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Wall Street deutlich im Plus – Chip-Werte und Auto-Aktien gefragt

Mit Erleichterung haben Anleger auf die Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China reagiert. Nach dem G20-Treffen der größten Industrienationen und Schwellenländer in Buenos Aires hatten sich US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatspräsident Xi Jinping geeinigt, die geplante Anhebung von Strafzöllen vorerst auf Eis zu legen. Ab Januar soll es zumindest für 90 Tage keine weiteren Zölle geben. Dies könnte den Startschuss für eine Jahresendrally liefern, sagte Peter Cardillo, Chefvolkswirt des Vermögensberaters Spartan.

Die wichtigsten Indizes

Der Dow Jones der Standardwerte schloss 1,1 Prozent höher auf 25.826 Punkte. Der breiter gefasste S & P-500 verbesserte sich um 1,1 Prozent auf 2790 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq erhöhte sich um 1,5 Prozent auf 7441 Punkte.

In Frankfurt ging der Dax 1,9 Prozent höher bei 11.465 Zählern aus dem Handel, der Euro Stoxx 50 gewann 1,4 Prozent auf 3218 Punkte.

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Einzelwerte im Überblick

Bei den Einzelwerten gehörten die Autobauer zu den Favoriten. Sie profitierten von der Ankündigung Trumps, dass China die Zölle auf US-Importfahrzeuge von derzeit 40 Prozent abbauen werde. General Motors, Ford und Tesla legten bis zu 2,3 Prozent zu.

Investoren griffen auch bei Chip-Werten zu, die stark vom China-Geschäft abhängen. Die Aktien von AMD, Intel, Micron und Texas Instruments gewannen bis zu 9,3 Prozent.

Gefragt waren zudem konjunkturabhängige Unternehmen wie der Baumaschinenanbieter Caterpillar oder der Airbus-Rivale Boeing. Deren Papiere verteuerten sich um bis zu 3,6 Prozent.

Amazon stieg mit einem Kursplus kurzzeitig zum wertvollsten Unternehmen an der Wall Street auf. Der Internethändler kam vorübergehend auf eine Marktkapitalisierung von 865 Milliarden Dollar. Wenige Tage zuvor hatte der Softwarekonzern Microsoft den iPhone-Hersteller Apple als wertvollstes Unternehmen entthront. Am Ende des Handelstags hatte Apple allerdings wieder die Nase vorn.

Rätsel geben unterdessen jüngste Äußerungen der Federal Reservce zur Zinsentwicklung auf. Vor wenigen Tagen hatte es den Anschein, dass die Schelte von US-Präsident Donald Trump am Kurs der US-Notenbank Wirkung zeigen würde und Zinserhöhungen aufgeschoben werden könnten.

Am Montagabend signalisierte Fed-Vize Randal Quarles nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters ein Festhalten am bisherigen Kurs. Die Zentralbank richte ihre Geldpolitik an Konjunkturdaten aus und verfolge dabei eine Strategie, sagte er. Dabei gehe es aber nicht darum, auf „jedes Zittern“ der Kompassnadel zu reagieren.

Die nächste Fed-Zinserhöhung war bislang Mitte Dezember erwartet worden. Trump hatte den Fed-Kurs mehrfach harsch kritisiert, weil er fürchtet, dass Zinserhöhungen die Kurse drücken und damit seine Erfolgsgeschichte verwässert wird. Trump führte in den vergangenen Monaten Kursgewinne an der Wall Street immer wieder als Beleg für seine erfolgreiche Wirtschaftspolitik an.

Das sagen Experten

Die beiden führenden Wirtschaftsmächte wollen die geplante nächste Runde von Strafzöllen 90 Tage aussetzen. Die Zeit soll für Verhandlungen genutzt werden. „Damit ist klar, dass in diesem Jahr in Sachen Handelsstreit keine neuen Turbulenzen drohen“, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. „Mittelfristig darf aber nicht vergessen werden, dass China und die USA zwar einen Waffenstillstand erreicht haben, aber keine endgültige Lösung.“

Die Analysten der Commerzbank warnten daher vor überzogenen Erwartungen: „Die eigentliche Arbeit beginnt erst jetzt, und es gibt unseres Erachtens noch zahlreiche Risiken und Unsicherheiten.“ Goldman Sachs äußerte sich dagegen optimistisch: US-Präsident Donald Trump wolle offenbar eine Vereinbarung vor der Präsidentschaftswahl 2020 erreichen.

Craig Erlam vom Währungsbroker Oanda kommentierte: „Drei Monate sind keine lange Zeit, um zu einer Einigung zu kommen, daher gibt es natürlich jede Menge Skepsis.“ Dennoch sei die Vereinbarung eine gute Nachricht. Selbst, wenn die Zeit nicht reiche, um sich zu einigen und weitere Zölle zu vermeiden und bereits eingeführte wieder aufzuheben, könnte ein allgemeines Konzept über die zukünftige Beziehung untereinander entworfen werden. „Der ,Waffenstillstand‘ könnte dann ausgeweitet werden.“