Welthandelsorganisation wird erstmal von einer Frau geführt
(Bloomberg) -- Die Welthandelsorganisation hat Ngozi Okonjo-Iweala am Montag als erste Frau und erste Afrikanerin an ihre Spitze gewählt.
Während eines virtuellen Treffens wählten die 164 WTO-Mitglieder die 66-jährige Ökonomin einstimmig für eine Amtszeit von vier Jahren als Generaldirektorin ab 1. März.
Bislang war sie Vorsitzende der Global Alliance for Vaccines and Immunization. Zuvor diente sie während zwei Amtszeiten als nigerianische Finanzministerin und rund 25 Jahre bei der Weltbank. Ihre doppelte Staatsbürgerschaft - sie hat auch einen US-Pass - macht sie auch zur ersten Amerikanerin an der Spitze der Organisation.
Ein Veto der inzwischen abgewählten Trump-Regierung hatte Okonjo-Iweala überstanden. In Zeiten von Protektionismus und Pandemie sind der neuen Chefin der in Genf ansässigen WTO dennoch keine leichten Aufgaben gestellt.
Die Bewältigung der wachsenden Kluft zwischen China und den westlichen Ländern, welche argumentieren, China sei trotz Beitritt zu der Organisation vor 20 Jahren nicht zu einer Marktwirtschaft geworden, wird eine zentrale Herausforderung für sie sein.
Sowohl Washington als auch Brüssel haben gegen Chinas Politik der massiven Subventionsprogramme, erzwungenen Technologietransfers und dem zunehmenden Einfluss des Staates auf die chinesische Wirtschaft gewettert. Diese Politik führt insgesamt zu Handelsverzerrungen, die sich negativ auf die Weltwirtschaft auswirken, so die Argumentation.
Zunächst könnte Okonjo-Iweala nach schnellen Lösungen in folgenden Bereichen suchen:
Ein multilaterales Abkommen gegen schädliche FischereisubventionenRegelung für den weltweiten E-CommerceModeration von Gesprächen, um die Berufungsinstanz der WTO wieder handlungsfähiger zu machen
Überschrift des Artikels im Original:WTO Formally Picks Okonjo-Iweala as Its First Female Leader (1)
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