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Schweizer leiten UN-Sicherheitsrat - Kritik an Selbstzufriedenheit

GENF (dpa-AFX) -Die Schweiz hat an diesem Montag erstmals den Vorsitz im Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen übernommen. Das Land will in dieser Rolle seinem Ruf als Vermittlerin und Brückenbauerin gerecht werden, wie UN-Botschafterin Pascale Baeriswyl in Medien sagte - aber das Ansehen der traditionell neutralen Schweiz hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gelitten.

Der Politikwissenschaftler Christoph Frei von der Universität St. Gallen sagte der Deutschen Presse-Agentur: "In politisch-diplomatischen Kreisen gibt die helvetische Außenpolitik der vergangenen 18 Monate Anlass zum Kopfschütteln." Gründe seien etwa das anfängliche Zögern bei der Übernahme der Sanktionen gegen Russland und die anhaltende Weigerung, Verbündeten die Weitergabe von Schweizer Munition an die Ukraine zu verbieten - unter Verweis auf die Neutralität der Schweiz. Eine Einladung der G7-Staaten, sich an einer Arbeitsgruppe zu beteiligen, die mehr Gelder von Unterstützern des russischen Präsidenten Wladimir Putin aufspüren will, hat sie ausgeschlagen. "Wir sind auf dem Weg, Freunde zu verlieren", sagte Frei.

Die kritische Berichterstattung über die Schweiz habe zwar zugenommen, teilt das Außenministerium auf Anfrage mit. Aber es gebe bislang keine Hinweise "auf eine deutliche Verschlechterung unserer Gesamtwahrnehmung, die nachhaltige negative Folgen hätte."

"Die Schweizer Selbstzufriedenheit ist schon bemerkenswert", sagt Frei. "Wir picken gerne Rosinen, andere sagen: wir sind Opportunisten oder Trittbrettfahrer." Wegen der Kritik an seinem Heimatland wird Frei angefeindet, wie er sagt. "In diesen Wochen kommen aggressive Reaktionen herein", sagte er. Er erhalte Briefe mit Inhalten wie "Sie sind ein Landesverräter, ein Kriegstreiber, ein Arschloch."