Yahoo Finanzen Nach Gerichtsurteil: Drohen WhatsApp-Nutzern bald Abmahnungen?
Ein Gericht in Bad Hersfeld hat entschieden, dass der Messenger-Dienst WhatsApp einen verbotenen Mechanismus nutzt. Streng genommen machen sich dadurch alle Nutzer strafbar. Und könnten sogar kostenpflichtig abgemahnt werden!
Ein Standardmechanismus ist schuld daran, dass WhatsApp ein Riesenskandal ins Haus stehen könnte. Wer den Messenger nutzt, überträgt automatisch sein Telefonbuch an WhatsApp. Die Daten werden mit den Nummern der registrierten Nutzer abgeglichen. Stimmen Nummern überein, tauchen die betreffenden Personen automatisch in den WhatsApp-Kontakten auf. In Gerichtssprech heißt das: „Wer den Messenger-Dienst ‘WhatsApp’ nutzt, übermittelt nach den technischen Vorgaben des Dienstes fortlaufend Daten in Klardaten-Form von allen in dem eigenen Smartphone-Adressbuch eingetragenen Kontaktpersonen an das hinter dem Dienst stehende Unternehmen.“ Ein Vorgang, der rechtswidrig ist. Zumindest, solange man nicht alle Betroffenen, also alle Kontakte im Adressbuch, um eine Zustimmung gebeten hat. Und wer macht das schon?
Nutzer verhalten sich illegal
Das Fazit aus dem Urteilsspruch: Wessen Daten ohne Zustimmung an WhatsApp weitergegeben werden, hat das Recht, sich mittels kostenpflichtiger Abmahnung zu wehren. Und die zahlt nicht etwa WhatsApp, sondern der jeweilige Nutzer, der die „andauernde Datenweitergabe“ zugelassen hat.
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Für den Rechtsanwalt Christian Solmecke ist das Urteil nur logisch. Gegenüber dem Computermagazin „Chip“ sagte er, er vertrete „bereits seit längerem die Ansicht, dass Nutzer sich illegal verhalten, wenn sie die Daten an das Unternehmen weitergeben”. Letztendlich sei „ es potenziell tatsächlich möglich, andere Nutzer abzumahnen.“
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Allerdings waren ihm zumindest bislang keine Fälle bekannt, in denen WhatsApp-Nutzer tatsächlich eine Abmahnung erhalten hätten. Wer sich trotzdem Sorgen macht, sollte Leute, denen er eine solche Abmahnung zutrauen würde, aus dem Adressbuch löschen.
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