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Droht "Höhle der Löwen"-Investor nach Insolvenz juristischer Ärger?

Der ehemalige "DHDL"-Juror Georg Kofler hatte für seine Online-Platform The Social Chain AG Insolvenz angemeldet. Nun drohen offenbar weitere Konsequenzen.

Georg Kofler musste für sein Online-Handelsunternehmen The Social Chain AG Insolvenz anmelden. (Bild: dpa)
Georg Kofler musste für sein Online-Handelsunternehmen The Social Chain AG Insolvenz anmelden. (Bild: Jonas Walzberg / dpa) (Jonas Walzberg/dpa)

Der Investor und frühere Juror der Fernsehshow "Die Höhle der Löwen", Georg Kofler, hatte Ende Juli für sein Online-Handelsunternehmen The Social Chain AG Insolvenz in Eigenverantwortung angekündigt. Gleichzeitig legte er sein Amt als Vorstandsvorsitzender "mit sofortiger Wirkung nieder", wie das Unternehmen am Montag per Ad-hoc-Meldung an die Aktionäre mitteilte. Auch Vorstandsmitglied Stefan Kiwit kündigte seinen Rücktritt an. Doch nach der Insolvenz drohen nun möglicherweise noch weitere juristische Folgen.

Aktienverkauf kurz vor der Insolvenz

Die "Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger" (SdK) erwäge eine Anzeige gegen die Social Chain AG, wie die "Welt" berichtete. Im Interview mit der Zeitung sagte Marc Liebscher von der SdK: "Wir werden im Laufe der Woche Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Berlin stellen und prüfen Schadenersatzansprüche." Vor zwei Wochen hatte die Finanzaufsicht Bafin nach der routinemäßigen Prüfung der Insolvenz bereits bekannt gemacht, dass es im Jahr 2021 zu Buchungsfehlern gekommen sei. Durch die fehlerhafte Verbuchung eines Darlehens und von Aktienverkäufen wurde der Eindruck erweckt, Social Chain habe 2021 erfolgreich gewirtschaftet, dabei machte das Unternehmen jährlich Verluste, zuletzt, im Jahr 2022, ein Minus von 127 Millionen Euro. Zusätzlich wurden laut einer Pflichtmitteilung Ende Juni 2023, also kurz vor der Insolvenz, von der "Gruppe Georg Kofler GmbH“ 825.000 Aktien zum Kurs von 2,60 Euro für insgesamt mehr als 2,1 Millionen Euro verkauft, wie die "Welt" berichtete. Auch diese Verkäufe werden von der Bafin noch einmal geprüft.

Fehlende Investoren-Zahlung als Grund für Insolvenz?

Kofler hatte in der Meldung zur Insolvenz geäußert, der Vorstand sei "nach eingehender Prüfung zu dem Ergebnis gekommen, dass für die Gesellschaft keine positive Fortbestehensprognose mehr besteht." Er habe daher beschlossen, "unverzüglich Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu stellen." Er selbst habe stets an die Pläne geglaubt und entschuldige sich aufrichtig "bei allen, die mit der Insolvenz der Social Chain AG nun Verluste hinnehmen müssen". Als Grund für die Insolvenz wurde angegeben, dass ein Investor im Rahmen einer Kapitalerhöhung trotz vertraglicher Zusicherung nicht die zugesagten Mittel eingezahlt habe, wie Social Chain mitteilte. Verhandlungen mit anderen Investoren über weitere Finanzmittel seien gescheitert.

"DHDL"-Juror Ralf Dümmel meldete sich nach der Insolvenz zu Wort. (Bild: Andreas Rentz/Getty Images)
"DHDL"-Juror Ralf Dümmel meldete sich nach der Insolvenz zu Wort. (Bild: Andreas Rentz/Getty Images) (Andreas Rentz via Getty Images)

DS nicht von Insolvenz betroffen - Dümmel außert sich auf Instagram

Davon nicht betroffen sei die Konsumgütertochter DS, die Kofler vor einigen Jahren von seinem Fernseh-Kollegen Ralf Dümmel aufgekauft hatte, der nach wie vor in der Jury der "Höhle der Löwen" sitzt. «Der Geschäftsbetrieb dieser Gesellschaften geht uneingeschränkt weiter», hieß es.

Auf seinem offiziellen Instagram-Account gab Ralf Dümmel ein Statement zur Insolvenz von Social Chain ab. "Die Social Chain AG muss Insolvenz anmelden und ich muss rückblickend anerkennen, dass die damalige Entscheidung nicht nur für mich, sondern vor allem für die vielen Aktionär:innen und Mitarbeiter:innen, die meine Begeisterung geteilt haben, große Belastungen zur Folge hat", schrieb Dümmel in dem Post. Diese Verantwortung belaste ihn sehr, fügte der "DHDL"-Juror hinzu.

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