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Abhängig vom Krieg: Russlands Wirtschaft kann sich weder Sieg noch Niederlage in der Ukraine leisten, sagt ein Ökonom

 - Copyright: Anton Petrus/Getty Images
- Copyright: Anton Petrus/Getty Images

Der Krieg in der Ukraine, ausgelöst durch den Überfall Russlands auf das Land vor fast zwei Jahren, hat nicht nur Folgen für die Menschen vor Ort, sondern auch wirtschaftlich. Neben der ukrainischen wird vor allem auch die russische Wirtschaft durch das Kriegstreiben beeinflusst.

Durch den hohen Einfluss des Krieges auf die Wirtschaft Russlands, sei es für Putin sowohl bei einer Niederlage, als auch bei einem Sieg über die Ukraine schwierig, die wirtschaftliche Lage im Land stabil zu halten. Das sagt Renaud Foucart, Dozent für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Lancaster.

Nach Angaben der russischen Regierung wuchs das russische BIP im dritten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Prozent. Laut Foucart heizen vor allem die gigantischen Militärausgaben des Landes den größten Teil dieses Wachstums an. Der Kreml plant nämlich, in diesem Jahr eine Rekordsumme von 36,6 Billionen Rubel (in etwa 370 Milliarden Euro) für die Verteidigung auszugeben.

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In einem Artikel für „The Conversation“ erläutert Foucart, wie verschiedene Faktoren wie militärischer Sold, Munition, Panzer, Flugzeuge und Entschädigungen für gefallene oder verletzte Soldaten alle zum BIP Russlands beitragen. Einfach ausgedrückt: „Der Krieg gegen die Ukraine ist jetzt der Hauptmotor des russischen Wirtschaftswachstums“, so Foucart.

Andere Bereiche der russischen Wirtschaft leiden jedoch unter dem anhaltenden Krieg. Moskau leidet unter einem gravierenden Arbeitskräftemangel, da junge Fachkräfte aus dem Land fliehen oder in den Konflikt hineingezogen werden. Einer Schätzung zufolge fehlen dem Land derzeit rund fünf Millionen Arbeitskräfte, was die Löhne in die Höhe treibt.

Die Inflation ist mit 7,4 Prozent hoch – fast doppelt so hoch wie das vier-Prozent-Ziel der Zentralbank. Unterdessen sind die Direktinvestitionen im Lande eingebrochen. Diese fielen nach Angaben der russischen Zentralbank in den ersten drei Quartalen 2023 um 8,7 Milliarden Dollar (entspricht ungefähr 8,1 Milliarden Euro). Das alles bringt den Kreml in eine schwierige Lage, egal wie der Krieg in der Ukraine ausgeht.

Selbst wenn Russland den Krieg gewinne, könne es sich den Wiederaufbau und die Sicherung der Ukraine nicht leisten, sagt Foucart. Die finanziellen Kosten seien nämlich zu hoch und das Land würde vom Rest des Weltmarktes isoliert bleiben. Seit dem Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2022 haben westliche Länder den Handel mit Russland gemieden und das Land mit Sanktionen belegt. Das könnte nach Ansicht von Wirtschaftsexperten das langfristige Wirtschaftswachstum Russlands stark beeinträchtigen. Solange das Land isoliert bleibt, besteht Russlands beste Hoffnung darin, von China, einem der wenigen verbliebenen strategischen Verbündeten, „völlig abhängig zu werden“, so Foucart.

In der Zwischenzeit seien die Kosten für den Wiederaufbau des eigenen Landes bereits „enorm“, fügte er hinzu. Außerdem verwies er auf Probleme wie eine kaputte Infrastruktur und soziale Unruhen in Russland. „Eine langwierige Pattsituation könnte für Russland die einzige Lösung sein, um einen totalen wirtschaftlichen Zusammenbruch zu vermeiden“, schrieb Foucart.

Des Weiteren ergänzte er: „Das russische Regime hat keinen Anreiz, den Krieg zu beenden. Und somit, sich mit dieser Art von wirtschaftlicher Realität auseinanderzusetzen. Russland kann es sich also weder leisten, den Krieg zu gewinnen, noch ihn zu verlieren. Seine Wirtschaft ist jetzt vollständig auf die Fortsetzung eines langen und immer tödlicheren Konflikts ausgerichtet“. Andere Ökonomen warnen vor Schwierigkeiten, die Russland durch den Krieg in der Ukraine drohen. Ein in London ansässiger Think-Tank warnte kürzlich, dass Russlands Wirtschaft in Zukunft deutlich mehr Schaden nehmen wird, obwohl Russland angesichts der westlichen Sanktionen als widerstandsfähig gilt.

Lest den Originalartikel auf Business Insider