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Grünen-Studie: Problem-Keime in Wurstprodukten

Agarplatten mit Bakterienkulturen: Kritiker warnen, dass ESBL-Keime beim Einsatz von Antibiotika ins Fleisch gelangen können. Foto: Bernd Wüstneck/Archiv- und Symbolbild

In mehreren Wurstprodukten aus Supermärkten sind in einer Stichprobe für die Grünen-Bundestagsfraktion problematische Keime gefunden worden. In 10 von 63 Proben wurden ESBL-Bakterien nachgewiesen. Diese Keime produzieren Enzyme, die sie gegen Antibiotika resistent machen.

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter kritisierte in diesem Zusammenhang das System der Tiermast. «Mit den Produktionsmethoden beim Billigfleisch gefährden wir unsere eigene Gesundheit.» Kritiker warnen, dass ESBL-Keime beim Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung ins Fleisch gelangen können.

Grünen-Agrarexperte Friedrich Ostendorff forderte, die Branche müsse die Haltungsbedingungen vor allem bei Puten verbessern. Einseitige Zucht auf Hochleistung müsse revidiert werden. «Nur so können die Antibiotika-Gaben deutlich verringert werden.» Für die Stichprobe im Auftrag der Grünen-Fraktion wurden Ende April/Anfang Mai Wurstsorten in 13 Städten getestet, nämlich Mett, Teewurst, Salami und Schinken. Auffällig waren den Angaben zufolge besonders Putenprodukte, bei denen in sechs von neun Fällen ESBL-Keime nachgewiesen wurden.

Um den Antibiotika-Einsatz in der Tiermast einzudämmen, gelten seit 1. April neue Meldepflichten und strengere Vorgaben. Tierhalter müssen Anwendungen bei Schweinen, Hühnern, Puten und Rindern künftig alle sechs Monate amtlich melden. Die Daten werden bundesweit erfasst und bewertet. Behörden können Prüfungen und Gegenmaßnahmen anordnen. Antibiotika sollen generell so selten wie möglich verwendet werden, um zu verhindern, dass sie auch bei Menschen nicht mehr wirken.

Bundesamt zu Antibiotika-Abgabe an Tierärzte

Bundesagrarministerium zu Antibiotika-Gesetzespaket