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Polen fordert vor möglicher Schwedt-Übernahme Russland-Ausschluss

(Bloomberg) -- (Bloomberg) — Die polnische PKN Orlen SA wird eine Beteiligung an der ostdeutschen Raffinerie Schwedt nur dann erwerben, wenn die Regierung in Berlin vorher den russischen Hauptaktionär loswird. Das sagte der Vorstandsvorsitzende der Raffinerie, Daniel Obajtek.

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Das Ultimatum folgt auf monatelange Spekulationen über die mögliche Investition, mit der Orlen die Versorgung seines deutschen Tankstellennetzes und des polnischen Inlandsmarktes unterstützen will.

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Der größte Knackpunkt sind die Eigentumsverhältnisse. Obwohl die deutschen Behörden die operative Kontrolle über PCK übernommen haben, hält der russische Ölkonzern Rosneft immer noch 54% der Anteile. Weitere Aktionäre sind Shell und Eni.

“Wir wollen keine Beziehungen zu Investoren aus dem Osten eingehen”, sagte Obajtek in einem am 27. Juni geführten Interview. “Diese Frage muss zuerst auf der deutschen Seite geklärt werden.”

Deutschland wurde wegen seiner Energiepolitik gegenüber Russland in der Vergangenheit von der polnischen Regierung kritisiert. In diesem Jahr hat der Bund ein Gesetz verabschiedet, das es ihm ermöglichen würde, Rosnefts Anteil zu enteignen. Der Prozess muss aber noch eingeleitet werden.

Die Regierung in Berlin ist offen für ein Angebot aus Polen. Es bestehen jedoch keine unmittelbaren Pläne, die Rosneft-Anteile zu verkaufen, wie informierte Kreise berichten. Ihnen zufolge wird der Bund stattdessen wahrscheinlich die im September beschlossene vorübergehende Treuhänderschaft verlängern.

Mehr zum Thema: Berlin schnappt sich nach Gasfirmen nun Rosnefts Raffinerien

Die Schwedter Raffinerie, die den größten Teil der Kraftstoffe für Berlin liefert, war zu Beginn des Jahres bis zu 60% ausgelastet, nachdem sie ihren Hauptlieferanten Russland verloren hatte. Die Liefersituation hat sich durch die Pipeline-Verbindung nach Danzig und zuletzt durch eine Liefervereinbarung mit Kasachstan über 100.000 Tonnen Rohöl pro Monat verbessert.

Die halbstaatliche Orlen, die mit der Übernahme der polnischen Grupa Lotos und der PGNiG ihre Aktivitäten seit Anfang letzten Jahres mehr als verdoppelt hat, will in diesem Jahrzehnt 320 Milliarden Zloty (72 Milliarden Euro) investieren. Das Unternehmen verfügt bereits über Raffinerien in Polen, Litauen und der Tschechien.

Überschrift des Artikels im Original:Poland’s Orlen Lays Out Red Lines For German Refinery Investment

--Mit Hilfe von Petra Sorge.

©2023 Bloomberg L.P.