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Aktionärsberater macht Front gegen Gehaltserhöhung für Credit-Suisse-Chef

Der Chef der Schweizer Großbank Credit Suisse soll 30 Prozent mehr Geld erhalten. Der Aktionärsberater Glass Lewis hält das für ungerechtfertigt.

Wie viel ist zu viel? Für das Geschäftsjahr 2018 soll Tidjane Thiam insgesamt 12,8 Millionen Franken Vergütung erhalten – das entspricht einer Gehaltserhöhung von 30 Prozent für den Credit-Suisse-Chef. Dem einflussreichen Stimmrechtsvertreter Glass Lewis geht das zu weit: Er gibt einen Warnschuss Richtung Zürich ab – und rät Aktionären im Vorfeld der Generalversammlung am 26. April, den Vergütungsbericht der Bank abzulehnen.

Nach einer dreijährigen Restrukturierung hat die Credit Suisse im vergangenen Jahr erstmals wieder einen Gewinn gemacht. Das loben auch die Experten von Glass Lewis. Sie verweisen aber auf die maue Aktienkursentwicklung und kritisieren, dass manche Kennzahlen schlechter ausfallen als bei der Konkurrenz.

„Wir stellen die Transparenz der Anpassung sowie ihre Notwendigkeit infrage“, heißt es im Bericht von Glass Lewis, über den die Nachrichtenagentur Reuters zuerst berichtet hatte. Bei der Credit Suisse heißt es, man nehme die Empfehlung zur Kenntnis und respektiere die Aktionärsdemokratie.

Auch die deutsche Fondsgesellschaft Union Investment sieht die Gehaltserhöhung für den Bankchef skeptisch: „Im Falle der Credit Suisse steht einem stark fallenden Aktienkurs ein erheblich erhöhter Bonus gegenüber“, sagte Vanda Heinen, ESG-Analystin bei Union Investment, dem Handelsblatt.

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„Im Sinne einer nachhaltigen Geschäftspolitik sollten Aktienkurs- und Bonusentwicklung jedoch nicht gegenläufig sein.“ Zuvor hatte auch die Schweizer Anlagestiftung Ethos die Vergütung von Verwaltungsrat und Management abgelehnt. Auch manche Schweizer Pensionskassen, darunter die Pensionskasse des Bundes, lehnen die Gehaltserhöhung für Thiam ab.

Trotz des Widerstands stehen die Chancen gut, dass Thiam ein höheres Salär erhält. Zum einen segnet der Stimmrechtsberater ISS, nach dem sich zahlreiche Großanleger richten, die Vergütungspolitik ab. Zum anderen ist der Tagesordnungspunkt zum Vergütungsbericht, bei dem Glass Lewis zu einem Nein rät, nur „konsultativ“. Soll heißen: Selbst wenn die Aktionäre den Tagesordnungspunkt ablehnen, bekommt Thiam das Geld wohl trotzdem.