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Ein schlechter Ruf kann euch Arbeitsplätze und Beförderungen kosten: So findet ihr heraus, was eure Kollegen wirklich über euch denken

Euer Ruf unter Mitarbeitern kann euch euren nächsten Job kosten.  - Copyright: Morsa Images via Getty Images
Euer Ruf unter Mitarbeitern kann euch euren nächsten Job kosten. - Copyright: Morsa Images via Getty Images

Ihr habt wahrscheinlich eine ungefähre Vorstellung davon, was andere über euch denken. Genau könnt ihr es aber nie wissen. Das ist ein Segen für euer Selbstwertgefühl – niemand braucht einen Katalog seiner Macken und Eigenheiten. Doch wenn es um berufliches Weiterkommen geht, ist es ein Nachteil, nicht zu wissen, wie man von anderen wahrgenommen wird.

Ein gewisser Ruf kann euch neue Jobs, Beförderungen oder andere Möglichkeiten kosten. "Arbeitgeber können es sich nicht leisten, einen Mitarbeiter zu haben, der andere Menschen in die Flucht schlägt", so die Personalexpertin Scott Nostaja.

Tatsächlich passiert das bereits. Tausende Menschen kündigen jeden Monat ihren Job – oft als Reaktion auf eine toxische Kultur. Arbeitgeber müssen sich bemühen, die vielen offenen Stellen zu besetzen. In ihrer Verzweiflung, neue Mitarbeiter einzustellen, wenden sich viele Unternehmen dem Ruf als entscheidendem Faktor zu. Wenn ihr auf der Suche nach einem neuen Job oder einer Beförderung seid, ist es jetzt wichtiger denn je, sich darüber im Klaren zu sein, was eure Kollegen und Vorgesetzten von euch halten.

Dorothea Assig und Dorothee Echter
Dorothea Assig und Dorothee Echter

Ihr müsst euren Ruf schützen

Tessa West, Psychologieprofessorin an der New York University, sagt, dass Social-Media-Plattformen wie LinkedIn den Ruf zu einem relevanteren Faktor bei der Einstellung machen. Personalvermittler verlassen sich zunehmend auf "LinkedIn-Netzwerkknoten", um potenzielle Stellenkandidaten zu finden und sich über sie zu informieren. „Weil Menschen dazu neigen, sich an negative Informationen viel mehr zu erinnern als an positive, folgt einem ein schlechter Ruf“, sagt West. „Deshalb kann euer Verhalten von vor sechs Jahren eure Jobaussichten in sechs Monaten beeinflussen.“

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Das gilt sowohl für eure bestehenden Kollegen als auch für Personalchefs, die ihr noch nicht kennengelernt habt. „Unter Personalvermittlern wird zunehmend anerkannt, dass eine schlechte Einstellung erhebliche negative Auswirkungen auf die Arbeitskultur haben kann“. Es sei auch egal, wie leistungsfähig man sei, wenn andere nicht mit einem arbeiten wollen, so Nostaja.

Das weiß auch Gillian Williams, Gründerin der Personalagentur Monday Talent. Anfang dieses Jahres wollte Williams eine leitende Position für eine globale PR-Firma besetzen. Ihre Top-Kandidatin durchlief fünf Interviewrunden, darunter eine mit dem Präsidenten des Unternehmens, der sie favorisierte. Die PR-Firma teilte Williams mit, dass sie bereit sei, ihr ein Angebot zu unterbreiten.

Ein paar Tage später erhielt Williams jedoch eine kryptische E-Mail, in der stand, dass die Firma es sich anders überlegt hatte. Sie erfuhr schließlich, dass das Unternehmen das Angebot zurückgezogen hatte, weil jemand in der Agentur die Kandidatin von einem früheren Job kannte und der Meinung war, dass sie keine „starke Persönlichkeit“ habe und „eher eine individuelle Mitarbeiterin als eine Führungskraft“ sei.

„Man weiß nie, wie weit das Netzwerk von jemandem reicht oder ob jemand aus seiner Vergangenheit eines Tages bei einem Unternehmen landet, dem man beitreten möchte“, erklärt Williams. "Ihre Meinung könnte den entscheidenden Unterschied machen, ob ihr den Job bekommt."

Erfahrt, was eure Kollegen wirklich denken

Wie findet ihr also heraus, was andere wirklich über euch denken? Ihr fragt sie ganz einfach – und zwar strategisch. Ihr solltet der Versuchung widerstehen, nur eure engsten Kollegen zu fragen, rät Karrierecoach Nariah Broadus. Dort werdet ihr nur Lob einheimsen. Geht stattdessen zu Kollegen, mit denen ihr weniger Kontakt habt. Außerdem haben sie wahrscheinlich viele wertvolle Informationen. Anhand ihrer Aussagen lässt sich euer Ruf besser ableiten.

Nicht alle Anfragen nach Feedback sollten gleich ausfallen. „Zu all euren ehemaligen Kollegen zu gehen und sie zu fragen, was sie an euch mochten und was nicht, ist, als würdet ihr zu euren Ex-Partnern gehen und fragen: ‚Was habe ich falsch gemacht?'“, sagt West. Sie rät, um „extrem spezifisches“ Feedback zu bitten.

Fragt nicht: Kann ich gut mit euch arbeiten? Fragt stattdessen: Wenn ich in einem Meeting bin, haben andere Leute eine Chance, gehört zu werden? Wie würdest du meinen Stil und meine Herangehensweise beschreiben? „Rahmt das Verhalten so ein, wie andere euch wahrnehmen“, rät sie.

Wenn ihr zu schüchtern seid, direkt um Feedback von ehemaligen Kollegen zu bitten, schlägt Broadus vor, eine anonyme Umfrage durchzuführen. „Sagt ihnen: 'Ich denke darüber nach, was als Nächstes für mich persönlich und beruflich kommt und ich würde euer offenes Feedback zu schätzen wissen'“, so Broadus. „Auf diese Weise zu fragen, zeigt eine gewisse Verwundbarkeit. Und ihr könnt immer anbieten, dasselbe für sie zu tun.“

Dieser Artikel wurde von Klemens Handke aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.