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Korruption, Kartelle, Marktmanipulation – Diese Unternehmen mussten Rekord-Strafen zahlen

VW muss im Dieselskandal ein Rekord-Bußgeld zahlen. Auch andere Konzerne mussten in der Vergangenheit Mega-Strafzahlungen leisten. Ein Überblick.

In Folge des Dieselskandals hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen Volkswagen ein Bußgeld in Höhe von einer Milliarde Euro verhängt. Nie zuvor ordnete die deutsche Justiz eine höhere Strafe gegen ein Unternehmen an. VW ist aber nicht das erste Unternehmen, das für Verfehlungen eine hohe Strafe zahlen muss. Ein Überblick.

Siemens

2007 verhängte das Landgericht München I ein Bußgeld von 201 Millionen Euro gegen Siemens. Der Konzern hatte durch Bestechungsgelder Geschäfte in einer mittlerweile abgestoßenen Telekommunikationssparte ermöglicht. Ähnlich wie im Fall VW ordnete die Staatsanwaltschaft damals das Bußgeld an. Doch anders als der Wolfsburger Autobauer wollte Siemens die Strafe nicht akzeptieren, legte Widerspruch ein – und unterlag vor Gericht.

Heidelberg Cement

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Hohe Geldstrafen werden besonders häufig im Zusammenhang mit Wettbewerbsverstößen verhängt. Im Jahr 2003 ordnete das Bundeskartellamt gegen führende Zementkonzerne, darunter Holcim und Heidelberg Cement, Bußgelder von insgesamt 279 Millionen Euro an. Die Unternehmen hatten den Zementmarkt jahrelang wettbewerbswidrig untereinander aufgeteilt.

Deutsche Bank

Auch die Deutsche Bank sah sich schon Strafen im dreistelligen Millionenbereich ausgesetzt. Die EU-Kommission belegte 2013 acht Großbanken mit einer Geldbuße in Höhe von insgesamt 1,5 Milliarden Euro.

Allein 725 Millionen Euro musste die Deutsche Bank zahlen. Die Geldinstitute hatten internationale Referenzzinssätze jahrelang manipuliert. Der Vorgang wurde unter dem Titel Libor-Skandal bekannt.

Scania

Schlagzeilen hat jahrelang das Lkw-Kartell gemacht. 2016 sanktionierte die EU-Kommission vier führende Lkw-Bauer mit einem Bußgeld von insgesamt 2,9 Milliarden Euro. Allein die Volkswagen-Tochter Scania musste 880 Millionen Euro zahlen.

Google

Die Untersuchungen der EU-Kommission haben schon etliche Branchen getroffen. Die höchste Strafe wurde 2017 gegen die Google-Mutter Alphabet verhängt, der Konzern musste 2,4 Milliarden Euro zahlen. Die EU-Kommission warf Alphabet vor, seine Marktstellung beim eigenen Preisvergleichsdienst zu missbrauchen.

Der jahrelange Streit zwischen EU und Alphabet ist damit aber nicht beendet. Ein weiteres Verfahren – diesmal geht es um das Google-Betriebssystem Android – steht kurz vor dem Abschluss. Auch hier droht eine Milliardenstrafe.

BP

Doch im Vergleich zu den USA erscheinen die in Europa üblichen Strafzahlungen für Unternehmen noch harmlos: So hat die durch den Untergang der Bohrplattform „Deepwater Horizon” ausgelöste Umweltkatastrophe den Ölkonzern BP über 50 Milliarden US-Dollar gekostet. Die Strafzahlungen für Verstöße gegen den „Clean Water Act” fallen mit 5,5 Milliarden Dollar ins Gewicht. Der US-Konzern Anadarko, der ebenfalls in der Ölbranche tätig ist, musste 2014 ebenfalls über fünf Milliarden Dollar für Umweltverschmutzungen zahlen.