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Teure Anzüge verschrecken viele Kunden von Hugo Boss

Der Umsatz in Deutschland sinkt im dritten Quartal. CEO Langer will erst im kommenden Jahr sagen, wann er die mittelfristigen Ergebnisziele erreichen wird.

Für deutsche Männer war ein Boss-Anzug über viele Jahrzehnte hinweg ein Muss. Doch diese Zeiten sind offensichtlich vorbei. In Deutschland ist der Umsatz von Hugo Boss im dritten Quartal um fünf Prozent gesunken. Das Geschäft ging sowohl in den eigenen Läden als auch in denen von Handelspartnern zurück.

Konzernchef Mark Langer erklärte dies damit, dass Boss seine Einstiegspreise für Anzüge angepasst hat. Der Einstiegspreis für einen Boss-Anzug wurde so in Deutschland von 499 auf 599 Euro angehoben. Das hat manchen Mann als Käufer vergrault. Deshalb musste Boss mit preisgünstigeren Sonderkollektionen nachlegen, um nicht zu viele Männer zu verlieren. Auch das drückte den Umsatz.

„Außerdem haben wir den Umsatzausfall bei unserem Outlet-Umzug am Firmensitz in Metzingen gespürt“, begründete Langer in einer Telefonkonferenz den Einbruch im Deutschland-Geschäft. So musste Boss die Ware zum Beispiel im alten Outlet stärker reduzieren, um das Geschäft zu räumen.

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Der Boss-Chef hofft aber, dass das neue, weltgrößte Outlet in Metzingen in den kommenden Monaten mit dazu beiträgt, die Umsatzdelle in Deutschland zu beheben. „Mit dem Geschäft in den ersten Wochen seit der Eröffnung Ende September sind wir sehr zufrieden“, sagte Langer.

Das ist wichtig, damit Langer seine Ziele für das laufende Jahr erreichen kann – zumal er im Oktober die Börse mit einer Gewinnwarnung schockte. Demnach wird der Konzernumsatz in diesem Jahr auf währungsbereinigter Basis nur im niedrigen einstelligen Prozentbereich steigen. Zuvor ging Langer noch von einem Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich aus.

Auch das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern wird voraussichtlich nur eine Bandbreite von 330 bis 340 Millionen Euro erreichen. Im Vorjahr waren es noch 347 Millionen Euro. Bisher ging das Management noch von einem Wachstum des Ebit im hohen einstelligen Prozentbereich aus.

Im dritten Quartal hingegen stagnierte der Umsatz währungsbereinigt bei 720 Millionen Euro. Boss erreichte nur einen operativen Gewinn von 80 Millionen Euro, was einer Ebit-Marge von 11,5 Prozent entspricht. Dabei hatte Langer im November vergangenen Jahres das Ziel ausgegeben, bis 2022 wieder eine Ebit-Marge von 15 Prozent zu erreichen.

Dieses Ziel ist nun unsicher. „Wir wollen uns wegen der vielen Unsicherheiten auf Märkten wie Nordamerika und Hongkong nicht auf ein genaues Jahr festlegen“, begründete Langer seine Zurückhaltung. Er will sich dazu erst auf dem Kapitalmarkt im Frühjahr nächsten Jahres äußern.

Denn das nach wie vor schwierige Geschäft in den USA, wo er inzwischen den Chef ausgetauscht hat, macht Langer zu schaffen. Aber auch die Einbrüche durch die politischen Unruhen in Hongkong belasten das Geschäft, das 25 Prozent zum gesamten China-Geschäft beiträgt.

Jetzt hofft Langer erst einmal, dass Umsatz und Ergebnis im vierten Quartal anziehen. Zumindest fallen dann die Belastungen im „mittleren einstelligen Millionenbereich“ für den Managementwechsel im Vorstand und an der Spitze des US-Geschäfts weg. Langer erwartet vor allem mehr Geschäft durch die modernisierten eigenen Läden und insbesondere im Online-Geschäft, das schon im dritten Quartal bereits um 36 Prozent wuchs.