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Lohnt sich ein Jobwechsel? Wie ihr euer Gehalt richtig einschätzt, wenn es variable Anteile hat

Das Bewerbungsverfahren ist abgeschlossen, der Personaler hat sich entschieden und euch ein Angebot gemacht. Es winken 30 Tage Urlaub, ein unbefristetes Arbeitsverhältnis, die Möglichkeit flexibel zu arbeiten und Vergünstigungen wie ein Job-Ticket. Alles klingt gut.

Nur ein Punkt lässt euch aufhorchen: Anders als beim derzeitigen Arbeitgeber setzt sich das Gehalt künftig aus einem fixen und einem variablen Anteil zusammen. Bei maximalem Bonus verdient ihr deutlich mehr als im bisherigen Job. Fällt der Bonus allerdings gering aus, steigert sich das Gehalt nur minimal. Woher also wisst ihr, ob sich der Jobwechsel auch finanziell lohnt?

Ein variabler Anteil sorgt oft erst einmal für Unsicherheit. Ein genauer Blick in den angebotenen Arbeitsvertrag schafft Klarheit. Patrick Klinkhammer ist Fachanwalt für Arbeitsrecht in der Kanzlei RPO Rechtsanwälte in Köln. Er rät auf folgende Punkte zu achten, damit ihr nicht der Willkür eures zukünftigen Arbeitgebers ausgeliefert seid.

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  • Enthält der neue Arbeitsvertrag eine genaue Regelung, dass ihr einen echten Anspruch auf die Bonuszahlung als solche habt und diese nicht auf Freiwilligkeit beruht, sodass der Arbeitgeber selbst entscheiden kann, ob er den Bonus gewährt?

  • Ist genau und präzise definiert, unter welchen Voraussetzungen ihr Anspruch auf einen Bonus habt?

  • Ist die Höhe der Bonuszahlung und das Fälligkeitsdatum vertraglich bestimmt?

Wie sich der variable Anteil berechnet, hängt von dessen Art und den hierzu getroffenen Regelungen ab. Eine Provision beispielsweise orientiert sich normalerweise an dem Umsatz, den ihr während des Jahres gemacht habt. In vielen Fällen richtet sich der variable Anteil aber auch nach dem Unternehmenserfolg und oder einer individuellen Zielerreichung. Das heißt, die maßgeblichen Zielwerte werden in der Regel für jedes Geschäftsjahr in Form einer Zielvereinbarung neu definiert. In diesen Fällen können die Voraussetzungen für die Bonuszahlung nicht im Voraus festgelegt werden. Dann rät Klinkhammer Folgendes zu beachten.

  • Wann und in welcher Form die jährlich zu treffenden Zielvereinbarungen zu schließen sind.

  • Wer (ihr und/oder euer Arbeitgeber) dafür Sorge trägt, dass Zielvereinbarungen rechtzeitig geschlossen werden.

  • Wie die Bonuszahlung grundsätzlich bemessen wird – zum Beispiel kann euer Vertrag regeln, dass 70 Prozent von eurer individuellen Zielerreichung abhängen und 30 Prozent vom Unternehmenserfolg.

  • Ob es möglich ist, dass ihr mehr als 100 Prozent eures Ziels erreicht und es dann eine Deckelung zum Beispiel auf 130 Prozent gibt.

  • In welcher Form und wann die jeweilige Zielerreichung festgestellt wird und wann ihr eure Bonuszahlung tatsächlich bekommt.

Neben dem Arbeitsvertrag gibt es noch andere Quellen, die ihr zu Rate ziehen könnt. Die Karrierecoachin Claudia Kimich beispielsweise rät in einem Gastbeitrag des Magazins "Spiegel" dazu, sich auf Arbeitsportalen wie Kununu oder Glassdoor schlau zu machen. Dort finden sich immer wieder Gehaltsvergleiche von Arbeitnehmern, die bereits bei den Unternehmen arbeiten.

Allerdings, so Kimich, seien diese auch mit Vorsicht zu genießen. Denn oft würden auf solchen Portalen besonders jene Mitarbeiter ihre Erfahrungen preisgeben, die unzufrieden bei dem Unternehmen waren. Eine weitere Möglichkeit ist laut der Karrierecoachin, so viel wie möglich über den potenziellen Arbeitgeber zu recherchieren: Wie ist die Marktlage des Unternehmens? Wie viele Mitarbeiter sind dort beschäftigt? Wie ist die finanzielle Entwicklung?

Und weil Geld nunmal auch nicht alles ist, solltet ihr auch andere Faktoren berücksichtigen. Überlegt euch, was den Job außerhalb des Gehalts noch interessant macht. Aus welchem Grund wollt ihr den Job wechseln – und was bietet euch der neue Arbeitgeber in dieser Hinsicht? Vielleicht bietet er neue Aufgaben, mehr Freiheiten in der Ausgestaltung eurer Arbeit oder weniger starre Hierarchien. Natürlich wollt ihr euch bei einem Wechsel auch finanziell steigern. Aber eventuell gibt es auch Punkte, die es ausgleichen, wenn das Gehalt beim neuen Job nicht viel höher ausfällt. Es ist also auch eine Frage der Prioritäten.

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