ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax schüttelt Inflationssorgen ab
FRANKFURT (dpa-AFX) -Die Kurserholung an der Wall Street in der zweiten Handelshälfte verleiht dem deutschen Aktienmarkt am Freitag wieder Auftrieb. Der Dax DE0008469008
schüttelte die negative Überraschung am Vortag durch US-Inflationsdaten ab und legte im frühen Handel um 0,81 Prozent auf 16 681,25 Punkte zu. An den Zinserwartungen habe sich nach der etwas höher als erwartet ausgefallenen US-Teuerung nichts geändert, konstatierten die Analysten der ING Bank.
Für den MDax DE0008467416
der mittelgroßen Werte ging es um 1,07 Prozent auf 26 349,18 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145
stieg um 0,8 Prozent. Nach dem europäischen Handelsschluss am Donnerstag war der US-Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048
wieder gestiegen und hatte anfängliche Verluste komplett aufgeholt - gute Vorgaben also für den deutschen Aktienmarkt.
Die nächsten Akzente dürften die Quartalsbilanzen großer US-Banken setzen. Bereits am frühen Nachmittag werden die Geschäftszahlen von JPMorgan US46625H1005
, der Bank of America US0605051046
, der Citigroup US1729674242
und Wells Fargo US9497461015
erwartet. Laut Thomas Altmann, Portfolio-Manager beim Vermögensverwalter QC Partners, müssen die Quartalsberichte nun zeigen, ob die imposante Jahresendrally am Aktienmarkt auch von starken Gewinnen untermauert ist.
Der Flugzeugbauer Airbus NL0000235190
lieferte im vergangenen Jahr trotz angespannter Lieferketten 735 Verkehrsflugzeuge aus und damit über 200 mehr als der kriselnde US-Konkurrent Boeing US0970231058
. Zugleich bestellten Kunden mehr als 2000 neue Airbus-Jets - ein Branchenrekord. Anleger honorierten dies, die Airbus-Papiere kletterten erneut in bislang nicht erreichte Höhen mit zuletzt plus 1,8 Prozent.
Der Militärschlag der USA und Verbündeter gegen die Huthi-Rebellen im Jemen ließ die Kurse im Rüstungssektor steigen. Die Schläge erfolgten in der Nacht zum Freitag als Reaktion auf wiederholte Angriffe der vom Iran unterstützten Huthis gegen Schiffe im Roten Meer. Der Rüstungssektor reagiert für gewöhnlich mit deutlichen Kursaufschlägen bei kriegerischen Auseinandersetzungen, so geschehen beim Angriff Russlands auf die Ukraine sowie im Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas. Am Freitag markierten im Dax Rheinmetall DE0007030009
ein Rekordhoch und gewannen zuletzt 1,6 Prozent. Im MDax legten Hensoldt DE000HAG0005
um 4,4 Prozent zu.
Die Bank Morgan Stanley senkte für einige Chemiewerte den Daumen. Betroffen sind Brenntag DE000A1DAHH0
, Lanxess DE0005470405
und Wacker Chemie DE000WCH8881
. Lanxess und Wacker Chemie gaben um bis zu 1,2 Prozent nach, Brenntag entzogen sich dem negativen Trend.
Ferner büßten im Kleinwerteindex SDax DE0009653386
die Papiere von Südzucker DE0007297004
im Zuge einer doppelten Abstufung durch Warburg Research 5,9 Prozent ein. Analyst Oliver Schwarz hatte seine Kauf- in eine Verkaufsempfehlung gewandelt. Südzucker stehe eine Gewinnerosion bevor, schrieb er. Drägerwerk DE0005550636
stufte Warburg hingegen auf "Buy" hoch, worauf die Titel des Medizin- und Sicherheitstechnik-Anbieters mit einem Aufschlag von 4,3 Prozent reagierten.