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Mutmaßlicher Millionenbetrüger: Gericht stellt Teilverfahren gegen Hendrik Holt ein

Der emsländische Unternehmer hat in zweiter Instanz Erfolg. Das letzte Wort um seine mutmaßlich fingierten Windparkprojekte ist aber nicht gesprochen.

Der Angeklagte Hendrik Holt (Mitte) neben seinem Verteidiger Thomas Klein (links) und einem Justizbeamten. Foto: dpa
Der Angeklagte Hendrik Holt (Mitte) neben seinem Verteidiger Thomas Klein (links) und einem Justizbeamten. Foto: dpa

Das Landgericht Osnabrück hat ein Teilverfahren gegen den mutmaßlichen Windkraftbetrüger Hendrik Holt eingestellt. Der 30-jährige Emsländer war Mitte Oktober zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft wegen Betrugs verurteilt worden. Holt ging in Berufung – und kann nun einen ersten Erfolg feiern.

Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet, stellte das Landgericht Osnabrück in zweiter Instanz fest, dass „keine wirksame Anklageschrift der Staatsanwaltschaft“ vorliege. So wiesen die Richter unter anderem daraufhin, dass Holt einen fraglichen Vertrag mit einer Düsseldorfer M & A-Beratung gar nicht selbst unterschrieben hat. Zu einem Verfahren kam es gar nicht erst.

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Das Urteil des Amtsgerichts Meppen aus erster Instanz ist damit hinfällig. Das Gericht hatte es als erwiesen angesehen, dass Holt die Dienstleistungen der M & A-Beratung, eines Maklers und eines Notars in Anspruch nahm, ohne sie je bezahlen zu wollen. Es ging um eine Summe von etwa 600.000 Euro. Holt hat die Vorwürfe vor Gericht abgestritten.

Sein Anwalt Thomas Klein kritisierte die Eröffnung des Teilverfahrens schon im Oktober als „völlig unverständlich“. Auch Johannes Klene, der Richter, der Holt damals verurteilte, hatte sich „äußert unglücklich“ darüber gezeigt, dass er den Fall verhandeln musste. Der Grund: Die verhandelten Vorwürfe sind nur Teilaspekte eines weitaus größeren Komplexes.

Holt ist einer der Hauptbeschuldigten in einem Großverfahren um mutmaßlich fingierte Windparkprojekte. Der Emsländer selbst, seine Mutter, seine Schwester und sein Bruder sowie weitere Beschuldigte sollen „mittels des massiven Einsatzes gefälschter Urkunden“ Projekte an Investoren verkauft haben, die nur auf dem Papier existierten.

Holt und seine Komplizen sollen so mindestens fünf Unternehmen um einen zweistelligen Millionenbetrag betrogen haben, darunter der tschechische Staatskonzern CEZ, der schottische Versorger SSE sowie der italienische Energieriese Enel.

Holt hat diese Vorwürfe des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs sowie der Verabredung dazu in einer mehrstündigen Vernehmung Ende November vollumfänglich eingeräumt. Er sitzt weiter in Untersuchungshaft.

Wann die Staatsanwaltschaft im Hauptkomplex Ernst macht, ist noch unklar. Die Ermittler sprechen von Frühjahr 2021, doch die polizeilichen Ermittlungen dauern an. Gegen den Einstellungsbeschluss des Landgerichts Osnabrück hat die Behörde indes zumindest in Teilen Beschwerde beim Oberlandesgericht in Oldenburg eingereicht.