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Sirup statt Zucker: Deshalb ist die Billigversion so gefährlich

Bislang wird Zucker in Deutschland hauptsächlich aus Zuckerrüben gewonnen. Isoglukose wird aus Mais- oder Weizenstärke hergestellt und ist wesentlich billiger. (Bild: ddp)
Bislang wird Zucker in Deutschland hauptsächlich aus Zuckerrüben gewonnen. Isoglukose wird aus Mais- oder Weizenstärke hergestellt und ist wesentlich billiger. (Bild: ddp)

Zucker ist ungesund, klar. Doch nun warnen verschiedene Organisationen vor billigem Zuckersirup aus den USA, der den deutschen Markt überflutet – und den Konsum noch weiter erhöhen könnte. Das hätte für die Gesundheit der Verbraucher dramatische Folgen.

Vor einer wahren „Zuckersirup-Schwemme“ warnen die Deutsche Diabetes-Hilfe und die Deutsche Adipositas-Gesellschaft. Denn: Seit Anfang Oktober gibt es in der EU keine Quotenregelung mehr für die aus Mais, Getreide oder Kartoffeln gewonnene Isoglukose. Bislang war die Produktion von Zucker – hierzulande wurde er zum Großteil aus der Zuckerrübe gewonnen – streng reglementiert. Als Folge der Markt-Liberalisierung erwarten Verbraucherschützer fallende Zuckerpreise.

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„Für die Lebensmittelindustrie wird es damit profitabler denn je, auf die Produkte zu setzen, von denen wir Verbraucher weniger essen sollten“, warnt Oliver Huizinga von Foodwatch. Der Flüssigzucker ist ein Gemisch aus Fruktose, also Fruchtzucker, die über eine relativ hohe Süßkraft verfügt, und Glukose, auch unter dem Namen Traubenzucker bekannt. Um zwei Faktoren sorgen sich Experten: Erstens wird der Zucker billiger und könnte künftig in höheren Anteilen in Produkten verarbeitet werden als bislang. Zweitens bemängelt die Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET), dass es keine ausreichenden Tests zu Isoglukose mit einem hohen Anteil an Fruktose gibt.

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Das Problem: Gerade der Fruchtzucker lässt die Leber schneller verfetten und steigere langfristig das Risiko für Adipositas, Diabetes und koronare Herzerkrankungen. Im Gegensatz zu Glukose werde Fruktose nämlich unbegrenzt in die Leber aufgenommen. Ist der Energiebedarf gering, werde Fruktose in der Leber vermehrt als Fett gespeichert.

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Ein weiterer Aspekt, der in das Gesamtrisiko hineinspiele, sei die Geschmacksprägung. Je höher der Anteil an Fruktose in einem Produkt, umso höher ist dessen Süßkraft. Eine höhere Süßkraft steigere wiederum die Süßpräferenz der Konsumenten und setze die Süßempfindlichkeit herab, warnt das FET: „Es ist also möglich, dass der Konsument zunehmend süßere Lebensmittel wählt, um die gleiche geschmackliche Befriedigung zu bekommen”.

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Schon heute wird laut Diabetes-Hilfe doppelt so viel Zucker aufgenommen wie empfohlen. Dies trage zu der hohen Zahl von Diabetes Typ 2 und Adipositas-Erkrankungen bei. Die Organisationen fordern daher, die nationale Reduktionsstrategie fortzuführen, durch die Zucker, Salz und Fett in Lebensmitteln reduziert werden müssen.