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Lasst toxische Beziehungen hinter euch: Gesunde Freundschaften helfen, länger zu leben und Wunden schneller zu heilen

Glücklichere Beziehungen helfen auch unserem Körper.  - Copyright: Catherine Falls Commercial via Getty Images
Glücklichere Beziehungen helfen auch unserem Körper. - Copyright: Catherine Falls Commercial via Getty Images

Was macht Menschen glücklich? Robert Waldinger hat viele Jahre damit verbracht, dieser Frage nachzugehen. Als Leiter der Harvard Study of Adult Development, einem 85 Jahre alten Forschungsprojekt, das sich über drei Generationen erstreckt, hat er die Daten der 2024 Teilnehmenden untersucht. Der Studie zufolge tragen Bewegung, eine gesunde Ernährung und das Gefühl, im Leben etwas erreicht zu haben, zu unserem langfristigen Wohlbefinden bei. Besonders wichtig sind ihm zufolge jedoch auch gesunde Beziehungen, laut Waldinger eine der Grundlagen für ein glücklicheres und auch ein körperlich gesünderes Leben.

Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Harvard-Studie ist, dass unsere Verbindungen zu anderen Menschen – ob intim, ungezwungen oder irgendwo dazwischen – für unsere Gesundheit von Bedeutung sind. „Anfangs haben wir unseren eigenen Daten nicht geglaubt, dann hatten andere Studien ähnliche Ergebnisse“, sagt er. Zahlreiche andere Forscher auf der ganzen Welt haben ebenfalls festgestellt, dass unser Sterberisiko umso geringer ist, je enger wir mit anderen Menschen verbunden sind, wie Waldinger in seinem Buch „The Good Life: Lessons from the world’s longest scientific study of Happiness“ ausführt.

Eine Forschungszusammenfassung ergab, dass "über alle Altersgruppen, Geschlechter und Ethnien hinweg starke soziale Verbindungen mit erhöhten Chancen auf ein längeres Leben verbunden sind". Einige Studien deuten sogar darauf hin, dass gesunde Beziehungen es weniger wahrscheinlich machen, dass Patienten chronische Probleme wie Herzkrankheiten oder Diabetes Typ 2 entwickeln.

Eine glückliche Partnerschaft kann die körperlichen Schmerzen des Alterns lindern 

Harvard-Forschende haben auch herausgefunden, dass diejenigen, die in glücklicheren Beziehungen leben, Schmerzen leichter überstehen. Bei der Befragung von Teilnehmenden im Alter von über 80 Jahren, die mit körperlichen Schmerzen zu kämpfen hatten, stellten die Harvard-Forschenden fest, dass Befragte in glücklichen Partnerbeziehungen auch an körperlich schmerzvollen Tagen glücklicher blieben und geringere Stimmungsschwankungen hatten.

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Doch „wenn Menschen in unglücklichen Beziehungen über körperliche Schmerzen berichteten, verschlechterte sich ihre Stimmung, was ihnen zusätzliche emotionale Schmerzen verursachte“, heißt es weiter. Beziehungen können auch weitgreifende Auswirkungen auf unser Immunsystem haben. In einer inzwischen berühmten Studie, die im Buch von Waldinger zitiert wird, wurde die Haut von Menschen untersucht, um herauszufinden, ob der Pflegestress die Wundheilung erschwert. Die Antwort lautet: ja.

Die Forschungsarbeit aus dem Jahr 1995 zeigte, dass die Heilung der körperlichen Wunden von Frauen über 60 Jahren, die sich hauptsächlich um Menschen mit Alzheimer kümmerten, im Durchschnitt neun zusätzliche Tage brauchte, um zu heilen. Der psychologische Stress, sich um einen geliebten Menschen zu kümmern, behinderte buchstäblich die Fähigkeit des Körpers, sich selbst zu heilen, heißt es.

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Warum ihr öfter Händchen halten solltet

Schließlich weisen die Harvard-Autoren auf Forschungsergebnisse hin, laut denen Händchenhalten gesundheitliche Vorteile hat. In einer Studie, in der Patienten kleine Elektroschocks verabreicht wurden, fanden die Forscher heraus, dass Teilnehmende, die mit jemandem, dem sie nahe standen, Händchen hielten, weniger Schmerzen verspürten. Eine Kontrollgruppe, die mit Fremden Händchen hielt, hatte keinen solchen Effekt.

Tatsächlich war die Wirkung so groß, dass der Autor der Studie, Professor James Coan von der University of Virginia, zu dem Entschluss kam, dass das Halten der Hand eines geliebten Menschen während eines medizinischen Eingriffs genauso gut sei wie jedes milde Anästhetikum.

Waldinger vermutet, dass in all diesen Situationen unser ganzer Körper – vom Herzen bis zum Kopf – auf uralte, ursprüngliche Weise Stress erfährt und darauf reagiert. "Beziehungen sind wie Stressabbau", sagt er. "Weil sie euren Körper beruhigen. Sie bringen euch aus dem Kampf- oder Fluchtmodus und zurück ins Gleichgewicht."

Dieser Artikel wurde von Klemens Handke aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.