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Unter Kontrolle

Die Firma Drahtzug Stein Service aus Altleiningen in Rheinland-Pfalz ist nur wenigen bekannt, doch ihre Produkte benutzen viele von uns fast täglich: Das Unternehmen zählt zu den weltweit führenden Drahtartikelherstellern und produziert beispielsweise die Körbe für viele gängige Spülmaschinen.

Bei seiner täglichen Arbeit achtet Geschäftsführer Peter Staab nicht nur auf Vertrieb, Absatz und Innovation, er hat auch sämtliche Konten im Blick: „Liquidität zu steuern ist eines der wichtigsten Kriterien, um ein Unternehmen erfolgreich zu führen.“ Denn nur so könne die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens permanent gewährleistet werden. Und das sei einfach die Basis für geschäftlichen Erfolg.

Dazu arbeitet Drahtzug Stein Service mit einem Cash-Management-System. Das Unternehmen mit 1450 Mitarbeitern und 138 Millionen Euro Umsatz managt damit die Bankverbindungen: „Wir kontrollieren die Kontostände zentral. Auch die Konten der Tochterunternehmen koordinieren wir über ein Cash-Pooling. Damit können wir positive Salden auf Konten gezielt nutzen“, erklärt Staab.

Excel-Liste für den Überblick

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Das Vorgehen klingt simpel, ist aber keinesfalls die Regel. Denn häufig lassen mittelständische Unternehmen ihre Konten unabgestimmt nebeneinander laufen. „Da kommt es schon häufiger vor, dass auf dem einen Konto kurzfristig der Kontokorrentkredit in Anspruch genommen wird, obwohl auf einem anderen ein Guthaben ist“, erklärt Professor Volker Wittberg von der Fachhochschule des Mittelstandes in Bielefeld. Cash Management bietet die Möglichkeit, all diese Konten zentral zu lenken. Allerdings nutzen nur 36 Prozent der Mittelständler in Deutschland dieses Instrument, wie eine Studie der Fachhochschule des Mittelstandes zusammen mit der Commerzbank zeigt.

In der Praxis führen Unternehmen häufig eine Excel-Liste, um einen Überblick über die Konten zu bekommen. Doch die Gefahr ist groß, dass Daten dann nicht permanent gepflegt werden. „Der Nachholbedarf für professionelles und automatisiertes Cash Management ist enorm“, sagt Wittberg.

Zwei Drittel der Unternehmen mit Cash Management benutzen dabei ein System ihrer Hausbank. 14 Prozent vertrauen auf die Lösung eines externen Softwareanbieters. Mehr als 27 Prozent steuern damit fünf und mehr Unternehmen, meist Tochtergesellschaften. Und mehr als die Hälfte verwaltet damit fünf oder mehr Konten.


Enormer Beratungsbedarf

Viele Firmenchefs kennen diese Möglichkeiten nicht: „Ich erlebe es oft, dass Unternehmen unter Cash Management das Electronic Banking verstehen“, sagt Frank Walter Wolf, Leiter Vertrieb Deutschland Zahlungsverkehr bei der Commerzbank. Und nicht wenige besitzen bereits ein Tool, nutzen es aber nicht. „Damit vergeben sie eine große Chance. Denn mit einem Cash- Management-System lassen sich nicht nur Finanzströme lenken, es senkt Transaktionskosten und sorgt dafür, dass liquide Mittel zum Beispiel für Investitionen eingesetzt werden können“, betont Wolf.

„Damit kann Cash Management einen wichtigen Beitrag für die Unternehmensrentabilität leisten“, betont Wolf. Das macht auch vor dem Hintergrund der Niedrigzinsphase Sinn. Denn Guthaben auf Tages- oder Festgeldkonten werfen derzeit kaum etwas ab. Oft werden sogar Negativzinsen verrechnet.

Rund um das Thema Liquiditätssteuerung ist der Beratungsbedarf enorm. „Viele kleine Familienunternehmen nutzen nicht die Chance, die eine moderne Liquiditätssteuerung bietet. Dabei wird dieser Aspekt zunehmend zu einem strategischen Erfolgsfaktor, um langfristig zu wachsen“, sagt Patrik Pohl, bei der Deutschen Bank verantwortlich für Produkte für den Mittelstand. Dazu zählt auch eine gezielte Steuerung des im Umlaufvermögen gebundenen Kapitals, auch Working Capital genannt. Im internationalen Vergleich binden deutsche Firmen zu viel Kapital.

Unnötig gebundenes Kapital aufspüren

Unternehmer Staab lässt sich dagegen regelmäßig die Bestände in den Lagern melden. Sein Ziel: Unnötig gebundenes Kapital aufzuspüren und freizusetzen, das er dann für Investitionen und langfristiges Wachstum verwenden kann.

Eine solche interne Finanzierung ist einfacher und günstiger als externe Quellen anzuzapfen. „Dazu sollten Unternehmen das gesamte Instrumentarium vom Zahlungsverkehr bis zum langfristigen Working Capital nutzen“, betont Pohl. Die Möglichkeiten eines modernen Treasury bieten gerade international operierenden Unternehmen sehr viel Potenzial. So können sie Währungsrisiken gezielt steuern und mit automatischen Systemen absichern. Je größer dabei ein Betrieb ist, desto stärker wird die Liquidität zu einem strategischen Erfolgsfaktor.

KONTEXT

Auf diese Klauseln sollten Sie beim Leasing achten

Bearbeitungsgebühren

Der Unternehmer sollte sich den Effektivzins der Finanzierung ausrechnen lassen -- und mehrere Angebote miteinander vergleichen. Im Optimalfall kontaktieren Unternehmer Hersteller, Banken und Leasinggesellschaften. Bearbeitungsgebühren oder vierteljährliche Vorauszahlungen gehen oft zusätzlich ins Geld.

(Quelle: Creditreform-Magazin.de)

Creditreform-Magazin.de

Hersteller

Clevere Unternehmer wenden sich im ersten Schritt an den Hersteller und klären die Einzelheiten des Kaufvertrags vorab. So haben sie gleich ein Angebot in der Hand, aus dem sich die genauen Angaben zum Objekt ergeben. Das wiederum braucht die Leasinggesellschaft. Und sie erfahren, ob der Leasinggeber mit dem Hersteller eventuell kürzere Gewährleistungsfristen vereinbart hat - zum Nachteil des Leasingnehmers.

Nutzungsänderungen

Hier ist Vorsicht geboten, zum Beispiel beim Firmenwagen. Werden mehr Kilometer gefahren als vertraglich vereinbart, kann es teuer werden. Clevere Unternehmer überlegen vorab, wie sie das Objekt nutzen wollen. Im Zweifel frühzeitig den Anbieter kontaktieren und den Vertrag anpassen.

Nutzungsdauer

Die Laufzeit des Vertrags sollte maximal der Dauer der Nutzung entsprechen - andernfalls zahlt die Firma die Raten weiter, obwohl das Objekt nicht mehr zur Wertschöpfung beiträgt. Zu unterscheiden sind die unkündbare Grundlaufzeit von 40 bis 90 Prozent der AfA, falls der Leasinggeber das Wirtschaftsgut bilanziert, und die vereinbarte nutzungsabhängige Laufzeit.

Reparaturen

Das Leasingobjekt gehört der Gesellschaft oder der Bank - entsprechende Vorgaben bei Reparaturen sind zu beachten. Der Unternehmer sollte die Details seines Vertrags genau prüfen.

Steuern

In jedem Fall sollte der Firmenchef vor Vertragsabschluss die steuerlichen Aspekte mit einem erfahrenen Berater erörtern. Wer zum Beispiel den Investitionsabzugsbetrag nutzt, muss diesen beim Leasing später wieder gewinnerhöhend auflösen. Der Vertrag sollte so gestaltet sein, dass die Leasingraten als Betriebsausgaben absetzbar sind.

Zinsanpassung

In der Regel haben die Gesellschaften bei langfristigen Verträgen die Option, den Zins bei Veränderungen am Markt anzupassen. Es sollte klar nachvollziehbar und transparent sein, wann das erfolgen darf.