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Meloni macht Geschäfte mit Scholz - Paris schaut in die Röhre

(Bloomberg) -- Unter Bundeskanzler Olaf Scholz und Ministerpräsidentin Giorgia Meloni haben sich die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Italien jüngst vertieft — und Frankreich schaut in die Röhre.

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Melonis Antrittsbesuch am Mittwoch in Berlin, begleitet von hochrangigen Ministern, war das wichtigste Spitzentreffen zwischen Politikern beider Länder seit sieben Jahren. Scholz, der zu Hause mit einem Haushaltsdebakel zu kämpfen hat, begrüßte den oft als Postfaschistin geschmähten Gast aus dem traditionell labilen Italien als “liebe Giorgia”.

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Die Herzlichkeit spiegelt eine Reihe von Maßnahmen wider, die Melonis Regierung in den letzten Wochen ergriffen hat, um Zusammenschlüsse mit ausländischen Unternehmen zu erleichtern, auch mit deutscher Beteiligung und auf Kosten Frankreichs. Sie reichen von der Luft- und Raumfahrt über Fluggesellschaften bis hin zur Telekommunikation.

Berlin hat bei der Entscheidung Roms, ein Veto gegen die Übernahme eines inländischen Luft- und Raumfahrtunternehmens durch die französische Safran SA einzulegen, eine Schlüsselrolle gespielt, wie aus einem Dokument hervorgeht, das Bloomberg vorliegt. Während der Konsultationen mit Rom warnten deutsche Beamte davor, dass der Kauf von Microtecnica Srl wichtige Lieferketten im Rahmen der Eurofighter- und Tornado-Programme blockieren könnte, wie aus dem Dokument hervorgeht.

Kreisen zufolge hat Rom es versäumt, Frankreich zu informieren, bevor die Regierung ein Vetorecht ausübte, mit dem der Staat Transaktionen kontrollieren kann, die nationale strategische Interessen berühren. Dies hat in Paris zu Irritationen geführt. Safran selbst beschwerte sich, dass es von dem Veto überrumpelt worden sei.

Meloni erklärte bei ihrem Besuch, dass Italien die Europäische Union nächste Woche über die Fortschritte beim Verkauf eines Anteils an ITA Airways an die Deutsche Lufthansa AG informieren wolle. Es handelt sich um eine Transaktion, die seit Monaten vorbereitet und vom Konkurrenten Air France-KLM aufmerksam verfolgt wird. Rom hat Brüssel gedrängt, die Genehmigung der Übernahme zu beschleunigen, um sich von einer historisch defizitären Beteiligung zu befreien.

Seit Melonis Amtsantritt im vergangenen Jahr hätten Italien und Frankreich erhebliche Fortschritte bei der Verbesserung ihrer schwierigen Beziehungen gemacht, doch gebe es nach wie vor Spannungen, wenn es um Wirtschaftsgeschäfte gehe, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Rom hegt seit langem einen Groll gegen Paris wegen französischer Firmenübernahmen in Italien, die als dominierend und wenig Rücksicht auf nationale Interessen nehmend empfunden werden.

Überschrift des Artikels im Original:Meloni and Scholz Deepen Business Ties, Leaving France Behind

--Mit Hilfe von Benedikt Kammel, Flavia Rotondi, Zoe Schneeweiss und Arne Delfs.

©2023 Bloomberg L.P.