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Warren Buffett nannte seinen Privatjet immer den „Unvertretbaren“ – bis er seinen Wert erkannt und ihn zu „Der Unersetzbare“ umbenannte

Warren Buffett - Copyright: Steve Pope / Getty Images
Warren Buffett - Copyright: Steve Pope / Getty Images

Warren Buffett mag zu den reichsten Menschen der Welt gehören, doch er ist bekannt für seine sehr sparsamen Gewohnheiten und seinen bescheidenen Lebensstil. So sträubte der milliardenschwere Investor und Vorstandsvorsitzende von Berkshire Hathaway sich beispielsweise auch lange gegen den Gedanken, einen Privatjet zu besitzen, entschied sich dann aber für den Luxus und die Bequemlichkeit.

Ein Triumph über die Sparsamkeit

1986 war ein gutes Jahr für Buffett: Er befand sich auf einem Höhenflug, nach dem er das Eigenkapital von Berkshire um über 600 Millionen US-Dollar (etwa 560 Millionen Euro) steigern konnte. Ein guter Zeitpunkt also, sich einen eigenen Jet zu gönnen – doch er war sich nicht sicher. Buffett rief seinen Vorstandskollegen und langjährigen Freund Walter Scott Jr. an und fragte ihn, wie er den Kauf eines Flugzeugs für sich selbst rechtfertigen könne.

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„Warren, du rechtfertigst es nicht, du rationalisierst es“, antwortete Scott ihm daraufhin. Buffett befolgte seinen Rat und gab schließlich „kleinlaut“ 850.000 US-Dollar (rund 792.000 Euro) für einen gebrauchten Falcon 20 Jet aus, wie die Autorin Alice Schroeder in ihrem Buch "The Snowball: Warren Buffett and the Business of Life" schreibt.

Buffett habe mit dem protzigen Kauf gehadert, denn er war eigentlich nicht mit seiner Erziehung und seinem Selbstbild vereinbar. Und doch fand Buffett schnell Gefallen an dem luxuriösen Leben. Kurze Zeit später verkaufte er den ersten Jet und kaufte im Jahr 1989 einen anderen gebrauchten Jet – diesmal für 6,7 Millionen US-Dollar (etwa 6,25 Millionen Euro). In seinem jährlichen Brief an die Bershire-Aktionäre scherzte er, dass sie womöglich „verständlicherweise in Panik geraten“ würden, wenn sich die Kosten für die Aufrüstung wie Bakterien vermehrten – es könnte nicht mehr lange dauern, bis Bershire sein gesamtes Vermögen in ein einziges Flugzeug stecke.

„Charlie mag es nicht, wenn ich den Jet mit Bakterien gleichsetze“, schreib er in Anspielung auf seinen Geschäftspartner Charlie Munger. „Er findet, das sei degradierend für die Bakterien.“ Er verriet in dem Brief auch den Spitznamen, den sie für den untypischen Luxus gewählt hatten: „Der Unvertretbar“ (engl: „The Indefensible“).

In seinem Brief aus dem Jahr 1992 machte Buffett sich über seine Heuchelei lustig und nannte den Kauf „uncharakteristisch“. „Jahrelang habe ich leidenschaftlich gegen Firmenjets protestiert“, schrieb er. „Doch schließlich wurde mein Dogma von meinem Karma überrollt.“

Flugzeuge vs. Busse

Auch wenn Buffett ein Fan von luxuriösem Reisen ist, hält sein Kollege Munger es für unsinnig. „Seine Vorstellung von stilvollem Reisen ist ein klimatisierter Bus – ein Luxus, den er nur dann in Anspruch nimmt, wenn es günstige Tarife gibt“, witzelte Buffett in seinem Brief von 1989. Ein Jahr später sagte er, dass die Einnahmen von Bershire sofort um eine Million Dollar stiege, wenn er sterben würde, da Munger das Firmenflugzeug sofort verkaufen würde.

Als Buffett auf einem Treffen 1994 gefragt wurde, ob ein neuer Überlandflugdienst ihn dazu anspornen würde, seine Privatflüge zu reduzieren, beschuldigte er Munger scherzhaft, den Zuhörer angeheuert zu haben, um ihn zu blamieren: „Das ist doch eine Frage, die von Charlie gestellt wurde“, sagte er, bevor er betonte, wie sehr er das Flugzeug genieße. „Die Frage ist nur, wann ich anfange, darin im Hangar zu schlafen.“

Nachdem seine Bedenken gegen das Flugzeug besiegt waren, überwand Buffett sich schließlich und nannte das Flugzeug um: Jetzt heißt es „Der Unersetzbare“ (engl: „The Indispensable“).

Dieser Text wurde von Hendrikje Rudnick aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.