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Bitcoin am Scheideweg: Kursexplosion oder Kryptowinter?

Es wird ernst: Nach einem neuerlichen Absturz geht es für Bitcoin jetzt ums Ganze: Befürworter der Kryptowährung prognostizieren stoisch eine Kursexplosion im vierten Quartal, das morgen beginnt, weil in anderen Zyklen die wildesten Ausschläge nach oben auch zum Schluss erfolgten. Aber ist es wirklich so einfach?

A representation of Bitcoin cryptocurrency is seen amid China's flags in this illustration picture taken September 27, 2021. REUTERS/Florence Lo/Illustration
Bitcoin: immer wieder Ärger in China (Foto: REUTERS/Florence Lo/Illustration) (Florence Lo / reuters)

Der September hat seinem Namen wieder einmal alle Ehre gemacht: Es kriselte an den Weltbörsen – und krachte am Kryptomarkt. Um gleich 17 Prozent im Minus notiert der Bitcoin im Vergleich zum Monatsanfang.

Dabei hatte es zu Monatsbeginn noch so gut ausgesehen: Die psychologisch wichtige Marke von 50.000 Dollar wurde nach einem furiosen Comeback im Sommer durchbrochen; wenig später notierte die mit Abstand wertvollste Kryptowährung der Welt bei knapp 53.000 Dollar auf dem höchsten Stand seit Mitte Mai. Die Rückkehr zu den Allzeithochs, die seinerzeit bei knapp 65.000 Dollar aufgestellt worden waren, schien nur eine Frage der Zeit.

Zeitweise Absturz unter 40.000 Dollar

Doch stattdessen schlug das Pendel wieder in die andere Richtung aus – und zwar, wie fast immer beim Bitcoin, mit voller Dynamik. Anfang September erlebte die hoch gewettete Webwährung einen erneuten Flashcrash, der binnen 24 Stunden fast 20 Prozent des Wertes ausradierte – ausgerechnet am Tag, als der Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel in El Salvador zugelassen wurde. Es gibt Stimmen, die darin keinen Zufall sehen.

Der Abwärtstrend ist seitdem wieder intakt. Vergangene Woche rutschte die Cybervaluta gar kurzzeitig wieder unter die Marke von 40.000 Dollar und notierte wenige Stunden vor Monatsende nur knapp über der psychologisch wichtigen Grenze, aber auch schon wieder unter der charttechnisch so bedeutsamen Marke von 42.000 Dollar, die im Jahresverlauf immer wieder angesteuert wurde und mehrfach als Unterstützung oder Widerstand diente.

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China-Verbot lastet erneut auf Bitcoin

Als Auslöser galten zuletzt wieder die schlechten Nachrichten aus dem Reich der Mitte, das immer strikter gegen das Cybergeld vorgeht. So erklärte die chinesische Zentralbank alle Transaktionen von Kryptowährungen für illegal.

Der Handel mit Bitcoin, Ether und Tether wird damit im asiatischen Riesenreich de facto verboten. Bereits im Mai hatte China die Kryptomärkte mit dem Mining-Verbot von Kryptowährungen belegt und damit den tiefen Abverkauf eingeleitet, in dem Bitcoin, Ethereum & Co. mehr als die Hälfte ihres Wertes einbüßten.

Bitcoiner erwarten großen Bullrun im vierten Quartal

Für hartgesottene Bitcoin-Besitzer sind die vergangenen Wochen indes nichts als Geplänkel vor dem großen Finale des aktuellen Bullenmarktes, der schon weit gelaufen ist. Wohlgemerkt: Vor genau einem Jahr notierte das Internetgeld bei gerade einmal 10.000 Dollar, ehe die Kurse im vierten Quartal des vergangenen Jahres furios nach oben abzogen.

Vor allem jedoch die Geschichte der letzten beiden Bullenmärkte dient Bitcoinern als Vorbild. Seit der Einführung 2009 hat sich auch der Bitcoin nämlich auffällig in 4-Jahreszyklen entwickelt, die vom sogenannten "Halving" bestimmt werden, der Halbierung der Mining-Vergütung. Historisch performte Bitcoin in den ersten eineinhalb Jahren nach dem Halving in jedem Zyklus stark, bevor sich der Bullen– in einen Bärenzyklus verwandelte: den sogenannten "Kryptowinter".

Erreicht Bitcoin noch 2021 die 100.000-Dollarmarke?

Da das letzte Halving im Mai 2020 vollzogen wurde, blieben Bitcoin-Bullen rein rechnerisch noch einige Monate. Und die könnten besonders stark ausfallen, wenn sich die Geschichte wiederholt: Gerade in der allerletzten Phase des Bitcoin-Bullenmarktes ereigneten sich in der Vergangenheit (2013 und 2017) die größten Aufwärtsbewegungen.

2017 etwa startete der Bitcoin bei knapp 5.000 Dollar in das vierte Quartal, um dann kurz vor dem Jahreswechsel die Marke von 20.000 Dollar ins Visier zu nehmen. Wiederholt sich die Geschichte, wäre das wilde Auf und Ab der vergangenen neun Monate nur ein Vorgeplänkel für den totalen Ausbruch in den nächsten zwölf Wochen, der dann in sechsstellige Kursdimensionen gehen dürfte, wie von Bitcoin-Bullen immer wieder beschworen wird.

Allein: Nur aufgrund historischer Chartmuster auf eine abermalige Wiederholung der Vergangenheit zu setzen, erscheint durchaus gewagt. Bleibt der große Bullenlauf im vierten Quartal aus, könnte am Ende sogar der große Katzenjammer folgen, der womöglich die Zugewinne des Jahres zunichtemacht. Aktuell notiert der Bitcoin seit Anfang Januar um 41 Prozent im Plus und hat damit wie eine gute GAFA-Aktie performt: besser als Facebook, Apple oder Amazon, aber schlechter als Alphabet.