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ROUNDUP/Deutschland: Industrieaufträge brechen deutlicher ein als befürchtet

WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Corona-Krise hat die deutsche Industrie mit voller Wucht erfasst: Der Auftragseingang brach im April noch stärker ein als erwartet. Die Aufträge seien im Monatsvergleich um 25,8 Prozent abgesackt, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit. Dies ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im Januar 1991. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang um 19,9 Prozent gerechnet. Im Vormonat waren die Aufträge um revidierte 15,0 Prozent (zunächst: 15,6 Prozent) Prozent gefallen.

Im Jahresvergleich brachen die Auftragseingänge im April um 36,6 Prozent ein. Hier war im Schnitt ein Rückgang von 29,7 Prozent erwartet worden.

Die Aufträge aus dem Inland gingen im April im Vergleich zum Vormonat um 22,3 Prozent zurück. Die Auslandsaufträge verringerten sich um 28,1 Prozent. Überproportional nahmen die Auftragseingänge aus der Eurozone ab, die um 30,6 Prozent sanken. In wichtigen Ländern der Eurozone wie Frankreich, Italien und Spanien wurden besonders scharfe wirtschaftliche Beschränkungen in der Corona-Krise eingeführt. Die Auftragseingänge aus dem restlichen Ausland fielen um 26,7 Prozent.

Besonders stark betroffen von dem Einbruch waren die Herstelle von Investitionsgütern. Die Aufträge sanken um 30,6 Prozent. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag der Auftragseingang um 22,7 Prozent niedriger als im Vormonat. Im Bereich der Konsumgüter gingen die Aufträge moderater um 11,4 Prozent zurück.

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"Auch wenn die Zahlen von ihrer Größenordnung her natürlich niederschmetternd sind, so ist es doch ein gutes Zeichen, dass sich der Konsumbereich so gut hält", erklärte Martin Moryson, Chefvolkswirt Europa bei der Fondsgesellschaft DWS. "Die gute Einkommensentwicklung der letzten Jahre, das Kurzarbeitergeld und auch die im Konjunkturpaket vorgesehene Mehrwertsteuersenkung, all das sollte dazu beitragen, dass die Konsumentenstimmung nicht ins Bodenlose stürzt." Die Achillesferse bleibe die starke Exportorientierung der deutschen Wirtschaft.

Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen rechnet im Mai lediglich mit einer leichten Anstieg der Aufträge gegenüber dem April. Er verweist auf bereits veröffentlichte konjunkturelle Frühindikatoren für den Mai. "Bremsen dürfte dabei insbesondere eine weiter äußerst schwache Nachfrage aus den anderen Euro-Ländern, wo die Lockdown-Maßnahmen häufig später und langsamer gelockert wurden als in Deutschland", schrieb Solveen.

Auch in anderen Ländern der Eurozone hat die Krise tiefe Spuren in der Industrie hinterlassen. So ist die spanische Industrieproduktion ist im April noch stärker eingebrochen als erwartet. Die Produktion fiel belastet durch die Corona-Krise um 21,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat, teilte das Statistikamt INE mit. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat sank die Produktion im April saisonbereinigt sogar um 33,6 Prozent.