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Goldpreis manipuliert: Ex-JPMorgan-Trader müssen hinter Gitter

(Bloomberg) -- Der ehemalige Chef des Edelmetall-Desks von JPMorgan Chase & Co. und sein Top-Händler müssen wegen Spoofing, Betrugs und versuchter Marktmanipulation ins Gefängnis.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Michael Nowak, der bei der Wall-Street-Bank den Gold- und Silberhandel leitete, sowie der Händler Gregg Smith wurden am Dienstag in Chicago von US-Bezirksrichter Edmond Chang verurteilt. Nowak erhielt eine Haftstrafe von einem Jahr und einem Tag, während Smith zwei Jahre absitzen muss — die bisher härteste Strafe im Rahmen des jüngsten Vorgehens der Justiz gegen fragwürdige Handelspraktiken.

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Beide Männer wurden letztes Jahr vor Gericht für schuldig befunden worden. Smith, 59, wurde als “der produktivste Spoofer, der bisher strafrechtlich verfolgt wurde” bezeichnet. Nowak, 49, gilt als “der Boss” hinter der Praxis.

Bei der Urteilsverkündung betonte der Richter, dass Smith und Nowak eindeutig wussten, dass ihr Handeln falsch war. Mit den Gefängnisstrafen solle die Botschaft vermittelt werden, dass Marktmanipulationen bestraft werden.

“Dies ist ein schweres Vergehen, das Sie begangen haben”, sagte Chang zu Nowak. “Was hier geschah, war das Äquivalent zur Verbreitung von Lügen — und zwar von vielen Lügen — auf dem Markt. Marktintegrität ist eine entscheidende Komponente der Finanzmärkte. Diese Lügen haben den Markt bewegt. Es ist nicht so, dass sie keine Auswirkungen hatten.”

Chang ordnete an, dass Nowak seine Strafe am 23. Oktober und Smith am 15. Januar antreten soll. Die Anwälte beider Männer wollen gegen die Verurteilungen Berufung einlegen.

Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich sechs Jahre Haft für Smith und fünf Jahre für Nowak gefordert. Am Dienstag erklärte sie jedoch, dass sie diese Strafen auf etwa zwei Jahre herabsetzen würde. Die Anwälte der beiden Männer argumentierten, dass ihnen eine Gefängnisstrafe erspart bleiben sollte, da keiner von ihnen persönlich von dem Spoofing profitierte.

Beim so genannten Spoofing erteilen Händler fingierte Orders, um die Kurse nach oben oder unten zu treiben — um sie dann schnell zu stornieren, bevor sie ausgeführt werden. Die Praxis wurde nach der Verabschiedung des Dodd-Frank-Gesetzes von 2010 illegal, das im Zuge der Finanzkrise mehrere Banken- und Marktreformen auf den Weg brachte.

Smith und Nowak nutzten die Technik, um von 2008 bis 2016 die Gold- und Silberpreise zu manipulieren.

Die Verurteilungen der zwei Männer und eines dritten Händlers im November, Christopher Jordan, bildeten den Abschluss einer Reihe von Erfolgen der Staatsanwaltschaft in Spoofing-Fällen. Diese richteten sich gegen einige der größten Banken der Wall Street, darunter die Bank of America Corp., Deutsche Bank AG und Morgan Stanley. Zwei ehemalige Händler der Deutschen Bank und zwei ehemalige Trader der Bank of America wurden zu jeweils einjährigen Haftstrafen verurteilt.

Als größte US-Bank willigte JPMorgan 2020 ein, 920 Millionen Dollar zu zahlen, um die Vorwürfe des Justizministeriums gegen sie beizulegen — die bei weitem höchste Geldbuße, die ein Finanzinstitut seit der globalen Finanzkrise von 2008 wegen Marktmanipulation zu zahlen hatte.

Überschrift des Artikels im Original:Ex-JPMorgan Gold Traders Get Prison for ‘Prolific Spoofing’ (3)

©2023 Bloomberg L.P.