Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.161,01
    +243,73 (+1,36%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.006,85
    +67,84 (+1,37%)
     
  • Dow Jones 30

    38.248,43
    +162,63 (+0,43%)
     
  • Gold

    2.348,40
    +5,90 (+0,25%)
     
  • EUR/USD

    1,0691
    -0,0042 (-0,40%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.416,70
    -535,00 (-0,89%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.322,61
    -73,92 (-5,29%)
     
  • Öl (Brent)

    84,08
    +0,51 (+0,61%)
     
  • MDAX

    26.175,48
    +132,30 (+0,51%)
     
  • TecDAX

    3.322,49
    +55,73 (+1,71%)
     
  • SDAX

    14.256,34
    +260,57 (+1,86%)
     
  • Nikkei 225

    37.934,76
    +306,28 (+0,81%)
     
  • FTSE 100

    8.139,83
    +60,97 (+0,75%)
     
  • CAC 40

    8.088,24
    +71,59 (+0,89%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.925,48
    +313,72 (+2,01%)
     

Goldman-Mitarbeiter sollen nicht nur Nummern sein

Wir kennen die Diskussion aus der Grundschule: Sollen die Kinder eher mit Noten oder mit schriftlichen, im Detail begründeten Beurteilungen bewertet werden? Goldman Sachs hat sich für die zweite Version entschieden.

Eines der „Schlüsselelemente“ eines neuen Beurteilungssystems ist laut einer internen Mail: „Schwerpunkt auf dem qualitativen Feedback – was Leute gut machen und wie sie besser werden können – statt einer Punktewertung.“ Zusätzlich zu einer schriftlichen Stellungnahme bekommen die Dienstgrade vom „Assistenten“ über Analysten bis zum „Vice President“ dann aber noch eine Einordnung auf der Skala „ausgezeichnet, gut oder Verbesserung notwendig“.

Das neue System, das von Konzernchef Lloyd Blankfein persönlich angekündigt und von Personalchefin Edith Cooper näher erklärt wurde, soll schon im Juni starten. Es beinhaltet auch die Möglichkeit, den Mitarbeitern zeitiger und häufiger als bisher ein Feedback zu ihrer Leistung zu geben.

Goldman Sachs siebt jedes Jahr etwa fünf Prozent der Mitarbeiter mit schlechten Leistungen aus, um Platz für Nachwuchs zu machen. Im laufenden Jahr ist dieser Prozentsatz in einigen Bereichen des Handels am Kapitalmarkt, wo die Geschäfte schlechter laufen, sogar auf zehn Prozent erhöht worden.

WERBUNG

Die Investmentbank hat in der Vergangenheit bereits einige Initiativen gestartet, um attraktiver für junge Banker zu werden. So gab es ein Programm, das eine schnellere Beförderung erlaubt - eine Abkürzung im zuvor recht bürokratisch festgelegten Karriereweg.

Außerdem versucht die Bank, die Arbeit am Wochenende zu erleichtern und mit dem Einsatz interner Apps auch unproduktive Zeiten im Büro zu reduzieren und die Arbeit von zu Hause aus zu erleichtern. „Wir sehen, dass diese Leute entscheidend für unseren Erfolg sind“, hieß es schon Ende 2015 in einer . Ein wichtiges Ziel sei, „die größten Talente langfristig zu behalten“.


Investmentbank entdeckt den Menschen im Banker

Die Banken an der Wall Street sind, in ihrem Image beschädigt durch die Finanzkrise und in ihrer Ertragskraft und Flexibilität durch die darauf folgenden gesetzlichen Auflagen, nicht mehr so attraktiv für junge Leute wie früher. Sie können sich zwar nach wie vor nicht über einen Mangel an Bewerbungen beklagen. Aber ihnen kommt es darauf an, Top-Talente für sich zu gewinnen und auch zu halten.

Sie stehen dabei in einem schärfer gewordenen Wettbewerb mit Beteiligungsgesellschaften und Hedgefonds, die zum Teil hohe Vergütungen und eine Arbeitsatmosphäre mit weniger einengenden Kontrollen bieten. Immer wieder sind auch Investmentbanker von großen Häusern zu kleinen Konkurrenten abgewandert oder haben sie sogar gegründet.

Und schließlich ist es in der heutigen Studentengeneration zum Teil „cooler“, bei einem Start-up zu arbeiten als bei einer Bank. Das ganz große Geld macht man heute ohnehin eher im Silicon Valley als an der Wall Street. Und dort werden junge Leute mit einer Rund-um-Wohlfühl-Atmosphäre zur Dauerarbeit verführt, statt sie mit Druck dazu zu bewegen.

Berichte über Selbstmorde einzelner Jung-Banker, bei denen Überarbeitung möglicherweise eine Rolle spielte, haben im vergangenen Jahr die gesamte Branche aufgeschreckt. Das Thema „Work-Life-Balance“ kam auch in den USA in Mode und erreichte die Finanzbranche.

Erst kürzlich hat JP-Morgan-Chef Jamie Dimon im “ deutlich gemacht, dass auch Banker Menschen sind und sich um ihr Privatleben, ihre Familie und ihre Freunde kümmern müssen. Alles das hat dazu beigetragen, dass die Branche sich mehr um den Nachwuchs kümmert.

KONTEXT

Die 10 zynischen Gebote für das Investmentbanking

Regel 1

Wir ziehen uns konservativ an. Keine Socken zu tragen ist verboten, sie zu tragen, ist angeraten.

Regel 2

Wem es zu stressig wird, soll besser nicht bleiben.

Regel 3

Du musst der letzte am Schreibtisch sein, egal wie spät es ist. Und früher da zu sein, als die anderen, wäre sogar noch besser.

Regel 4

Wendet euch nur an einen bestimmten Kontakt mit Fragen. Wer mich fragt - das fällt negativ auf.

Regel 5

Zieht niemals das Sakko/die Jacke aus. Wir sind hier im Investmentbanking.

Regel 6

Bringt euren Mentoren Frühstück mit.

Regel 7

Bringt ein Kissen mit ins Büro. Das macht die Übernachtung im Büro einfacher.

Regel 8

Versorgt das Team mit Snacks.

Regel 9

Habt eine Reserve-Krawatte oder einen -Schal dabei - vielleicht braucht euer Betreuer einmal eine Serviette.

Regel 10

Ein Zettel hängt aus, auf dem ihr eintragt, wann und warum ihr euren Schrebtisch für wie lange verlasst. Das ist wichtig gegen Ende des Praktikums.

Quelle

Quelle: E-Mail eines Barclays-Analysten in den USA an neue Praktikanten im Frühjahr 2015.

KONTEXT

Hohe Geldbußen gegen Banken - eine Auswahl

Einleitung

Für manipulierte Zinsen, fragwürdige Beratung bei Krediten oder für zwielichtige Hypotheken-Geschäfte haben schon viele Banken mit hohen Summen büßen müssen. Einige Beispiele für Strafen im Zusammenhang mit Fehlverhalten von Finanzriesen.

JP Morgan - 13 Milliarden Dollar

November 2013

JP Morgan Chase büßt mit 13 Milliarden Dollar (9,6 Milliarden Euro) für fragwürdige Hypotheken-Geschäfte. Die führende US-Bank hatte sich nach wochenlangem Tauziehen mit dem US-Justizministerium und anderen staatlichen Stellen auf diese Summe geeinigt. Es ist der bisher größte Vergleich mit einem einzelnen Unternehmen in der amerikanischen Geschichte.

JP Morgan - 6,2 Milliarden Dollar

September 2013

Das Debakel um einen 6,2 Milliarden US-Dollar hohen Spekulationsverlust hat für die größte US-Bank JP Morgan Chase ein teures juristisches Nachspiel. Mehrere Aufsichtsbehörden in den USA und Großbritannien haben nach Angaben der US-Notenbank Fed Strafen über insgesamt rund 920 Millionen Dollar gegen das Institut verhängt.

Credit Suisse - 2,6 Milliarden Dollar

Mai 2014

Die Schweizer Bank Credit Suisse räumt im Steuerstreit mit den USA die eigene Schuld ein und akzeptiert eine Strafe von mehr als 2,6 Milliarden Dollar. Die Bank hatte Vermögen ihrer Kunden vor den US-Steuerbehörden versteckt.

Deutsche Bank - 2,5 Milliarden Dollar

April 2015

Anfang April 2015 berichteten zunächst US-Medien, dass der Deutschen Bank im Libor-Skandal eine Strafzahlung in Höhe von mindestens 1,5 Milliarden Dollar droht. Unter anderem erkenne eine Bank-Tochter in Großbritannien ihre Schuld an. Schließlich landete die Summe bei 2,5 Milliarden Dollar (2,33 Milliarden Euro).

UBS - 1,5 Milliarden Dollar

Dezember 2012

Die Schweizer Großbank UBS zahlt wegen ihrer Rolle bei der Manipulation des weltweit wichtigsten Referenzzinssatzes Libor Bußen in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar. Wie die Bank mitteilte, leistete sie entsprechende freiwillige Strafzahlungen an amerikanische, britische und Schweizer Behörden.

Commerzbank - 1,45 Milliarden US-Dollar

Britische Banken - 1,3 Milliarden Pfund

August 2013

Britische Banken müssen wegen falscher Beratung von Kunden erneut Entschädigungen in Milliardenhöhe zahlen. Die Aufsichtsbehörde FCA verdonnerte 13 Institute und Kreditkartenaussteller zu Kompensationsleistungen von insgesamt 1,3 Milliarden Pfund (1,5 Mrd Euro). Zu den bestraften Unternehmen zählen Barclays, HSBC und die Royal Bank of Scotland (RBS).

Rabokbank - 774 Millionen Euro

Oktober 2013

Der Libor-Skandal kostet die niederländische Rabobank 774 Millionen Euro. Es ist die höchste Strafe in der Geschichte der Genossenschaftsbank. Die Bank hatte mit britischen, amerikanischen und niederländischen Behörden einen außergerichtlichen Vergleich getroffen. Drei Viertel der Summe fließen in die USA an das Justizministerium und die Finanzaufsicht CFTC.

Deutsche Bank - 725 Millionen Euro

Dezember 2013

Im Skandal um Zinsmanipulationen hat die Deutsche Bank von der EU-Kommission die branchenweit höchste Strafe aufgebrummt bekommen. EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia verhängte gegen sechs internationale Großbanken Rekord-Geldbußen von zusammen 1,71 Milliarden Euro. Allein der deutsche Branchenprimus muss im Rahmen des Vergleichs 725 Millionen Euro zahlen.

Deutsche Bank - 202 Millionen Dollar

Mai 2012

Die Deutsche Bank steht für zwielichtige Hypotheken-Geschäfte einer Tochtergesellschaft in den USA gerade. Um eine Klage aus der Welt zu schaffen, zahlen die Frankfurter 202 Millionen US-Dollar. Der Bank drohte eine Strafzahlung und Wiedergutmachung von mehr als eine Milliarde Dollar. Die US-Justiz hatte der Tochter MortgageIT Betrug beim Geschäft mit Hypothekenfinanzierungen vorgeworfen.