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Smartphone-Konto der Sparkassen führt noch immer ein Nischendasein

Bislang bieten nur zwölf der knapp 400 deutschen Sparkassen das Smartphonekonto Yomo an. Dabei sollte der große Marktstart eigentlich längst erfolgt sein.

Die deutschen Sparkassen kommen mit ihrem Smartphonekonto Yomo (Abkürzung für „Your Money“) nicht voran. Bislang bieten lediglich zwölf der knapp 400 deutschen Sparkassen ein solches App-basiertes Girokonto an, wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) auf Anfrage mitteilte.

Eigentlich sollten längst weitere 130 Sparkassen Yomo eingeführt haben. Zwischenzeitlich war angepeilt worden, dass so viele öffentlich-rechtliche Geldhäuser noch im ersten Halbjahr 2019 einsteigen. Als sich bereits abzeichnete, dass dieser Zeitplan nicht zu halten war, gestand der DSGV eine Verschiebung ein. DSGV-Präsident Helmut Schleweis sagte im Mai, er persönlich glaube an Yomo. „Und ich gehe davon aus, dass demnächst einige Sparkassen Yomo einführen werden“, so Schleweis damals.

Es war nicht die erste Verzögerung bei Yomo. So gab es Anfang 2018 den Plan, dass Yomo im Herbst jenen Jahres allen Sparkassen zur Verfügung stehen sollte. Kurz darauf wurde aber klar, dass die Erprobungsphase bis Ende 2018 dauern würde.

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Trotz des langen Anlaufs wollen die Sparkassen das Smartphone-Konto nicht aufgeben. Sie würden weiter an Yomo festhalten, so der DSGV. Es bleibe auch dabei, dass 130 weitere Sparkassen Yomo anbieten wollten. Wie der weitere Zeitplan aussieht, sagte der DSGV aber nicht.

„Yomo“ als Reaktion auf N26

Dabei drängt die Zeit. Die Zahl der Angebote von App-basierten Girokonten – in der Regel mit einer Gratisvariante – nimmt beständig zu. Diese sogenannten Smartphonebanken richten sich in der Regel an jüngere Kunden.

So hat der Zahlungsdienstleister Wirecard erst Ende Oktober eine Banking-App mit Girokonto gestartet. Das Angebot ähnelt dem anderer Smartphonebanken wie N26, Revolut und Tomorrow, die ebenfalls in Deutschland aktiv sind.

Weitere Wettbewerber sind Bunq aus den Niederlanden, der britische Anbieter Monese und Moneyou, ein Tochterunternehmen der niederländischen Großbank ABN Amro. Zudem hat mit Velvon, einer Tochter der tschechischen Air Bank, kürzlich ein weiterer künftiger Konkurrent eine Banklizenz bei der deutschen Finanzaufsicht Bafin beantragt.

Dass Sparkassen eine Konto-App planen, war im Frühjahr 2016 bekannt geworden. Rund zehn große Sparkassen hatten Yomo finanziert. Sie reagierten damit auf dem Erfolg der Berliner Smartphonebank N26, die seit Jahren in rasantem Tempo neue Kunden gewinnt. Das Finanz-Start-up (Fintech) zählt mittlerweile mehr als 3,5 Millionen Kunden und ist in 26 Ländern aktiv.

Die Sparkassen verlieren oftmals junge Kunden, die zwar als Jugendliche noch ein Sparkassen-Konto hatten, als junge Erwachsene aber häufig eine Smartphone- oder Onlinebank wählen.

Als Smartphonebanken oder auch „Neobanken“ wird eine neue Generation von Geldinstituten bezeichnet. Wie Onlinebanken verzichten sie auf Filialen und bieten in der Regel kostenlose Girokonten an. Neu ist jedoch ihr Fokus auf eine bedienfreundliche App für das Smartphone. Diese bietet mitunter sogar mehr Funktionen als der Zugang über die Internetseiten.

Problematisch bei Yomo ist allerdings auch, dass nicht alle Sparkassen hinter dem Projekt stehen. Die Geldhäuser, die bei Yomo mitmachen, können so Kunden nicht nur in ihrem angestammten Geschäftsgebiet gewinnen, sondern in dem anderer Sparkassen. Das wiederum widerspricht dem so genannten Regionalprinzip der Sparkassen, laut dem Sparkassen nur in der eigenen Region Kunden adressieren.