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Dax schließt vierten Tag in Folge im Plus – 30-jährige Bundesanleihe bringt wieder positive Rendite

Vom Beginn der Internationalen Automobilausstellung am Dienstag haben alle Autowerte profitiert. Auch die Deutsche-Bank-Aktie hat zugelegt.

An den Märkten herrscht wieder Optimismus. Foto: dpa
An den Märkten herrscht wieder Optimismus. Foto: dpa

Der Dax hat am Dienstag den vierten Tag in Folge höher geschlossen. Nach einer Atempause am Morgen drehte er am frühen Nachmittag wieder ins Plus und beendet den Handel 0,35 Prozent höher bei 12.268 Punkten.

Vom Beginn der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) profitierten sämtliche Automobilwerte. Der Zulieferer Continental führt mit einem Plus von knapp vier Prozent die Dax-Gewinnerliste an, auch BMW, Daimler und VW verzeichnen Wertzuwächse.

Die Anlegerstimmung signalisiert zudem weiter steigende Kurse. „Die Zeichen stehen auf Fortsetzung der Rally, zumindest für diese Woche“, meinte Börsenexperte Stephan Heibel nach Auswertung der wöchentlichen Handelsblatt-Umfrage Dax-Sentiment und weiterer Indikatoren.

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Zwar hat sich die Stimmung der Anleger aufgrund der steigenden Kurse in den vergangenen Tagen deutlich verändert, aktuell ist sie schon fast euphorisch. Euphorie gilt laut Sentiment als Indiz für bald fallende Kurse.

„Deswegen wäre es fahrlässig, eine Prognose über einen längeren Zeithorizont auszugeben“, sagt der Sentimentexperte. „Doch für die kommenden Tage sieht es gut aus.“

Zudem bleiben die Privatanleger bei ihrem Verhalten, das sie bereits in der vergangenen Woche an den Tag gelegt haben: Je stärker der Dax steigt, desto mehr setzen sie auf fallende Kurse.

Das zeigt das Euwax-Sentiment der Börse Stuttgart an, das am Montag noch tiefer gefallen war. Dieser Indikator wird anhand realer Trades mit Hebelprodukten auf den Dax berechnet und zeigt einen deutlichen Überhang an Short-Produkten in den Anleger-Depots an. Short-Hebelprodukte steigen, wenn die Kurse fallen.

„Das Verhalten der Privatanleger lässt darauf schließen, dass die Rally bislang insbesondere von ausländischen Investoren ausgelöst wurde“, erläutert Heibel. Zusammen mit einem aktuell hohen Investitionsbedarf lässt das den Schluss zu: Viele Anleger warten auf Einstiegskurse und dürften durch solch ein Verhalten einen größeren Einbruch an den Märkten verhindern.

Diese derzeit laufende Erholung an den Aktienmärkten ist bislang eine saisontypische. Die Kurse steigen von einem Tiefpunkt Ende August (in diesem Jahr 11.266 Punkte) zumindest bis in die zweite Septemberhälfte. Ein ähnliches Szenario gab es beim Dax beispielsweise in den Jahren 2017, 2014 und 2013.

Ob die Erholung dann in eine längere Rally übergeht, dürfte sich auch bald entscheiden. Die Sitzung der US-Notenbank am 17. und 18. September ist das erste wichtige Datum. Das Treffen könnte neuen Schwung in die Märkte bringen – oder aber auch die Erholung jäh beenden.

Zudem dürfte es zu diesem Zeitpunkt auch neues zum Handelsstreit zwischen den USA und China geben. Denn ab Mitte September werden auf Arbeitsebene die direkten Gespräche vorbereitet, die Anfang Oktober losgehen sollen.

Der Druck auf China wächst, sich mit den USA zu einigen. Denn das verarbeitende Gewerbe im Reich der Mitte bekommt den Handelsstreit zunehmend zu spüren. Die Erzeugerpreise fielen im August den zweiten Monat in Folge. Es war der stärkste Rückgang auf Jahressicht seit August 2016. Solche Zahlen haben bereits die asiatischen Börsen belastet.

Und nicht zu vergessen: Am Donnerstag dieser Woche tagt die EZB. Experten rechnen fest damit, dass die Europäische Zentralbank den Zins für Einlagen bei der Notenbank senkt. Uneins sind sie sich allerdings in der Frage, ob der scheidende EZB-Chef Mario Draghi auch eine Wiederaufnahme der Wertpapierkäufe ankündigen oder weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen in Aussicht stellen wird.

Extrem erholt hat sich in den vergangen Tagen auch der Anleihemarkt. Anleger ziehen sich aufgrund von Spekulationen auf neue Schulden der Bundesregierung aus Bundesanleihen zurück. Die Rendite deutscher Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren ist innerhalb einer Woche von minus 0,74 auf minus 0,557 Prozent gestiegen. Und die Rendite der 30-jährigen Titel ist am Dienstag erstmals seit etwa sechs Wochen über die Marke von null Prozent geklettert. Die Papiere werfen mittlerweile 0,009 Prozent ab.

Blick auf die Einzelwerte

SAP: Der deutsche Software-Riese sieht sich wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China im Wettbewerbsvorteil. Konzernchef Bill McDermott sagte in einem Reuters-Interview, das Unternehmen sei aufgrund des deutschen Firmensitzes potenziell mit weniger Einschränkungen im China-Geschäft konfrontiert als seine US-Konkurrenten. Doch diese Aussage stützt den Aktienkurs nicht, das Papier verlor 1,32 Prozent.

Deutsche Bank: Das Geldhaus sieht sich bei seinem Konzernumbau auf Kurs. „Wir sind auf einem guten Weg, unsere Ziele in diesem Jahr beim Bilanzabbau zu erreichen“, sagte Finanzchef James von Moltke. Bereits am Montag hatte die Aktie drei Prozent zugelegt, am Dienstag stieg das Papier im Nachmittagshandel um weitere 1,7 Prozent.

Der Umbau wird von den Anlegern schon länger honoriert. Seit dem Allzeittief vom 15. August mit 5,77 Euro hat die Aktie rund 25 Prozent an Wert gewonnen.

Volkswagen: Der Automobilkonzern rechnet trotz Brexit und dem Handelskonflikt zwischen den USA und China nicht mit einer Krise. Die Unsicherheit bereite ihm zwar Sorgen, sagte Konzernchef Herbert Diess.

Andererseits habe sich Volkswagen in den vergangenen Monaten recht gut geschlagen. „Wir haben Marktanteile weltweit dazugewonnen.“ Deshalb blicke er „verhalten optimistisch in den Rest des Jahres“. Das Papier legte um 0,35 Prozent zu und gehörte wie alle anderen Autowerte angesichts der laufenden IAA zu den Gewinnern.

EDF: Der französische Versorger untersucht nach eigenen Angaben mögliche Unregelmäßigkeiten bei AKW-Komponenten des Zulieferers Framatome. EDF-Aktien fielen daraufhin um bis zu 8,8 Prozent auf ein Eineinhalb-Jahres-Tief von 9,90 Euro und steuerten auf den größten Tagesverlust seit knapp zwei Jahren zu.

„Der Markt weiß nicht, was er davon halten soll“, sagte ein Börsianer. „Die Leute befürchten das Schlimmste, bis sie nähere Informationen erhalten.“ Frankreich ist nach den USA der weltweit zweitgrößte Betreiber von Kernkraftwerken.

Was die Charttechnik sagt

In knapp fünf Wochen hat der Dax fast 1000 Punkte zugelegt. Nach dem Tief von Mitte August, als der Index auf 11.266 Punkte abrutschte, ist das Börsenbarometer am Montag zwischenzeitlich bis auf 12.245 Zähler gestiegen. Kurse oberhalb dieser Marke gelten laut Charttechnik als neues Einstiegssignal.

Laut technischer Analyse liegt das Potenzial bei 12.400 Punkten, nachdem in der vergangenen Woche der Widerstand von 11.850 Zählern überwunden wurde.

Auf der Unterseite dient die 50-Tages-Linie (aktuell bei 12.062 Punkten) als erste wichtige Unterstützung. Und aus der ehemaligen Widerstandmarke (11.850 Zähler) ist der zweite wichtige Unterstützungspunkt geworden.

Darunter dürfte die 200-Tage-Linie, Gradmesser des längerfristigen Trends, Halt bieten. Diese ansteigende Linie notiert derzeit bei 11.687 Zählern.

Analystencheck: Credit Suisse bekräftigt Kaufempfehlung für BMW-Aktie

Die Schweizer Bank Credit Suisse hat die Einstufung für BMW nach einer Präsentationsveranstaltung mit dem Finanzchef und mit der Treasury-Leiterin auf „Outperform“ belassen. Das Kursziel für die Aktien des Autobauers beträgt weiterhin 90 Euro.

Analyst Daniel Schwarz hielt in einer am Montag vorliegenden Studie an seiner positiven Einschätzung der Papiere fest. Angesichts neuer Modelle und eines besseren Produkt-Mixes dürften sich die Margen schrittweise erholen.

Das Kursziel von 90 Euro liegt deutlich über dem aktuellen Kurs einer BWM-Aktie von rund 63 Euro. Auch das durchschnittliche gewichtete Kursziel sämtlicher 45 im Handelsblatt-Analystencheck vorhandenen Studien über BMW liegt bei 73,41 Euro. Bei dem gewichteten Kursziel werden jüngere Studien höher gewichtet.
Hier geht es zum Handelsblatt-Analystencheck.

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