Stiftung Warentest: Die besten Fahrradschlösser
Wer sein Fahrrad liebt, sollte Dieben die Arbeit möglichst schwer machen. Das geht mit einem guten Fahrradschloss. Stiftung Warentest hat 20 aktuelle Modelle geprüft. Nur fünf davon sind empfehlenswert.
Über die meisten Fahrradschlösser können Langfinger nur lachen – sie sind in Sekundenschnelle geknackt und bieten so gut wie keinen Schutz. Das ergab auch der neueste Test von Stiftung Warentest. Von 20 geprüften Modellen fielen neun glatt durch und erhielten das Qualitätsurteil „Mangelhaft“.
Für die Überprüfung mussten die Fahrradschlösser wie gewohnt einen Härtetest überstehen. 70 Prozent der Wertung flossen in den Prüfpunkt „Aufbruchsicherheit“. Dafür unternahmen ein Experte und zwei handwerklich erfahrene Prüfpersonen Aufbruchversuche mit verschiedenen Werkzeugen. Ein weiterer Experte war damit betraut, die Schlösser „intelligent“ mittels Picking zu öffnen. Für alle Versuche standen drei Minuten zur Verfügung.
Daneben wurden die verschiedenen Modelle auf ihre Handhabung sowie auf Schadstoffe geprüft. Zusätzlich mussten die Schlösser 96 Stunden in einer Salzsprühkammer verbringen, wonach die Verbraucherschützer die Haltbarkeit, etwa den Schutz vor Korrosion und das Schließverhalten, überprüften. Das überstanden nur die wenigsten.
Für den aktuellen Test kaufte Stiftung Warentest Bügel-, Falt-, Ketten- und Panzerkabelschlösser zu Preisen von 20 bis 160 Euro ein. Von einer Art Schloss raten die Verbraucherschützer allerdings von vorherein komplett ab: Kabelschlösser, auch Spiralkabel genannt. Solche Modelle patzten bereits in früheren Untersuchungen, deshalb werden sie mittlerweile gar nicht mehr geprüft, heißt es im Testbericht.
Die Besten
Vier der Bügelschlösser schnitten mit dem Qualitätsurteil „Gut“ ab, am besten das vom Hersteller Trelock für 73 Euro. Mit knappem Abstand folgten Kryptonite für 85 Euro und das BTwin von Decathlon für günstige 30 Euro. Bei den Ketten holte das teuerste Modell im Test den Sieg: das Abus Granit City-Chain für 160 Euro. Freunden von kompakten Faltschlössern empfehlen die Experten das Abus für 130 Euro, das von den Verbraucherschützern bereits im Frühjahr 2015 getestet wurde.
Schnell geknackt
Sieben der getesteten Fahrradschlösser hatten die Prüfpersonen binnen weniger Sekunden geknackt. Am schnellsten ging das bei den Faltschlössern von Fischer und Prophete. Kunststoff kaschiert bei diesen Modellen den relativ dünnen Metallkern.
Deshalb raten die Experten: Wer im Laden steht und unsicher ist, sollte dann seine Kaufentscheidung vom Gewicht der Schlösser abhängig machen. „Bei gleichem System und ähnlicher Größe zum schwereren Schloss greifen.“ Und grundsätzlich gilt: Die Räder sollten immer an einen festen Gegenstand angeschlossen werden, statt sie nur abzuschließen.
Den vollständigen Bericht von Stiftung Warentest zum Thema „Fahrradschlösser“ finden Sie hier (kostenpflichtig).
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