Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.161,01
    +243,73 (+1,36%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.006,85
    +67,84 (+1,37%)
     
  • Dow Jones 30

    38.307,82
    +222,02 (+0,58%)
     
  • Gold

    2.346,20
    +3,70 (+0,16%)
     
  • EUR/USD

    1,0696
    -0,0037 (-0,34%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.588,16
    -652,95 (-1,08%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.324,67
    -71,87 (-5,15%)
     
  • Öl (Brent)

    83,87
    +0,30 (+0,36%)
     
  • MDAX

    26.175,48
    +132,30 (+0,51%)
     
  • TecDAX

    3.322,49
    +55,73 (+1,71%)
     
  • SDAX

    14.256,34
    +260,57 (+1,86%)
     
  • Nikkei 225

    37.934,76
    +306,28 (+0,81%)
     
  • FTSE 100

    8.139,83
    +60,97 (+0,75%)
     
  • CAC 40

    8.088,24
    +71,59 (+0,89%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.962,90
    +351,14 (+2,25%)
     

Brasilien nun das Land mit den zweitmeisten Corona-Toten

BRASÍLIA (dpa-AFX) - Brasilien ist nun das Land mit den zweitmeisten Corona-Toten weltweit. Die Zahl der Corona-Opfer in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas stieg auf 42 720, wie das Gesundheitsministerium in Brasília am Samstagabend (Ortszeit) mitteilte. Insgesamt 850 514 Menschen haben sich mit dem Virus infiziert. Das Land hatte am Freitag Großbritannien überholt.

Laut der Johns-Hopkins-Universität verzeichnen nur die USA mehr Tote im Zusammenhang mit Sars-CoV-2. Dort starben 115 383 Menschen. In Großbritannien gab es laut Johns-Hopkins-Universität 41 747 mit Sars-CoV-2 infizierte Todesopfer.

Die tatsächliche Zahl in Brasilien dürfte weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet. Wissenschaftliche Studien legen nahe, dass mindestens siebenmal so viele Menschen infiziert sind wie bislang bekannt. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 mal so groß wie Deutschland.

Die Zahl der Corona-Toten in Brasilien ist zuletzt so schnell gestiegen, dass das Land innerhalb von zwei Wochen von Platz fünf auf Platz zwei der am meisten betroffenen Länder sprang. Zuletzt wurden jeweils rund 1000 neue Todesopfer am Tag registriert.

WERBUNG

Dennoch werden vielerorts Maßnahmen gelockert, Geschäfte und Strände sind inzwischen wieder geöffnet. Präsident Jair Bolsonaro stiftete zudem Chaos und Verwirrung über die Auswirkungen des Coronavirus, weil er die Krankheit Covid-19 zu Beginn als "kleine Grippe" verharmloste. Einschränkungen des öffentlichen Lebens und persönliche Schutzmaßnahmen lehnt er ab.

Der Unmut in der Bevölkerung über den rechten Präsidenten, der auch immer wieder den demokratischen Institutionen droht, ist so groß geworden, dass am Sonntag nicht nur die Bolsonaro-Anhänger, sondern auch wieder die Gegner auf die Straße gehen wollten. Dazu haben die organisierten Fans großer Fußballclubs und soziale Bewegungen aufgerufen.

Nachdem es in Sao Paulo vor zwei Wochen zu Auseinandersetzungen mit Bolsonaro-Anhängern gekommen war, sollten die Proteste in der bevölkerungsreichsten Stadt Brasiliens nun an zwei unterschiedlichen Orten abgehalten werden. Der Gouverneur des Hauptstadtdistriktes Brasília ließ zur Sicherheit die Esplanade zwischen den Ministerien sperren. Die Polizei hatte zuvor das Camp radikaler Bolsonaro-Anhänger um die rechte Aktivistin Sara Winter dort aufgelöst.

Am vergangenen Sonntag hatten tausende Brasilianer in verschiedenen Städten mitten in der Corona-Krise für die Demokratie, gegen Rassismus und gegen Bolsonaro demonstriert. Dieser hatte seine Anhänger aufgefordert, nicht auf die Straße zu gehen, um Zusammenstöße zu vermeiden. Die Demonstranten gegen ihn nannte er "Asoziale" und "Terroristen"/mfa/DP/mis