Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 21 Minuten
  • Nikkei 225

    37.934,76
    +306,28 (+0,81%)
     
  • Dow Jones 30

    38.085,80
    -375,12 (-0,98%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.943,08
    +21,62 (+0,04%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.391,08
    -5,45 (-0,39%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.611,76
    -100,99 (-0,64%)
     
  • S&P 500

    5.048,42
    -23,21 (-0,46%)
     

ROUNDUP: Corona-Neuinfektionen in Deutschland steigen sprunghaft auf über 4000

BERLIN (dpa-AFX) - Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist binnen eines Tages sprunghaft auf mehr als 4000 gestiegen. Die Gesundheitsämter meldeten 4058 neu erfasste Infektionen innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen mitteilte. Das sind über 1200 mehr als am Mittwoch, als mit 2828 Neuinfektionen ein neuer Höchstwert seit April gemeldet worden war. Ein höherer als der nun gemeldete Wert war zuletzt in der ersten Aprilwoche erreicht worden.

Der Anstieg gehe sehr wahrscheinlich nicht auf Nachmeldungen oder dergleichen zurück, sondern spiegele das Infektionsgeschehen wider, sagte Marieke Degen, stellvertretende RKI-Pressesprecherin, der Deutschen Presse-Agentur dpa. Experten des RKI prüften die Daten derzeit noch im Detail.

Für eine konkrete Schlussfolgerung sei es noch zu früh, sagte der Epidemiologe Gérard Krause vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig der dpa. "Wir haben immer wieder sprunghafte Anstiege die sich nicht notwendigerweise als Vorbote eines exponentiellen Anstiegs herausstellen." Er riet, weitere Daten zu berücksichtigen. "Wir müssen mehr auf die Erkrankungszahlen statt auf die reinen Laborbefunde schauen." Diese Zahlen seien stabiler gegen Schwankungen, die durch Wechsel in der Testaktivität entstehen könnten. "Die Belegung der Intensivstationen ist ein weiterer wichtiger Indikator."

Zumindest bei den intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Patienten zeichnet sich ein deutlicher Anstieg ab. Laut aktuellem RKI-Lagebericht wurden am Donnerstag 487 Corona-Infizierte intensivmedizinisch behandelt, 239 davon wurden beatmet. Eine Woche zuvor (1.10.) hatte der Wert noch bei 362 (193 beatmet) gelegen, in der Woche davor (24.9.) bei 296 (166 beatmet). Rund 8500 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.

WERBUNG

Nach der RKI-Übersicht vom Donnerstag gibt es bundesweit rund zehn Kreise oder Bezirke, bei denen der Wert von 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche überschritten wurde. Da in den Behörden der einzelnen Bundesländer aktuellere Zahlen vorliegen können, kann die tatsächliche Zahl höher oder auch niedriger sein.

Auch die Rate der positiven Tests stieg zuletzt nach RKI-Daten stark an und lag in der 40. Kalenderwoche (28.9.- 2.10.) bei 1,64 Prozent. In der Woche zuvor waren es 1,22 und davor 1,16 Prozent. Die Anzahl der Tests sank dagegen leicht auf rund 1,096 Millionen in der 40. Woche. Zuvor waren es rund 1,168 Millionen gewesen.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 310 144 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 8.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9578. Das waren 16 mehr als am Vortag. Rund 269 600 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Länder hatten am Mittwoch mehrheitlich beschlossen, dass Reisende aus Gebieten mit sehr hohen Infektionszahlen nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test haben. Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen.

Als Reaktion auf die steigenden Fallzahlen hatten die Bundesländer am Mittwoch mehrheitlich beschlossen, dass innerdeutsche Urlauber aus Risikogebieten nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen können. Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Donnerstag bei 1,17 (Vortag: 1,10). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 1,22 (Vortag: ebenfalls 1,11). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.