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Warum Donald Trump bei Google ein Idiot ist

Wer bei Google „Idiot“ eingibt, bekommt Bilder von Donald Trump angezeigt: Wie Aktivisten sich über den US-Präsidenten lustig machen.

Internetnutzer konsultieren Google in allen Lebenslagen: Wen sie wählen sollen, was der Kalte Krieg ist und warum sie überhaupt so häufig zur Toilette müssen – all diese Fragen geben sie in die Suchmaschine ein (neben vielen anderen Dingen).

Wer in diesen Tagen wissen möchte, wie ein Idiot aussieht – warum auch immer –, bekommt ein Ergebnis angezeigt, das manchen überraschen, manchen bestätigen mag: Die Bildersuche zeigt auf sämtlichen oberen Plätzen Fotos des US-Präsidenten Donald Trump.

Dabei handelt es sich nicht um politischen Aktivismus des Internetkonzerns, der im liberalen Silicon Valley beheimatet ist. Vielmehr sei es Aktivisten gelungen, den Algorithmus zu manipulieren, berichtet das Blog „Search Engine Land“. Ihre Aktion verdeutlich, dass sich die Technologie manchmal austricksen lässt.

Reddit beeinflusst Google-Suchergebnisse

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Wie kommt es, dass Google den Begriff „Idiot“ mit dem Bild des Präsidenten verbindet? Die Algorithmen des Konzerns werten bei der Erstellung der Ergebnisliste Tausende Faktoren aus: das Vorkommen von Schlüsselbegriffen, die Zahl der Besucher, die dort verbrachte Zeit, aber auch die Verschlüsselung des Datenverkehrs und die Anpassung an mobile Geräte.

Von herausragender Bedeutung ist jedoch, wie viele andere Websites mit welcher Reputation auf eine Seite führen. Ähnlich wie in der Wissenschaft gilt: je zahlreicher und glaubwürdiger die Verweise, desto besser. Google-Mitgründer Larry Page, heute Chef des Mutterkonzerns Alphabet, entwickelte dieses Verfahren 1996 an der Stanford-Universität, daher heißt es Page Rank.

Diese Mechanismen haben sich Aktivisten auf dem Portal Reddit zunutze gemacht: Sie veröffentlichen Bilder des US-Präsidenten, die mit seinem Namen und dem Schimpfwort versehen sind. Da viele Nutzer diese Beiträge positiv bewerteten, erschienen sie prominent auf dem Portal, das jeden Monat 500 Millionen Menschen erreicht.

Für die Suchroboter von Google entstand so ein Zusammenhang zwischen dem Begriff „Idiot“ und dem Bild von Donald Trump, was sich in der Ergebnisliste niederschlug. Dieser Effekt verstärkt sich derzeit noch, weil nun Medien und Blogs über diese Aktion berichten, Portale von hoher Relevanz also.

Für Reddit-Verhältnisse war es ein harmloser Scherz. Auf der Plattform geht es oft hart zur Sache. In einigen Foren, Subreddits genannt, sind Verleumdung und Hetze an der Tagesordnung. Selbst der Chef der Firma, Steve Huffman, hält es Berichten von US-Medien zufolge für praktisch unmöglich, derartige Inhalte einzudämmen.

Googlebombing schadete auch schon George W. Bush

Es ist nicht das erste Mal, dass Nutzer den Algorithmus des Internetkonzerns austricksen. Es gibt sogar einen Begriff dafür: „Googlebombing“ wird die Manipulation im Netzjargon genannt. 2003 stand damalige US-Präsident George W. Bush zwischenzeitlich oben auf der Ergebnisliste, wenn man „miserable failure“ (deutsch: schlimmes Versagen) suchte.

Ein Trotz für die Fans von „The Donald“: Die Ergebnisliste wird vermutlich nicht lange so aussehen. Google habe viel Erfahrung damit, derartige Tricks mit Änderungen am Algorithmus zu verhindern, meint Suchmaschinenspezialist Fili Wiese von „Search Engine Land“.