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Der Thermomix im ARD-"Markencheck“: "Gelungen ist es, aber es hat nicht geschmeckt“

Für viele ist der Thermomix von Vorwerk geradezu ein Kult-Gerät. (Bild: AFP)
Für viele ist der Thermomix von Vorwerk geradezu ein Kult-Gerät. (Bild: AFP)

Im aktuellen ARD-„Markencheck“ wird der Thermomix von Vorwerk auf Herz und Nieren getestet. Dabei kann das 1300 Euro teure Gerät nicht in allen Kategorien überzeugen!

Wenn sich eine Gruppe Ü-30-Jähriger trifft – ganz egal, ob zum Kindergeburtstag, in der angesagten Szene-Bar oder auf einer Tupperparty – teilt sie sich seit geraumer Zeit in zwei Fraktionen: Die Thermomix-Fanbase und diejenigen (meist in der Unterzahl), die entweder nichts von diesem Gerät halten oder noch nie etwas davon gehört haben. Thermomix polarisiert, Thermomix ist Trend, Thermomix ist ein Gesprächsthema. Kein Wunder also, dass der aktuelle ARD-„Markencheck“ dem Küchengerät ganze 45 Minuten widmete – und den 1300 Euro teuren Thermomix einmal genau unter die Lupe nahm. Getestet wurden die Kategorien „Geling-Garantie“, „Qualität“, „Kultfaktor“ und „Fairness“.

Was ist Thermomix?

Vorwerk selbst beschreibt den Thermomix als „einzigartige Küchenmaschine“. Er vereint 12 Funktionen und kann unter anderem mixen, mahlen, kneten, aber auch kochen, dampfgaren, wiegen und vieles mehr. Im Prinzip geht es darum, die Zutaten in die Maschine zu geben und das fertige Gericht abzuwarten. Denken muss man bei diesem Ablauf nicht sehr viel, die Rezepte werden in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung auf dem Display angezeigt.

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1. Der Thermomix im Test: die Geling-Garantie

Ob selbst die blutigsten Küchenanfänger mit dem Thermomix gute Ergebnisse erzielen können, möchte die ARD anhand eines „echten Härtefalls“ testen. Der heißt Stefan und konnte bislang lediglich mit Nudeln und Reis aufwarten. Gleich das erste Rezept misslingt: Der Apfelkuchen verbrennt, die Sahne schlägt Stefan versehentlich zu Butter. Nachdem er das Gerät drei Wochen lang privat testen durfte, kocht er dann für den Sternekoch Frank Oehler, der das Gericht – Fischfilet mit Brokkoli und Dillsauce – nüchtern bewertet: „Gelungen ist es schon, es hat halt nur nicht geschmeckt.“ Kaufen würde Stefan das Gerät übrigens nicht: „Es ist und bleibt ein getunter Mixer.“

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Nun ist der Sternekoch selbst an der Reihe, er kocht in seinem Restaurant streng nach Thermomix-Rezepten. Bei der Vorspeise kann der Thermomix nicht überzeugen, doch beim Risotto, das zum Hauptgang serviert wird, bemerken einige Testgäste tatsächlich keinen Unterschied zur Sterneküche.

2. Der Thermomix im Test: die Qualität

Für den Qualitätscheck wird der Thermomix mit vergleichbaren, aber deutlich günstigeren Geräten im Labor verglichen. Auf dem Prüfstand steht nun die Laufzeit – und da schneidet der Thermomix tatsächlich besser ab als die Konkurrenz: Der „Monsieur Cuisine Pro“ von Lidl schafft 60 Stunden am Stück und weitere 100 in einem Folgetest, der „Cook Processor“ von Kitchen Aid kommt auf 160 Stunden, schafft jedoch den Folgetest nicht mehr. Und der Thermomix? Der läuft und läuft und läuft… Nach 500 Stunden könnte es für ihn immer noch fröhlich weitergehen.

3. Der Thermomix im Test: der Kultfaktor

Wer wie zu Beginn erwähnt, schon einmal eine Diskussion mit waschechten Thermomix-Fans geführt hat, weiß: Es ist sinnlos. Da mögen die Argumente noch so gut sein („Das Klappern der Töpfe ist doch schön!“, „Richtiges Kochen ist für mich Entspannung“, „Für das Geld fahre ich lieber in den Urlaub“) – sie prallen ab. Dass es keine gute Idee ist, den Thermomix zu kritisieren, musste auch „Stiftung Warentest“ erfahren.

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Als sie dem Küchengerät wegen seines lauten Motors nur die Note „Befriedigend“ aussprach, kündigten einige Vorwerk-Fans kurzerhand ihr Abo, berichtet ein Warentest-Mitarbeiter. Denn Thermomix hat, wovon so viele Marken träumen: eine eingeschworene Fangemeinschaft.

4. Der Thermomix im Test: Fairness

Im letzten Teil kann Thermomix nicht überzeugen. Finanzexperte Markus Meinzer sagt im ARD-„Markencheck“ die Firma würde sich als soziales Unternehmen inszenieren, werde diesem Anspruch aber nicht gerecht. Als Grund nennt er die Steuerpolitik der deutschen Firma, die ihren Sitz in der Schweiz angemeldet hat. Durch ein Kommissionsmodell würden „massiv Steuern vermieden“, so Meinzer. Das sei zwar nicht illegal, aber alles andere als sozial. Dann kommen noch ehemalige Vorwerk-Vertreter zu Wort, die von schlechten Arbeitsbedingungen erzählen.

Zweifel an Vorwerks Fairness bestehen auch im Bezug auf die eigenen Kunden. Schockierend ist die Geschichte einer Frau aus Mannheim: Sie hat sich beim Zubereiten einer Kürbissuppe mit dem Thermomix Verbrennungen 2. Grades zugezogen. Die heiße Flüssigkeit sei aus dem Gerät gespritzt und habe sie verbrüht, erzählt sie im ARD-„Markencheck“. „Nur einen Moment zuvor hatte ich noch meinen einjährigen Sohn auf dem Arm“, fügt sie hinzu. Es handele sich um einen Einzelfall, teilt Vorwerk auf Nachfrage der ARD mit.

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Auch in Australien hat es mindestens 14 solcher Fälle im Zusammenhang mit einem älteren Thermomix-Modell gegeben. Das berichtet ein Sprecher der Verbraucherschutzorganisation „Choice“. Thermomix habe den Betroffenen weder Reparaturen noch einen Austausch der Geräte angeboten. Die Firma habe „die harte Tour“ gefahren, mit Nachrichtensperren und Stillschweigevereinbarungen. Man wolle die Fälle nun juristisch prüfen lassen.