. „Mein Fokus wird nun auf meiner Familie liegen. Ich freue mich darauf, weitere Geschäftsmöglichkeiten zu erkunden und neue Ideen zu verwirklichen.“