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Das Wirtschaftswachstum kehrt nach Deutschland zurück

Im ersten Quartal hat das Bruttoinlandsprodukt mit 0,4 Prozent erstaunlich kräftig zugelegt. Und eine Studie sagt: Das Rezessionsrisiko ist gesunken.

Der Bauboom und konsumfreudige Verbraucher haben die deutsche Wirtschaft vom Rand der Rezession weggezogen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland wuchs im ersten Quartal 2019 um 0,4 Prozent gegenüber dem Schlussquartal 2018, meldete das Statistische Bundesamt am Mittwoch. Das ist eine durchaus kräftige Erholung. Denn im vierten Quartal 2018 hatte die Wirtschaft stagniert, wie Statistiker mit 0,0 Prozent exakt bezifferten. Im Sommer 2018 war sie sogar um 0,2 Prozent geschrumpft.

Erleichterung war denn auch die überwiegende Reaktion. „Ein Lichtblick“, freute sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). „Besser als erwartet“, meinte Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des DIHK. Und Sebastian Dullien, Direktor des gewerkschaftsnahen IMK-Instituts, befand: „Die deutsche Konjunktur ist deutlich robuster als von vielen befürchtet.“

Die noch im März sehr reale Rezessionsgefahr ist nach einem vom IMK entwickelten Indikator, der die aktuellsten Wirtschaftsdaten bündelt, deutlich gesunken: Sie liegt klar unter 30 Prozent – und damit nicht mehr im kritischen Bereich.
Altmaier mahnte aber: „Gleichwohl sind die Zahlen kein Grund zur Entwarnung.“ Denn die internationalen Handelskonflikte seien ungelöst.

Zwischen den USA und China eskalierte der Konflikt vor wenigen Tagen mit der Verhängung neuer Zölle. „Wir müssen weiter alles daransetzen, dass wir schnell tragbare Lösungen finden, die freien Handel ermöglichen“, betonte Altmaier. „Davon profitieren alle.“

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Industrie weiter geschrumpft

Vor allem die Binnenwirtschaft stemmte sich gegen den Abschwung, sind sich Ökonomen einig. „Konsum, Investitionstätigkeit und die Bauinvestitionen sind äußerst lebhaft in das neue Jahr gestartet“, sagte DIW-Konjunkturexperte Claus Michelsen. Vor allem: Der Arbeitsmarkt zeigte keinerlei Schwäche. Die Zahl der Arbeitsplätze stieg weiter, ebenso legten Löhne und Gehälter zu. Entlastungen der Arbeitnehmer bei den Krankenkassenbeiträgen wirkten zusätzlich konsumfördernd, so Dullien.

Aus der Außenwirtschaft kommen allerdings weiterhin gemischte Signale. Zwar nahmen Exporte und Importe im Vergleich zum 4. Quartal 2018 zu, so die Statistiker. Aber die Nachfrage nach deutschen Waren und Dienstleistungen aus dem Ausland werde durch die Handelskonflikte belastet, so Michelsen: „Dies zeigen die Auftragseingänge und Stimmungsindikatoren“, sagte er.

Mehrere Frühindikatoren – Befragungen von Unternehmenschefs und Börsenprofis vor der jüngsten Eskalation im Handelsstreit – hatten zuletzt ebenfalls ein wenig Hoffnung verbreitet; auch weil sich die Wirtschaft in vielen Euro-Ländern im ersten Quartal nicht ganz so schlecht entwickelt hatte wie befürchtet.

Gar so tiefschwarz, wie zuvor befürchtet worden war, fiel vergangene Woche zudem nicht die Prognose der EU-Kommission aus. Das BIP in der gesamten EU soll demnach 2019 mit 1,4 Prozent wachsen. „Die europäische Wirtschaft zeigt sich widerstandsfähig angesichts eines ungünstigeren äußeren Umfelds“, sagte der zuständige EU-Kommissar Valdis Dombrovskis.

Allerdings: Die deutsche Wirtschaft ist laut Dombrovskis angesichts ihrer Offenheit und der starken Rolle der Industrie besonders von dem „negativen konjunkturellen Umfeld“ betroffen. Im Klartext: von Trumps Handelskriegen. Eine weitere Wachstumsbeschleunigung, so Michelsen, sei daher in diesem Quartal nicht zu erwarten.