Was verdient eigentlich ein Imker?
Wenn die Biene stirbt, stirbt auch der Mensch – das glaubte der weltberühmte Physiker und Erfinder der Relativitätstheorie, Albert Einstein. Angesichts der schrumpfenden Artenbestände auf der Erde, wird es höchste Zeit, dass sich jemand um die Tiere kümmert. Aber kann man vom Geschäft mit den Bienen überhaupt leben?
Laut dem Deutschen Imkerbund gibt es derzeit rund 900.000 Bienenvölker in Deutschland. Wie alle Insekten befinden sich die schwarz-gelben Summer jedoch in der Krise: Pestizide in der Landwirtschaft und Nahrungsmangel sind schuld, dass die Tiere immer mehr vom Aussterben bedroht sind.
Und auch die Zahl der Imker geht immer weiter zurück, wenn auch aus anderen Gründen. Laut dem Berufsverband gibt es mehr als 120.000 Imker in Deutschland. Allerdings handelt es sich bei den meisten davon um Hobby-Bienenpaten. Tatsächlich gibt es hierzulande nur rund 500 hauptberufliche Imker, wie der Blog “Imkerpate” angibt, rund 2000 bis 3000 kümmern sich nebenberuflich um die fleißigen Völker.
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Imker: Wer gut verdienen will, muss sich vermarkten können
So idealistisch und idyllisch das Leben als Imker vielleicht im ersten Moment erscheint – schließlich arbeitet man Hand in Hand mit der Natur – finanziell ist es nicht gut um die Berufsgruppe bestellt. Denn der Umsatz eines Imkers ist vor allem abhängig von den Erzeugnissen, die er verkauft: Honig, Bienenwachskerzen oder Gelee Royal zum Beispiel. Es reicht also nicht aus, sich um die Tiere zu kümmern; ein Imker muss sich vor allem gut vermarkten können.
Ein Bienenvolk produziert im Jahr zwischen 20 und 30 Kilogramm Honig. Damit jemand vom Imker-Dasein alleine leben kann, muss er also mehrere Völker halten, nach Empfehlung der Initiative “Bee Careful“ mindestens 100 – eine ganze Menge, bei 50.000 Tieren pro Volk.
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Wem das gelingt, der kann mit bis zu 25.000 Euro Umsatz pro Jahr rechnen. Nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben bleibt davon jedoch nicht viel übrig, zumal Imker selten in Festanstellung arbeiten und die Sozialabgaben für Selbstständige oft höher liegen. Und selbst mit einer Festanstellung liegt der Lohn mit um die 2200 Euro pro Monat eher im Niedrigsektor.
Bienen retten: So können Sie helfen
Die gute Nachricht ist: Man muss nicht unbedingt Imker werden, um die Biene zu retten. Jeder Einzelne kann etwas dafür tun, dass die flotten Brummer noch möglichst lange erhalten bleiben. Der erste Schritt ist, auf Pflanzenschutzmittel im eigenen Garten zu verzichten; der zweite: sich über bienenfreundliche Bepflanzung von Balkonkästen und Blumenbeeten zu informieren.
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