Steuer-Checkup 2019 – so vermeiden Sie Fallen

Ab Juli 2019 gibt es pro Kind zehn Euro mehr Kindergeld und der Kinderfreibetrag wurde um 192 Euro auf jährlich 4.980 Euro pro Kind und Elternpaar erhöht, inklusive Betreuungsfreibetrag sind damit 7.620 Euro steuerfrei. „Den Freibetrag gibt es anstelle des Kindergelds, wenn das für die Eltern günstiger ist“, erklärt Finanztest.
Falle: Das Finanzamt rechnet das Kindergeld immer an, auch wenn Sie es nicht erhalten haben. Finanztest rät deshalb, die Gehaltsbescheinigung zu prüfen, auch darauf, ob die Freibeträge berücksichtigt wurden.

Stellt der Chef ein geleastes E-Bike zur Verfügung, radeln Arbeitnehmer damit seit Januar auch dann steuerfrei, wenn sie es zusätzlich privat nutzen.
Falle: Die Räder werden nach Ablauf der Leasing-Zeit meist für zehn Prozent des ursprünglichen Listenpreises zum Kauf angeboten. Wer dann zuschlägt, muss Steuern zahlen. Denn das Finanzamt veranschlagt den Wert des Rads mit 40 Prozent, auf die Differenz von 30 Prozent müssen Steuerzahler deshalb Lohnsteuer und Sozialabgaben zahlen. Tipp der Finanztester: Den Leasing-Anbieter fragen, ob er die Steuer übernimmt.

Bezahlt der Boss die Ticket-Kosten für öffentliche Verkehrsmittel, so ist dieser Vorteil nun steuerfrei. Allerdings gibt es in diesem Fall weniger Pendlerpauschale, die reduziert sich um die Ticketkosten.
Falle: Die Steuerfreiheit für ein Jobticket gilt nur, wenn der Chef die Kosten zusätzlich zum Gehalt zahlt. Wer freiwillig auf einen Teil des Lohns verzichtet, um ein Jobticket zu bekommen, ist nicht steuerbefreit.

Wer als Minijobber (auch nebenberuflich) durchschnittlich 450 Euro verdient, bleibt steuer- und sozialabgabenfrei. Neu ist seit Anfang dieses Jahres, dass der Mindestlohn für Minijobber 9,19 Euro statt vorher 8,84 Euro pro Stunde beträgt.
Falle: Da die Verdienstgrenze von 450 Euro nicht erhöht wurde, müssen Sie darauf achten, die Stundenzahl entsprechend anzupassen, um steuerfrei zu bleiben.

„Seit 2005 steigt für jeden neuen Rentenjahrgang der steuerpflichtige Teil der Rente. In diesem Jahr werden rund 48.000 Rentner nach Angaben des Bundesfinanzministerium erstmals steuerpflichtig“, erklärt Finanztest. Wer seit diesem Jahr gesetzliche Rente bezieht, muss davon 78 Prozent versteuern.
Falle: Es gilt in den meisten Fällen die Pflicht zur Steuererklärung. Wichtig: Belege sammeln! Kosten für die Kranken- und Pflegeversicherung, Krankheits-, Pflegekosten und Spenden sind absetzbar. Das mindert die Steuer um einiges. Oft müssten Rentner dadurch sogar unterm Strich keine Steuern mehr zahlen, so die Experten.

Vorteile gibt es für alle, die einen Elektrodienstwagen auch privat nutzen, der in 2019 angeschafft wurde. Bisher mussten Steuerzahler dann den vollen Bruttolistenpreis mit einem Prozent versteuern, seit 1. Januar wird nur noch der halbe Listenpreis angesetzt.
Falle: Kalkulieren Sie die Kosten, rät Finanztest. Denn wer den Dienstwagen nur wenig privat fahre, für den könne sich ein Fahrtenbuch lohnen.

Wer bedürftige Angehörige oder Lebenspartner unterstützt, kann dafür seit diesem Jahr 168 Euro mehr absetzen, maximal 9.168 Euro im Jahr.
Falle: Steuerzahler müssen beachten, dass Einkommen und Bezüge, wie etwa Bafög und steuerfreies Eltern- oder Betreuungsgeld den Höchstbetrag mindern. Der Höchstbetrag ist nur für alle die absetzbar, die den Unterhalt seit Januar zahlen, ansonsten zählen nur die Monate, in denen Geld fließt, pro Monat maximal 764 Euro.

Der Grundfreibetrag für Kapitalerträge bei Geringverdienern wurde um 168 Euro erhöht. Damit können Geringverdiener, Studenten und minderjährige Kinder mit einer Nichtveranlagungs(NV)-Bescheinigung nun insgesamt 10.005 Euro steuerfrei kassieren.
Falle: Ohne NV-Bescheinigung können zu viel gezahlte Steuern nur über die Steuererklärung zurückgeholt werden. Um unnötige Schreibarbeit zu vermeiden, sollte der Bank statt eines Freistellungsauftrages eine NV-Bescheinigung vorgelegt werden, raten die Experten.
Den vollständigen Bericht von Finanztest zum Thema „Steuer-Checkup 2019“ finden Sie hier (kostenpflichtig).