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Klitschko zur Zukunft mit Nachbarn Russland: 'Die Wunde ist groß'

KIEW (dpa-AFX) -Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko erwartet nach einem bisher nicht absehbaren Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine einen langen Prozess für eine mögliche Aussöhnung - aber ohne Kremlchef Wladimir Putin. "Die Wunde ist groß. Es ist schwierig, weil Tausende Menschen gestorben sind", sagte der 51-Jährige am Mittwoch im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Kiew. Er sei gerade im Osten der Ukraine unterwegs gewesen, dort seien überall die Schäden an den Gebäuden zu sehen. "Eine Tragödie für Millionen von Menschen."

Er selbst habe viele Bekannte in Russland, die dort unter einer Propaganda lebten wie zu kommunistischen Zeiten in der Sowjetunion, sagte Klitschko. Dabei warf er Moskau "Lügen" vor, wenn da behauptet werde, in der Ukraine dürfe kein Russisch gesprochen werden oder Russen würden gehasst. Er habe eine russische Mutter, die kaum Ukrainisch spreche, sagte er. "Wie kann ich meine Mutter hassen." Er habe "Mitleid" mit dem Nachbarland. "Ich sehe, wie Russland langsam verendet."

Allerdings müssten beide Länder irgendwie zusammenleben, so Klitschko. "Wie lange es dauert, ist schwer zu sagen. Aber wir brauchen lange Zeit." Verstehen müsse Russland, dass die Ukraine Teil der Europäischen Union sein wolle. "Wir wollen Teil der europäischen Familie sein, ein europäisches, demokratisches Land aufbauen. Das passt nicht in die Vision von Putin, weil er wieder ein riesiges russisches Imperium aufbauen will", sagte Klitschko.

Der Ex-Boxweltmeister sprach sich für ein hartes Vorgehen gegen Russland aus. "Russen akzeptieren nur Stärke. Sie können nur so weit gehen, wie wir ihnen erlauben zu gehen." Putin müsse als "Sammler ehemaliger russischer Territorien" gestoppt werden. "Das ist eine dumme, kranke Idee, die Leben kostet", sagte Klitschko mit Blick auf die von Russland annektierten Gebiete im Osten und Süden der Ukraine. "Wir wollen nicht zurück in das sowjetische Reich, ins russische Reich. Wir kämpfen für unsere Vision, für ein demokratisches Land." Es gebe Beispiele wie Polen und Tschechien, die früher Teile des kommunistischen Ostblocks gewesen seien, dass das gelingen könne.