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Kakerlaken würde es ohne Menschen nicht geben: Einer Studie zufolge haben erst wir sie zu einem schlimmen Schädling gemacht

Die Deutsche Schabe wird auch als Küchenschabe bezeichnet. - Copyright: Schellhorn/ullstein bild via Getty Images
Die Deutsche Schabe wird auch als Küchenschabe bezeichnet. - Copyright: Schellhorn/ullstein bild via Getty Images

Wenn Sie schon einmal eine Kakerlake auf dem Küchenboden oder an der Wand eines Restaurants gesehen haben, handelt es sich wahrscheinlich um eine Deutsche Schabe. Die Deutsche Kakerlake ist die häufigste der 70 verschiedenen Kakerlakenarten in den USA.

250 Jahre lang wussten Wissenschaftler nicht, woher sie kam. Auch konnten sie nicht sagen, wie es ihr gelang, sich auf allen Kontinenten der Erde mit Ausnahme der Antarktis auszubreiten. Jetzt ist dieses Rätsel gelöst: Größtenteils sind wir schuld daran.

Die Deutsche Schabe ist "eine Schöpfung der vom Menschen geschaffenen Umwelt", so Edward Vargo, Professor für Entomologie an der Texas A&M University und Mitverfasser einer neuen Studie, die den Ursprung der Schabe identifiziert, im Gespräch mit der "Washington Post".

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Die Deutsche Schabe kann auch in "gemäßigten Wintern im Freien" nicht überleben. Alle Schabenarten "bevorzugen warme, feuchte Orte, an denen sie sich von Menschen- und Haustierfutter, verrottenden und gärenden Stoffen und einer Vielzahl anderer Dinge ernähren können", so das Illinois Department of Public Health.

Deshalb kann man mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass es diese lästigen Plagegeister auch nicht gäbe, wenn keine von Menschen errichteten Einrichtungen wie Häuser, Geschäfte, Restaurants und andere Gebäude existieren würden. Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse letzte Woche in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences".

Woher kommt die Deutsche Schabe?

Wissenschaftler wissen seit langem, dass diese Art in Innenräumen gedeiht, aber ihre Herkunft blieb ein Rätsel. Durch DNA-Analysen fanden Vargo und seine Kollegen heraus, dass der engste Verwandte dieser Art die Asiatische Kakerlake ist. Die Deutsche Schabe entwickelte sich vor etwa 2100 Jahren aus ihrer asiatischen Verwandten, um sich an "menschliche Siedlungen in Indien oder Myanmar" anzupassen, berichten die Forscher in ihrer Arbeit.

Mit Fortschritten im Transportwesen und in der "Temperatur-kontrollierten Unterbringung" habe sich die Deutsche Schabe erst vor relativ kurzer Zeit weltweit ausbreiten können.

Wie die deutsche Schabe die Welt eroberte

Die Anpassung der Deutschen Schabe an warme Umgebungen, ihre Fähigkeit, sich schnell zu vermehren, und ihre einzigartige Resistenz gegen Insektizide führen zu ihrer frustrierend häufigen Präsenz in Haushalten.

Laut dem Penn State Department of Entomology kann ein erwachsenes Kakerlakenweibchen in seinem Leben vier bis acht Eikapseln mit jeweils bis zu 48 Eiern produzieren. Wenn man rechnet, sind das zwischen 192 und 384 Schaben, wenn jedes Ei bis zum Erwachsenenalter überlebt.

Aber deutsche Schaben sind nicht auf ihren winzigen Insektenbeinen Tausende von Kilometern über Ozeane und Kontinente gewandert. Ihre weltweite Ausbreitung fällt der Studie zufolge mit den Fortschritten des menschlichen Reise- und Wohnverhaltens zusammen.

Die Forscher stellten insbesondere fest, dass die Ausbreitung der Deutschen Schabe auf zwei Routen begann. Sie sollen sich nämlich westlich und östlich ihres Ursprungs in Indien oder Myanmar ausgebreitet haben.

Die westliche Ausbreitung der Schabe erfolgte wahrscheinlich in Zeiten zunehmender "kommerzieller und militärischer Aktivitäten des islamischen Umayyaden- oder Abbasiden-Kalifats" vor etwa 1200 Jahren, berichten die Forscher. Wahrscheinlich wurde die Ausbreitung des Schädlings nach Osten vor etwa 390 Jahren durch "europäische koloniale Handelsaktivitäten zwischen Süd- und Südostasien" verursacht.

Das Wissen um die Ursprünge der Deutschen Schabe könnte anderen Wissenschaftlern helfen zu verstehen, warum diese Art so widerstandsfähig gegen gängige Insektizide ist. In einer Studie wurde festgestellt, dass die Schaben gegen fünf Arten von haushaltsüblichen Insektiziden resistent sind.

"Wenn wir den Ursprung der Spezies kennen, können wir versuchen, den Mechanismus dieser schnellen Evolution der Insektizidresistenz zu identifizieren", sagte Qian Tang zur "Washington Post". Der wissenschaftliche Mitarbeiter am Rowland Institute in Harvard leitete die neue Studie leitete.

Lest den Originalartikel auf Business Insider