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Allzeithoch bei knapp 20.000 Dollar: Der Bitcoin-Boom ist zurück

Das hat im verrückten Finanzjahr 2020 noch gefehlt: Nicht nur der Dow Jones, S&P 500 und Tesla & Co. knacken Allzeithochs, sondern nunmehr auch der lange Zeit abgeschriebene Bitcoin. Wie ist das Comeback der Kryptowährung zu erklären?

Bitcoin-Münzen für Werbungszwecke
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Knapp drei lange Jahre mussten Bitcoiner und eingefleischte Kryptofans Schmähungen ertragen. Auf den kometenhaften Aufstieg im Jahr 2017 folgte schließlich ein langer, zermürbender Abstieg, der an das Muster so vieler Aufstiegs- und Fall-Geschichten an den Kapitalmärkten erinnerte.

Der Wert der Kryptowährung hatte sich zuvor binnen eines Jahres fast verzwanzigfacht bzw. in dreieinhalb Jahren gar um den Faktor 64 gesteigert. Damit, so rechnete Convoy Investments vor, hatte der Anstieg der Digitalwährung sogar die Exzesse der Tulpenmanie im 17. Jahrhundert in dreieinhalb Jahren übertroffen.

Das lange Comeback des Bitcoin

Doch wie die Spekulationsblase um Tulpenzwiebeln schien auch die Bitcoin-Manie böse zu enden. Ein Jahr nach dem großen Hype wurde ein Bitcoin für nur noch rund 3000 Dollar gehandelt. Die Geschichte schien sich wieder einmal zu wiederholen: Die alte Boxer-Weisheit „They never come back“ wurde auch beim Bitcoin immer wieder bemüht.

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Allzeithoch bei knapp 20.000 Dollar: Der Bitcoin-Boom ist zurück

Den Comeback-Versuchen der vergangenen Jahre fehlte es an Dynamik, im großen Corona-Crash brach auch die potenzielle Krisenwährung drastisch ein und verlor 40 Prozent an nur einem Tag auf Kurse von unter 5000 Dollar.

Bitcoin knackt Allzeithoch, aber noch nicht die 20.000 Punkte

Doch nach einer fast dreijährigen Konsolidierung bricht der Bitcoin an den Kryptobörsen nun wieder so nach oben aus, als wollte er exakt dem Vorbild von 2017 folgen. Von Anfang Oktober bis Ende November schoss die Digitalwährung von knapp unter 10.000 Dollar auf über 19.800 Dollar nach oben.

Zu Wochenbeginn schließlich erlebten Kryptoapologeten den großen Tag, auf den sie so lange gewartet hatten. Der Bitcoin durchbrach am Montag das bisherige Allzeithoch bei 19.761 Zählern und verbesserte das Kursniveau im heutigen Handelsverlauf auf eine Marke von 19.857 Dollar, ehe wieder Gewinnmitnahmen einsetzen.

Auslöser für den neuen Bitcoin-Boom sind Großinvestoren

Nach einer dreijährigen Durststrecke fühlen sich Bitcoin-Bullen bestätigt: Der Coin notiert, wo er nach Meinung seiner Fans hingehört – auf Rekordniveau. Die Ausgangslage der diesjährigen Hausse ist jedoch eine andere als 2017. Während der Bitcoin seinerzeit vor allem in Asien als Spekulationsobjekt in die Höhe getrieben wurde und der Traum vom schnellen Reichtum von Kleinanlegern bemüht wurde, greifen in diesen Tagen weitgehend unbeachtet die „Big Boys“ zu.

„Es kaufen heute ganz andere Leute Bitcoin“, ordnet etwa Philip Gradwell, Chefökonom beim auf Kryptowährungen spezialisierten Marktforscher Chainalysis, gegenüber der New York Times ein. „Sie investieren beständiger über einen gewissen Zeitraum, kaufen (Bitcoin – Anmerkung der Redaktion) von den Kryptobörsen und halten es als ein Investment“.

Paypal startet die Comeback-Rally

In der vergangenen Woche wurde etwa bekannt, dass der Finanzdienstleister Guggenheim Partners für seinen fünf Milliarden Dollar schweren Macro Opportunities Fund ein großes Bitcoin-Investment in Höhe von 10 Prozent des Fondsvolumens vornehmen will.

Ihren Anfang nahm die jüngste Bitcoin-Rally im Oktober, als Bezahldienstleister Paypal bekannt gab, wie der Rivale Square künftig den Handel mit der Digitalwährung anzubieten und den Bitcoin sogar als Zahlungsmittel zuzulassen. Der baldige Start von Facebooks eigener Kryptowährung Diem wird von Fintech-Experten zudem als „Eisbrecher“ für den Bitcoin in der Verbreitung betrachtet.

Wie weit läuft die Bitcoin-Rally diesmal?

Entsprechend kennen die Kurse seit Mitte Oktober kein Halten mehr. Nachdem in den vergangenen fünf Wochen eine Kursverdopplung erfolgte, übertreffen sich Bitcoin-Bullen wieder einmal in den Prognosen für neue Bestmarken. Rückenwind erhalten die Bitcoin-Befürworter dabei inzwischen von institutioneller Seite. Finanzdienstleister BTIG hält etwa Kurse von 50.000 Dollar bis Ende 2021für absehbar.

Citibank-Analyst Thomas Fitzpatrick rechnet gemäß technischer Analyse damit, dass der Bitcoin bis Ende nächsten Jahres über der Marke von 300.000 Dollar notiert. Fitzpatrick sieht in der gegenwärtigen Entwicklung von Bitcoin Parallelen zur Gold-Hausse der frühen 70er-Jahre nach der Aufhebung der Goldpreisbindung an den Dollar. Bitcoin-Fans dürften sich in diesem Fall dem in Gif und Memen viel bemühten „To The Moon“-Szenario sehr nahe fühlen…

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