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Bitcoin und Ethereum: Die Bullen sind zurück

Dass Kryptowährungen nichts für schwache Nerven sind, ist bekannt – das erste Halbjahr 2021 hat den Mythos der volatilen Webvaluten erneut befeuert. Nun schlägt das Pendel abermalig aus: Binnen zwei Wochen hat der Kryptomarkt explosive Kurszuwächse verbucht – Bitcoin und Ethereum haben wichtige Widerstände durchbrochen. Sind jetzt gar wieder neue Allzeithochs möglich?

Representations of the virtual currency Bitcoin and Ethereum stand on a motherboard in this picture illustration taken May 20, 2021. REUTERS/Dado Ruvic/Illustration
Representations of the virtual currency Bitcoin and Ethereum stand on a motherboard in this picture illustration taken May 20, 2021. REUTERS/Dado Ruvic/Illustration (Dado Ruvic / reuters)

Wer wäre nicht gerne in ein Asset investiert, das mal eben um mehrere Hundert Prozent in ein paar Monaten zulegt? Möglich war dies für Investoren, die ziemlich genau vor einem Jahr in Bitcoin oder andere Kryptowährungen eingestiegen sind. Acht Monate später hatte sich der Bitcoin-Preis bis zum April diesen Jahres um sagenhafte 500 Prozent auf über 64.000 Dollar verteuert.

Und doch ist Krypto offenkundig nichts für jeden. Nur Wochen später folgte nämlich der große Katzenjammer. Allein der Kurs der wertvollsten Kryptowährung der Welt halbierte sich innerhalb nicht einmal eines Monats. Nach dem großen Kryptocrash des Frühjahres verharrte der Bitcoin über drei Monate in einer engen Handelsspanne zwischen 29.000 und 42.000 Dollar – zeitweise hatten sich alle Zugewinne des Börsenjahres 2021, die in der Spitze bei über 100 Prozent gelegen hatten, wieder in Luft aufgelöst.

Kryptomärkte 2021 zwischen Gier und Panik

Es sind diese massiven Schwankungen, die vielen Anlegern das Investment in Kryptowährungen verleiden. Zeitweise scheint der Himmel die Grenze und Hunderte von Prozent nach den Stock-to-Flow-Modell nur allzu vorhersehbar zu sein, dann werden die Kurse in einer Welle von FUD-News („Fear, Uncertainty, Doubt“ – zu Deutsch: Furcht, Ungewissheit und Zweifel) wieder ins schier Bodenlose gerissen.

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Vermögensaufbau: Anleger können Fehler leicht vermeiden

Die beiden Urkräfte der Kapitalmärkte – Gier und Panik – liegen in wohl keiner Anlageklasse so dicht beieinander wie am hochvolatilen Kryptomarkt. Und tatsächlich: Auch die Börsenpsychologie von Warren Buffett lässt sich fast eins-zu-eins auf die junge Anlageklasse anwenden. "Sei ängstlich, wenn andere gierig sind, und gierig, wenn andere Angst haben“, hatte Buffett einst als Börsen-Bonmot geprägt.

Bitcoin verteidigt 30.000-Dollarmarke

Fast drei Monate zeigte der Fear-and-Greed-Index für Bitcoin und Ethereum eindeutige Ausschläge. Der Absturz auf Kurse von gerade noch 30.000 Dollar hatte charttechnisch massiven Schaden angerichtet. Durch den Durchbruch bei 42.000 Dollar wurde schließlich eine eminent wichtige frühere Unterstützungsmarke zum monatelangen Widerstand.

Phasenweise schien gar die so wichtige Unterstützung bei 30.000 Dollar, die dem Startniveau des Jahres entsprach, in Gefahr und wurde zweimal in den vergangenen Monaten kurzfristig nach unten durchbrochen, Kursziele von 20.000 Dollar und weniger machten die Runde. Doch der Sturz ins schier Bodenlose blieb vorerst aus.

Furiose Comeback-Rally bei Bitcoin und Ether mit 50 bzw. 80 Prozent Kursplus

Tatsächlich trat wie sooft an der Börse das Gegenteil ein: Vermeintlich wie aus dem Nichts haben die Kryptokurse seit zwei Wochen in den Rallymodus geschaltet. Bitcoin hat sich seit dem Jahrestief vom 19. Juli um mehr als 50 Prozent verteuert, während die Notierungen von Ether in der Spitze gar um 80 Prozent zugelegt haben. Wie ist das furiose Comeback auf 3-Monatshochs zu erklären?

KI und Finanzen: Schlagen Algorithmen menschliches Know-How?

Einerseits mit Psychologie. Selbst offenkundig veraltete Gerüchte, wie um die Akzeptanz von Bitcoin als Zahlungsmittel bei Amazon, die vom E-Commerce-Giganten schnell dementiert wurden, sorgten für einen massiven Short Squeeze. In anderen Worten: Der Markt war zu negativ geworden, wer verkaufen wollte, hat seine Positionen in den vergangenen Monaten (oft mit Verlust) glattgestellt. Die Käuferschaft ist von kurzfristig orientierten Kleinanlegern zu langfristig ausgerichteten Kryptoinvestoren (den „Whales“), die im großen Stil zukaufen, rotiert.

Krypto-Gipfel mit Elon Musk, Jack Dorsey und Cathie Wood bringt die Wende

Fundamental haben unterdessen zwei Großereignisse für einen starken Stimmungsumschwung gesorgt. Einerseits hat der von Elon Musk virtuell veranstaltete Kryptogipfel „The B-Word“ seine Wirkung hinterlassen und dem angeschlagenen Segment neue Zuversicht eingehaucht.

Tesla-CEO Musk, der 2021 als neuer Bitcoin-Investor, aber auf Twitter auch als unkalkulierbare Größe aufgefallen war, stützte die Kryptowährungen mit gleich drei Kernaussagen: Tesla sei weiter im vollen Umfang in Bitcoin investiert, auch sein Raumfahrtunternehmen Space X habe in BTC investiert, Musk selbst zudem in Ethereum und, wenig überraschend, in die Spaßwährung Dogecoin. „Ich will, dass Bitcoin Erfolg hat“, blieb als wichtigstes Zitat hängen. In den Folgetagen hoben die Kurse förmlich ab.

Ethereum von „London Hard Fork“ beflügelt

Das gilt im noch gesteigerten Maße für die zweitwertvollste Kryptowährung Ethereum, die vergangene Woche durch das lange geplante Blockchain-Update „London Hard Fork“ einen neuen Höhenflug erfahren hat.

Ethereum, das von manchen Marktbeobachtern schon als „besseres Bitcoin“ und langfristig wertvollstes Krypto-Asset gesehen wird, soll im Zuge der langfristigen Umwandlung von „Proof of Work“- zum „Proof of Stake“-Mechanismus („Ethereum 2.0“) weitaus kostengünstiger bei den Transaktionen operieren. Die Folge: Ein neuer Höhenflug, der Ether in den vergangenen vierzehn Tagen sage und schreibe dreizehn Handelstage steigende Kurse beschert hat.

Bei Kursen von 3.100 Dollar bei Ethereum und 44.000 Dollar bei Bitcoin haben die Kryptostars nunmehr wichtige Widerstandsmarken durchbrochen. Charttechniker und wieder zuversichtliche Kryptofans haben nun wieder die bisherigen Allzeithochs im Blick, von denen Bitcoin noch 32 Prozent und Ether nur noch 28 Prozent entfernt sind.

VIDEO: Grafik: So funktioniert der Bitcoin