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Aktien Frankfurt: Dax weitet Verlust aus - Ölpreise befeuern Inflationssorgen

FRANKFURT (dpa-AFX) -Der Dax DE0008469008 hat am Freitag angesichts deutlich steigender Ölpreise die Verluste ausgeweitet. Die Verteuerung des wichtigen Rohstoffs befeuere Inflationssorgen, schrieb Analyst Salah Bouhmidi vom Broker IG. Am Nachmittag büßte der deutsche Leitindex 1,39 Prozent auf 15 308,02 Punkte ein, womit sich für die durchwachsene Woche ein Minus von gut einem Prozent abzeichnet. Die Gewinne der beiden vergangenen Handelstage sind dahin, wie Marktbeobachter Andreas Lipkow anmerkte.

Auch die anderen Indizes gerieten stärker unter Druck: Der MDax DE0008467416 gab um 2,55 Prozent auf 28 295,26 Punkte nach und der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 verlor 1,40 Prozent auf 4190,66 Zähler.

Bereits am Vortag hatte der Dax den Zinssorgen Tribut gezollt und nach einem Hoch seit rund einem Jahr nur einen Teil seiner Gewinne ins Ziel gerettet. Die Ankündigung Russlands, wegen der vom Westen beschlossenen Preisobergrenze für russisches Rohöl ab März die Ölförderung zu kürzen, trieb die Preise in die Höhe und schürte damit zusätzlich die Sorgen vor einer hohen Inflation und damit weiter steigenden Zinsen. Die Experten der Credit Suisse sehen die Anleger auch schon in Habachtstellung vor den US-Verbraucherpreisdaten am Dienstag. Sie sind ein maßgeblicher Faktor für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed.

Die Anleger hätten jüngst "zu viele Vorschuss-Lorbeeren verteilt", urteilte Marktbeobachter Lipkow. Denn die weitere Entwicklung der Inflationsdynamik, der chinesischen Konjunktur und der Geldpolitik der großen Notenbanken sei "alles andere als klar". Am späteren Nachmittag werde das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima "Auskunft darüber geben können, wie verschreckt die Amerikaner durch die jüngsten Preissteigerungen noch sind". Dazu liefere die laufende Berichtssaison der Unternehmen gemischte Impulse.

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Der Sportartikelhersteller Adidas DE000A1EWWW0 schockt die Anleger mit einem mauen Ausblick. In Frankfurt sackten die Aktien um knapp 12 Prozent ab und waren damit klares Dax-Schlusslicht. Im schlimmsten Fall droht den Herzogenaurachern nach der Kündigung der Partnerschaft mit dem umstrittenen Rapper Kanye West sowie wegen Umbaukosten beim Betriebsergebnis eine Belastung von 700 Millionen Euro. Die Papiere des im MDax gelisteten Konkurrenten Puma DE0006969603 verbilligten sich um gut fünf Prozent.

Alles komme bei Adidas im "Dreierpack", schrieb JPMorgan-Analystin Chiara Battistini in Anspielung an die berühmten drei Streifen der Marke. "Effektiv ist es die dritte Gewinnwarnung innerhalb von vier Monaten." Auch andere Analysten kommentierten die Nachrichten negativ. Dass wohl keine Produkte der Kanye-West-Marke Yeezy mehr verkauft würden, sei nicht das einzige Problem des Unternehmens, schrieb etwa Andreas Riemann von der Investmentbank Oddo BHF.

Eine skeptische Studie von JPMorgan brockte Hellofresh DE000A161408 einen Kursrückgang von zehn Prozent sowie den letzten Platz im MDax ein. Analyst Marcus Diebel sorgt sich um die Kundenentwicklung bei dem Kochboxen-Anbieter: "Hohe Abwanderungsraten und bestenfalls stabile Brutto-Kundenzuwächse begrenzen das Wachstum." Das mache das Geschäftsmodell zunehmend verwundbar. Das schwache Wirtschaftsumfeld und knappe Verbraucherbudgets belasteten die Nachfrage.

Auch die Titel anderer Unternehmen mit einem internetbasierten Geschäftsmodell standen unter Druck. Der Online-Modehändler Zalando DE000ZAL1111, der Essenslieferdienst Delivery Hero DE000A2E4K43 und der Onlinebroker Flatexdegiro DE000FTG1111 zählten zu den größeren Verlierern in Dax und MDax sowie im Nebenwerte-Index SDax DE0009653386.

Bei der Deutschen Bank DE0005140008 belastete eine Abstufung der Bank of America: Die Titel gaben um über drei Prozent nach. Laut Analyst Rohith Chandra-Rajan tut sich das größte deutsche Geldhaus mit einer Verbesserung seiner Profitabilität schwer, weshalb er andere Branchentitel bevorzugt.

Derweil trotzten die zuletzt schwachen Aktien von Carl Zeiss Meditec DE0005313704 dem eher mäßigen Start ins neue Geschäftsjahr: Zuletzt zeigten sie sich kaum verändert und zählten damit zu den besseren MDax-Werten.

Der Euro EU0009652759 gab nach und kostete zuletzt 1,0694 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0771 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,28 Prozent am Vortag auf 2,34 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107 fiel um 0,20 Prozent auf 125,74 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644 legte um 0,06 Prozent auf 136,37 Punkte zu./gl/jha/

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---