Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 36 Minuten
  • Nikkei 225

    37.934,76
    +306,28 (+0,81%)
     
  • Dow Jones 30

    38.085,80
    -375,12 (-0,98%)
     
  • Bitcoin EUR

    60.044,50
    +146,71 (+0,24%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.392,03
    -4,50 (-0,32%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.611,76
    -100,99 (-0,64%)
     
  • S&P 500

    5.048,42
    -23,21 (-0,46%)
     

Fonds-Gebühren: Kein Zusammenhang zwischen Kosten und Qualität

Die niedrigen Marktrenditen lenken den Blick der Anleger zunehmend auf die Kosten. Das (Shenzhen: 002421.SZ - Nachrichten) größte Einsparpotenzial bieten einer aktuellen Studie zufolge die Fondsgebühren. Wichtige Erkenntnisse: Teure Fonds sind nicht besser, und ETFs (Shenzhen: 395013.SZ - Nachrichten) profitieren vom Kostendruck.

Je mehr die Renditen an den Kapitalmärkten unter Druck geraten, desto wichtiger wird es für Investoren, die Kosten ihrer Kapitalanlagen zu managen. Haben die Kosten vor der Finanzkrise die Renditen nur geschmälert, treiben sie die Ergebnisse heute nicht selten in den negativen Bereich. „Wer als Investor (London: 0NC5.L - Nachrichten) einen Überblick über die Konditionen hat, befindet sich aufgrund des großen Wettbewerbsdrucks unter den Vermögensverwaltern in einer sehr guten Position, günstigere Gebühren auszuhandeln. Allerdings fehlt den meisten Investoren in Deutschland diese Marktübersicht“, erklärt Uwe Rieken, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von FAROS Consulting.

Die auf Kostenaspekte fokussierte Tochtergesellschaft FAROS Cost Advisory hat nun aktuell erhoben, welche Kostenblöcke die größte Relevanz haben, inwieweit sie sich beeinflussen lassen und wie groß die Kostenspannen im Einzelnen sind. Potenzial für Einsparungen bieten der Untersuchung zufolge vor allem die Fondsmanagergebühren, Transaktionskosten im Fonds, die Kosten der Direktanlage sowie die Gebühren der Kapitalverwaltungsgesellschaft beziehungsweise der Depotbank.

WERBUNG

Fonds-Gebühren: Teurer ist nicht besser

Der (Shenzhen: 002631.SZ - Nachrichten) mit Abstand wichtigste Ansatzpunkt für Anleger sind die Fonds-Gebühren. „Die wichtigste Erkenntnis ist hier, dass es keinen Zusammenhang zwischen Kosten und Qualität eines Fonds gibt. Das heißt, eine Kostensenkung ist ohne Qualitätseinbuße möglich“, rechnet Oliver Dräger, Senior Consultant von FAROS Consulting, vor. Seit 2000 seien die Gebühren der Vermögensverwalter deutlich gesunken, sagt Dräger. Die Management-Fees beispielsweise für US-Aktien- und -Renten-Publikumsfonds seien heute rund ein Drittel günstiger als im Jahr 2000. „Bei vor längerer Zeit abgeschlossenen Verträgen lohnt sich daher immer ein Nachverhandeln“, so Dräger weiter.

Wie weit die Konditionen abweichen, zeigen folgende zwei Beispiele. FAROS hat diese Informationen für rund 35 Anlageklassen erhoben:

Bei europäischen Unternehmensanleihen betragen die Kosten bei einem Mandat von 100 Millionen Euro beispielsweise im Durchschnitt 0,29%, im Vergleich zu 0,4% beim Durchschnitt der 10% teuersten Anbieter. Die 10% der günstigsten Anbieter liegen hingegen im Durchschnitt bei unter 0,25%, wobei einzelne Mandate bereist unter 0,18% abgeschlossen werden können. Bei einem europäischen Aktienmandat in Höhe von 100 Millionen Euro liegt der Durchschnitt bei 0,54%. Die 10% teuersten Anbieter verlangen mit 0,7% annähernd doppelt so viel wie die 10% günstigsten Vermögensverwalter.

Strukturelle Verbesserungen: ETFs auf dem Vormarsch

Ein weiterer Kostenpunkt ist die Portfoliostruktur. So lässt sich beispielsweise in einigen Anlageklassen durch den Einsatz von ETFs und passiven Mandaten oder durch die Bereinigung des Portfolios auf weniger und besser aufeinander abgestimmte Fonds die Kostenstruktur zum Teil deutlich verbessern, zeigt die Studie.

„Wichtig ist bei strukturellen Verbesserungen, die individuelle Situation des Anlegers sowie die Aus-wirkungen differenziert zu betrachten“, ergänzt Dräger. „Während ETFs beispielsweise gegenüber einem aktiven Mandat einen Kostenvorteil von rund 0,25% haben, bedeutet dies im Umkehrschluss, dass der aktive Fondsmanager eine Outperformance von mindestens 0,25% erwirtschaften muss. Je nach Anlageklasse ist dies für einen guten Fondsmanager eines institutionellen Portfolios nicht schwer zu erreichen.“

Bei großen Portfolien sind auch wenige Basispunkte kostenrelevant

Die Transaktionskosten eines Fonds sind sehr unterschiedlich. Bei Fonds, die im Wettbewerb um Investorengelder stehen, haben die Asset Manager jedoch ein Eigeninteresse, die Transaktionskosten niedrig zu halten, da sich hohe Kosten direkt auf die Fondsperformance niederschlagen. Professionelle Manager agieren daher mit eigenen Trading Desks.

Kosteneinsparungen bei der Direktanlage kommen vor allem beim Kauf zum Tragen. Deshalb gilt hier die alte Kaufmannsregel „der Gewinn liegt im Einkauf“. Die Kosten für die Kapitalverwaltungsgesellschaft beziehungsweise die Depotbank zeichnen sich bereits heute durch niedrige Margen aus. Laut Studie waren die Preise hier seit der Jahrtausendwende stark rückläufig, so dass die heutigen Gebühren nur noch rund ein Viertel des Niveaus des Jahres 2000 betragen. Das heißt, dass das Kostensenkungspotenzial in diesem Bereich bereits weitgehend ausgereizt ist. Nichts desto trotz lassen sich je nach Vertrag bisweilen einige Basispunkte nachverhandeln, was sich bei einem großen Anlagevolumen auszahlt.

(MvA)