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Das Ende des Chipbooms setzt Samsung und LG zu

Auf der Konsumgütermesser CES Las Vegas hatte der südkoreanische Elektronikhersteller LG Electronics seinen großen Auftritt: Lichter flackern, laute Musik kündigt das Spektakel an. Unter tosendem Beifall fährt ein schlichter Kasten durch eine Luke aus der Bühne hervor. Darin - ein ausrollbarer Fernseher – der erste seiner Art.

Konkurrent Samsung setzt dagegen auf Größe. Mit einem 98 Zoll großen 8K-Fernseher will Samsung die Besucher der Messe beeindrucken.

Die beiden Tech-Riesen aus Südkorea liefern ein großartiges Spektakel. Doch die Show auf der CES kann nicht verheimlichen, dass auch LG und Samsung von den Absatzproblemen in der Tech-Branche betroffen sind.

In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Der Gewinn von Samsung ist im abgelaufenen Schlussquartal vorläufigen Zahlen zufolge um 29 Prozent, der von LG sogar um 80 Prozent eingebrochen.

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Analysten gehen davon aus, dass der harte Konkurrenzkampf bei hochpreisigen Fernsehern die Gewinne von LG gedrückt hat und das Geschäft mit Smartphones weiter Verluste einfährt. Vermutlich hätten sich auch hohe Bonuszahlungen zum Jahresende und Marketingausgaben für neue Smartphones negativ ausgewirkt.

Samsung wiederum sieht auch für das laufende Jahr zunächst schwarz. Während das Smartphone-Geschäft für den Marktführer schon seit einiger Zeit nicht mehr rund läuft, schwächelt nun auch der deutlich wichtigere Verkauf von Halbleitern. In beiden Sparten rechnet das Unternehmen frühestens in der zweiten Jahreshälfte mit Aufwind. Dann sollen 5G-fähige sowie faltbare Alleskönner-Handys neue Kunden locken.

Samsung und LG sind allerdings nicht die einzigen Tech-Unternehmen, die zunehmend Schwierigkeiten bekommen. Branchenprimus Apple musste zuletzt zugeben, dass sich das neue iPhone – Apples wichtigster Umsatzbringer – schlechter verkauft als erwartet.

Absatzprobleme in China

In Teilen lassen sich die Probleme auf die Schwäche in China und den Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften, den USA und der Volksrepublik, zurückführen. „Wenn sich Apple nicht verkauft, wie soll sich dann Samsung gut verkaufen? Der Smartphone-Markt ist inzwischen gesättigt“, sagte Analyst Greg Roh von der Investmentbank Hyundai Motor Securities.

Darauf deuten auch mehrere Studien hin. Laut den Marktforschern vom Institut CAICT, das dem Industrieministerium in Peking zugeordnet ist, fielen die Auslieferungen 2018 in China um 15,5 Prozent auf etwa 390 Millionen Geräte. Einen besonders starken Einbruch gab es im Dezember, als das Minus sogar 17 Prozent betrug.

Dem Marktforschungsinstitut Canalys zufolge gingen die Auslieferungen um zwölf Prozent zurück. Weltweit dürften die Auslieferungen – also die Zahl der von den Herstellern an Händler und Spediteure verschickten Smartphones – damit um ein Prozent einbüßen.

Für 2019 gehen die Experten davon aus, dass sie in China unter die Marke von 400 Millionen rutschen. Es wäre das erste Mal seit 2014 und der dritte Rückgang in Folge. „Das schwächere Wirtschaftswachstum und geringere Verbrauchervertrauen werden das Luxussegment weit in die erste Jahreshälfte belasten“, sagte Canalys-Analyst Tuan An Nguyen.

Hinzu kommt das Erstarken der chinesischen Anbieter wie Huawei, Oppo, Vivo und Xiaomi auf dem weltgrößten Handymarkt in Fernost. Von einem Marktanteil von mehr als 18 Prozent in der Hochphase 2013 ist Samsung mittlerweile auf weniger als ein Prozent abgestürzt.

Während Apple ausschließlich Unterhaltungselektronik und Computer im Angebot hat, setzen die Südkoreaner auf ein breites Sortiment, zu dem Fernseher, Hausgeräte, Bildschirme und eben Halbleiter gehören. Das Chipgeschäft steht bei Samsung beispielsweise für mehr als drei Viertel des Betriebsgewinns.

Den jüngsten Einbruch begründete das Unternehmen mit niedrigeren Preisen in Folge der unerwartet geringen Nachfrage durch Rechenzentren-Kunden und stärkeren ökonomischen Risiken. Wegen Absatzproblemen auf dem Handymarkt wiederum fragen Hersteller zudem weniger Smartphone-Chips bei Samsung nach. Details wurden nicht genannt. Diese will der Konzern erst bei der Veröffentlichung der endgültigen Zahlen Ende Januar bekanntgeben.

Mit Agenturmaterial