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Habeck gegen Lindner im Brief-Duell: Der Tag mit Bloomberg

(Bloomberg) -- Es passt irgendwie ins Bild. Panzer rollen aufs Schlachtfeld im friedlichen Europa, Braunkohle wird verfeuert als gäbe es kein Morgen und nun tauschen sich auch noch zwei Staatsmänner in Form von Briefen aus. Man fühlt sich in ein längst vergangenes Jahrhundert zurückgeworfen.

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Nüchtern betrachtet ist der Briefwechsel zwischen Robert Habeck, Vizekanzler und grüner Wirtschaftsminister, und Christian Lindner, Finanzminister und FDP-Chef, nichts anderes als der Auftakt für die Budgetverhandlungen 2024. Es geht darum, wie die wegen der Wiedereinführung der Schuldenbremse knappen Mittel unter den einzelnen Ministerien verteilt werden sollen.

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Während Lindner daran erinnert, dass die Schuldenbremse im Grundgesetz verankert und damit Vorrang vor allen anderen politischen Vorhaben hat, wirft ihm Habeck vor, willkürlich Projekte zu bevorzugen und die grüne Transformation zu behindern. Beide Minister kennen natürlich die Skandalgier der Medien und bieten ihnen schon das zweite Spektakel nach ihrem schlagzeilenträchtigen Streit um den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke. Lindner kommt die Ablenkung gerade recht, nachdem seine Partei nun auch in Berlin aus dem Abgeordnetenhaus flog.

Die Atomdebatte beendete der Kanzler übrigens mit einem Machtwort – in Form eines Briefes. Statt die Fehde zu begraben, hat Scholz die beiden also offenbar in der Wahl der Mittel im nächsten Schlagabtausch inspiriert. Vielleicht nutzt der SPD-Chef ja das barocke Ambiente des Schlosses Meseberg bei der Koalitionsklausur im März und organisiert für die beiden streitbaren Ehrenmänner ein Duell im Terrassengarten? Erscheint dieser Tage gar nicht mehr so abwegig - und würde gute Bilder liefern.

AKTUELLE MELDUNGEN:

  • Mercedes erwartet in diesem Jahr einen leichten Rückgang des operativen Gewinns, will jedoch Aktien im Volumen von bis zu €4 Milliarden zurückkaufen.

  • Die Allianz meldet einen Rekord-Betriebsgewinn und will die Dividende anheben.

  • Uniper will die Probleme aus der Gaskrise spätestens 2024 überwunden haben.

  • Bei Grenke wird Interim-CEO Sebastian Hirsch nun auf permanenter Basis Vorstandschef. Sein Vorgänger, der den Vorstand krankheitsbedingt temporär verlassen hatte, scheidet nun ganz aus.

  • Sika will die Bruttodividende um rund 10% anheben. Für 2023 rechnet der Bauchemiekonzern mit einem Umsatzplus von 6%-8%.

  • Zwei der größten Fed-Falken, Loretta Mester und James Bullard, haben eine mögliche Präferenz für eine Rückkehr zu größeren Zinserhöhungen signalisiert.

  • Die brandbedigte Schließung eines Terminals am New Yorker Flughafen JFK hat Reisende aus Neuseeland auf eine 16-Stunden-Odyssee geschickt, bei der sie wieder auf ‘Los’ ankamen.

ANALYSEN:

  • Angesichts des starken Arbeitsmarkts und der hartnäckigen Inflation könnten die US-Leitzinsen höher steigen als Wall Street und Fed glauben.

AKTIENMÄRKTE | An den asiatischen Märkten geht eine Woche der Berg- und Talfahrt zuende, mit einem Freitagsminus des MSCI Asia Pacific von rund 1% und einem Rückgang von rund 2% auf Wochensicht. Neuen Verkaufsdruck bewirkten Kommentare von Fed-Notenbankern, die das Szenario einer erneuten Zinserhöhung um 50 Bp ins Spiel brachten. In China stützte die Zentralbank das Bankensystem mit einer beispiellosen Bargeldspritze, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Bereits die Wall Street schloss schwach.

RENTENMÄRKTE | Europas Staatsanleihemarkt ging am Donnerstag seitwärts, nachdem die Renditen an den zwei Tagen zuvor deutlich zugelegt hatten. Gestern kletterte die Bund-Rendite zeitweise bis auf 2,52%, nachdem Bundesbankchef Nagel die Ansicht geäußert hatte, die Zinsen lägen bislang nicht auf restriktivem Niveau. Später erholten sich die Papiere wieder auf etwa das Niveau vom Vorabend. Heute werden die deutschen Erzeugerpreise für Januar vorgelegt. Die Rendite 10j US-Treasuries erreichte angesichts der Falken-Signale der Fed mit 3,8% den höchsten Stand seit dem Jahreswechsel.

ROHSTOFFMÄRKTE | Angesichts des jüngsten Anstiegs der US-Bestände gibt Ölmarkt gibt am Freitag weiter nach. “Der Markt scheint sich auf die Schwäche in den USA zu konzentrieren”, erklärt Statege Daniel Hynes von der Australia & New Zealand Banking Group. “Das könnte sich aber schnell ändern. Ich vermute, dass wir eine koordinierte Belebung der Nachfrage sowohl aus China als auch aus den USA später im ersten Quartal oder Anfang des zweiten Quartals sehen werden - dann werden die Märkte begeistert sein.” Der Goldpreis gibt nach und steuert mit der Aussicht auf eine weitere Straffung der US-Geldpolitik auf einen Wochenverlust zu.

TERMINE AM FREITAG

  • Quartalszahlen Europa: Swiss Re, Allianz, Safran, Air France-KLM, Mercedes-Benz, Douglas, Uniper, Electricite de France, Hermes International, Natwest, Sartorius

  • Konjunkturdaten Europa: Auftragsbestand verarbeitendes Gewerbe, Erzeugerpreise, Umsatz im Gastgewerbe, Leistungsbilanz Eurozone

  • 08:00 Pkw-Neuzulassungen Europa

  • 11:30 Regierungs-PK

  • 12:30 EZB-Ratsmitglied Villeroy spricht in Paris

  • 14:30 Import- und Exportpreise USA

  • 22:05 Entscheidung über Änderungen in den Indizes der Dax-Familie wegen der Löschung der Linde aus dem Dax

  • Beginn der dreitägigen Münchner Sicherheitskonferenz

  • Kleiner Verfallstag für Aktien- und Indexoptionen an der Eurex

  • Ratingüberprüfung für Baden-Württemberg (Moody’s); Bayern (Moody’s); Berlin (Moody’s); Brandenburg (Moody’s); Estland (S&P); Estland (S&P); Finnland (Fitch); Moldawien (Moody’s); Nordrhein-Westfalen (Moody’s); Polen (S&P); Sachsen-Anhalt (Moody’s); Schweiz (Moody’s); Serbien (Fitch); Slowakei (Fitch);

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